Köln – Der 1. FC Köln kommt nicht zur Ruhe. Nach der Posse um den Posten des neuen Mediendirektors und der Pokalblamage bei Zweitligist Jahn Regensburg sorgte am Samstag ein Video aus dem Mannschaftsbus für den nächsten Eklat beim Fußball-Bundesligisten. Spieler des FC machen sich darin über die eigenen Fans lustig.
Die FC-Ultras hatten sich am Freitagabend am Geißbockheim versammelt, um die Mannschaft bei der Abfahrt zum Derby nach Mönchengladbach mit einer Pyro-Show zu verabschieden und auf das Duell mit dem Erzrivalen einzustimmen. Während sich Trainer Markus Gisdol auf einem Video über die erste Aktion der eigenen Fans seit Ausbruch der Corona-Pandemie hörbar freute, fühlten sich im zweiten Bus einige FC-Spieler beim Kartenspiel gestört. Als das Licht im Bus ausging, beklagte sich ein Spieler: „Wir wollen weiter spielen“, ist in dem Video zu hören. Dominick Drexler bezeichnete die Fans als „Spacken“.
Die wütenden Reaktionen der Fans auf die arroganten und unvorsichtigen Äußerungen ließen nicht lange auf sich warten. Im Netz erhob sich ein Shit Storm. Auch FC-Idol Lukas Podolski schaltete sich via Twitter ein: „wer seine eigenen Fans Spacken nennt, hat dieses Trikot nicht verdient.“
Drexler entschuldigt sich
Die FC-Profis mit Dominick Drexler an der Spitze bezogen am Samstag Stellung und versuchten den Schaden mit einer Entschuldigung zu reparieren. „Ich bin mit dem FC aufgewachsen und Fan, seit ich denken kann und habe früher selbst in der Kurve gestanden. Dass meine Aussagen einen großen Teil unserer Fans verletzt haben und sie es als beleidigend empfunden haben, kann ich deshalb absolut verstehen. Dafür möchte ich mich bei unseren Fans, insbesondere bei denen die gestern dabei waren, aufrichtig und von Herzen entschuldigen“, sagte Drexler.
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„Uns allen ist die Bedeutung des Derbys bewusst – und der Support bei der Abfahrt hat uns alle sehr gefreut. Das belegt die Tatsache, dass viele von uns Videos gemacht haben, die wir an Familie und Freunde verschickt haben. Das Statement von Drex, das unbemerkt mit verschickt wurde, war falsch. Und wir alle können nachvollziehen, dass das unsere Fans verärgert hat. Aber Fehler passieren – uns allen, auf dem Platz und neben dem Platz. In solchen Situationen gilt es erst recht als Team zusammenzustehen – und das hinter verschlossenen Türen kritisch aufzuarbeiten. Das werden wir in der kommenden Woche machen und auch das persönliche Gespräch mit den Fans suchen. Heute gilt unsere volle Konzentration Gladbach, wo wir ein richtig gutes Spiel machen und leidenschaftlich kämpfen wollen“, sagen die FC-Profis.
Die Vorkommnisse werden womöglich in der kommenden Woche weitere Konsequenzen nach sich ziehen.