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1. FC KölnOhne Bornauw, Hector und Wolf geht es nach Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Gisdol bei Regensburg

FC-Trainer Markus Gisdol

Köln – Eine Englische Woche erfordert von allen Beteiligten die Fähigkeit, den gedanklichen Schalter zügig umzulegen. Manchmal fällt das jedoch schwer. Markus Gisdol hätte das Scheitern im Achtelfinale des DFB-Pokals am liebsten „schnell abgehakt“. Doch der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hatte arg damit zu kämpfen, die nach früher 2:0-Führung gleichermaßen unnötige wie peinliche Niederlage im Elfmeterschießen beim Zweitligisten SSV Jahn Regensburg aus seinem Kopf zu verbannen. Zu tief saß der Frust über die leichtfertig hergeschenkte Chance, erstmals nach elf Jahren wieder in die Runde der letzten Acht einzuziehen und die leeren Clubkassen mit einer Millionen-Prämie aufzufüllen.

Geradezu „verrückt“ machte den 51-Jährigen die Tatsache, dass es seiner Mannschaft auch im 22. Pflichtspiel der laufenden Saison nicht gelungen war, zwei Siege aneinanderzureihen. Dem wichtigen Erfolg im Kellerduell gegen Arminia Bielefeld (3:1) samt Sprung auf Platz 14 folgte mit der Pleite bei Außenseiter Regensburg stattdessen der nächste empfindliche Rückschlag. „Wir hatten nach dem Bielefeld-Spiel zwei schöne Tage, haben uns dann aber in die Situation gebracht, dass wir wieder mit einem negativen Gefühl dastehen“, ärgerte sich Gisdol über das fortwährende Auf und Ab.

Gisdol: „Diese Wellenbewegungen machen mich kirre“

Eine ähnliche Erfahrung hatte der 1. FC Köln erst anderthalb Wochen zuvor nach dem Last-Minute-Sieg auf Schalke gemacht, als er sich mühsam aufgebautes Selbstvertrauen durch eine herbe Niederlage in Hoffenheim binnen kürzester Zeit wieder selbst zunichtemachte. „Diese Wellenbewegungen machen mich kirre“, gestand Gisdol, der bei der Frage nach dem Warum nach wie vor weitestgehend im Dunkeln tappt. „Das ist das Schwierige.“ Einen Grund sieht der Schwabe in dem limitierten Leistungsvermögen seines Teams: „Bei uns muss immer alles zusammenpassen, damit wir punkten. Jeder einzelne Spieler muss einen guten Tag erwischen. Das ist der Unterschied zu den Topteams.“

Ein solches Topteam ist der sportlich meilenweit enteilte rheinische Erzrivale Borussia Mönchengladbach, bei dem den Kölnern am Samstagabend (18.30 Uhr, Sky) die 52. Derby-Niederlage im 92. Erstliga-Vergleich droht. Markus Gisdol betont zwar die sportlich und emotional hohe Bedeutung des Duells („Das ist ein wichtiges Derby“), aber ebenso die Schwierigkeit, den ungleichen Kräfteverhältnissen zu trotzen. „Gladbach ist eine Champions-League-Mannschaft. Das ist eine ganz andere Nummer, dort zu bestehen.“

Zumal sich die Elf von Trainer Marco Rose in herausragender Verfassung befindet. Gladbach ist in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen und dank des 2:1-Erfolgs im DFB-Pokal-Achtelfinale beim VfB Stuttgart weiterhin in allen drei Wettbewerben vertreten. Die Heimsiege im Januar über die Schwergewichte Bayern München und Borussia Dortmund waren beeindruckende Nachweise der aktuellen Formstärke. Doch Rose warnt: „Wir müssen von Beginn an bereit sein, denn die Kölner werden uns sicher einen großen Kampf bieten. Sie haben hier nicht viel zu verlieren.“

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In der Hinrunde hatte es für den FC nach emotionsloser Vorstellung eine 1:3-Pleite gesetzt. Gisdol will dies auch ob der jüngsten Ereignisse korrigieren: „Die Partie ist auch eine Chance, das ein oder andere wieder gutzumachen und eine geschlossene Mannschaftsleistung zu zeigen.“ Hierfür sei es wichtig, „die Disziplin oben anzustellen. Das war immer unser Weg, um wieder in die richtige Spur zu gelangen“. Die personellen Vorzeichen sind allerdings schlecht: Sebastiaan Bornauw, Jonas Hector und Marius Wolf fallen allesamt verletzt aus.

Voraussichtliche Aufstellungen: Borussia Mönchengladbach: Sommer; Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt; Zakaria, Neuhaus; Wolf, Stindl, Thuram; Embolo. – 1. FC Köln: T. Horn; Meré, Czichos, J. Horn; Schmitz, Katterbach; Rexhbecaj, Skhiri; Duda, Jakobs; Dennis.