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In der FrühlingspauseFC-Trainer Markus Gisdol meldet sich per Videokonferenz zu Wort

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Markus Gisdol

FC-Trainer Markus Gisdol

Köln – Großes Hallo am Geißbockheim: Geschäftsführung, Trainerstab und Profikader des 1. FC Köln durften sich nach zehn Tagen mal wieder für ein paar Stunden aus dem Home Office verabschieden und sich sehen. „Wir haben überlegt, ob wir es machen sollen und uns dann eine Bundestagsdebatte zum Vorbild genommen, bei der die Abgeordneten weit auseinander gesessen haben“, erklärte Markus Gisdol die Entscheidung für das Treffen. Nach der Zusammenkunft im Restaurantbereich des Geißbockheims mit Ansprachen der Geschäftsführer Alexander Wehrle und Horst Heldt zur aktuelle Lage berichtete der FC-Trainer im Rahmen einer Video Call-Pk von seinem Alltag in der Corona-Krise und das weitere Vorgehen beim Fußball-Bundesligisten.

Das Wiedersehen

„Es war schön, sich mal wieder in die Gesichter zu schauen und nicht nur zu telefonieren. Man vermisst sich, denn es gibt in unserer gut funktionierenden Gruppe natürlich auch menschliche Beziehungen und Freundschaften. Jeder geht mit der aktuellen Situation so um, wie er gestrickt ist. Der eine positiver, der andere mit etwas mehr Sorgen, auch wegen seiner Angehörigen. Wir als Trainerstab mit André Pawlak und Frank Kaspari haben strukturiert ständig Kontakt zu den Spielern, um zu wissen, wie es den Jungs geht.“

Der Trainingsbeginn

„Der aktueller Stand ist, dass wir bis zum Ende der Kontaktsperre am 5. April im Home Office bleiben und individuell trainieren. Ab Montag, 6. April, wollen wir einzeln und in Kleingruppen wieder auf das Trainingsgelände am Geißbockheim. Die veränderten Trainingsinhalte für kleinere Gruppe bereiten wir gerade intensiv vor.“

Wettbewerbsverzerrung

Wenn ein Club einen Vorteil darin sieht, zu trainieren, soll er dies tun, wenn er die Möglichkeiten dazu sieht. Wir wollen unserer Vorbildfunktion und sozialen Verantwortung als Proficlub gerecht werden und den Anweisungen der Regierung folgen. Ich denke auch, dass wir aktuell durch ein gemeinsames Training nicht viel gewinnen würden. Das nächste Spiel ist noch so weit weg.

Frühlingspause

„Normalerweise sind wir im März mittendrin in der Saison, haben noch sechs, sieben Spiele vor uns. Jetzt haben wir aber eine Unterbrechung. Das wird es so im Fußball wahrscheinlich nie wieder geben. Ich habe versucht einen Weg zu finden, damit positiv umzugehen und habe den Spielern gesagt, dass wir in der Frühlingspause sind. Es bringt nichts, Energie dadurch zu verlieren, indem wir uns beklagen und hadern mit der Situation. Es ist im Grunde genommen wie eine Sommerpause. Erst einmal schalten wir ab vom Fußball und nutzen die Zeit für andere Dinge. Dann trainieren wir individuell und kommen irgendwann wieder mit der Gruppe zusammen, um uns auf das nächste Spiel vorzubereiten. Dann wird wieder hart trainiert, mit einem Ziel vor Augen. Das ist wie eine Vorbereitung im Sommer, nur eben auf neun und nicht auf 17 Spiele.“

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Die aktuelle Saison

„Ich ticke positiv und denke in Lösungen. Deshalb glaube, dass wir es in Deutschland schaffen, die Krise zu meistern und die Saison noch zu Ende spielen. Früher oder später wird die Vorfreude auf Fußball sehr groß sein. In Deutschland ist der Fußball die allerschönste Nebensache der Welt. Die Leute lechzen jetzt schon danach. Unser Job ist es, auch bei Geisterspielen die Fans zu unterhalten. Wir sind deshalb verpflichtet zu spielen.“

Die Situation der Branche

„Darüber mache ich mir nicht zu viele negative Gedanken, obwohl die wirtschaftlichen Auswirkungen natürlich ein Thema sind. Ich sehe gerade viel Solidarität in der Fußballbranche, auch unter vermeintlichen Konkurrenten. Wir sehen, wie schnell alle in einem Boot sitzen und es nur gemeinsam schaffen können. Ich bin zuversichtlich, dass wie unsere Ligen erhalten können. Auch, wenn wir etwas abspecken müssen. Das wäre gar nicht so schlimm.“

Der Gehaltsverzicht

Wir haben besprochen, dass wir dieses Thema intern halten und besprechen wollen. Diese Dinge sind für uns alle im Club eine Selbstverständlichkeit.

Die Quarantäne künftig

„Es geht darum eine Lösung zu finden, bevor wir wieder in größeren Gruppen trainieren. Es wird darum gehen, die Infizierten zu erkennen und dann zu isolieren. Das Thema Corona-Schnelltests nimmt ja gerade Fahrt auf. Die würden wir regelmäßig durchführen, um im Fall einer Infektion entsprechend handeln zu können.