Ein Abschied von Thomas Müller beim FC Bayern deutet sich an. Ex-Kollege Lukas Podolski missfällt allerdings die Art und Weise.
„Am Ende ist es schade“Lukas Podolski schaltet sich bei Bayern-Ärger um Thomas Müller ein

Jubel in Brasilien: Im Jahr 2014 hielten Lukas Podolski (l) und Thomas Müller (r) gemeinsam mit Philipp Lahm (M) den WM-Pokal hoch.
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Lukas Podolski kennt zwar die Details der Vertragsgespräche nicht, wie er betont. Und doch bedauert er, dass Thomas Müller Medienberichten zufolge nicht über seine Zukunft als Spieler beim FC Bayern München selbst entscheiden kann.
„Am Ende ist es schade, dass ihm der Verein die Entscheidung abnimmt und nicht andersherum. Dass der Thomas Müller das nicht selber in der Hand hat, weil ich glaube, er hätte das verdient“, sagte der Weltmeister von 2014 am Rande der Baller League in Berlin über seinen Ex-Kollegen.
Müller sei ein Spieler, der „alles mit dem Verein erreicht hat, der ein Gesicht des Vereins ist“, so Podolski weiter. Der 39-Jährige, der immer noch aktiv in der polnischen Liga für Gornik Zabrze gegen den Ball kickt, ist der Meinung, dass verdiente Profis oft nicht genug honoriert würden.
Podolski weiter: „Wenn immer nur an die Leute erinnert wird, wenn sie mal unter der Erde liegen, dass man sagen kann: Okay, jetzt wird plötzlich eine Straße nach einem benannt, jetzt wird plötzlich das Stadion nach einem benannt, die Tribüne. Aber man unterschätzt oder vergisst es auch manchmal, Spieler, die aktuell auch da sind, zu honorieren und zu schätzen.“
Torwart-Legende Sepp Maier: „Finde es traurig“
Müllers Vertrag beim deutschen Rekordmeister endet am 30. Juni dieses Jahres. Informationen der „Bild“ und des „Kicker“ zufolge soll der 35-Jährige bei den Bayern keinen neuen Vertrag bekommen. Müller, der 2000 in die Münchner Jugend wechselte und 2008 sein dort sein Bundesliga-Debüt gab, soll dem Vernehmen nach auf eine weitere Saison gehofft haben.
Bayern-Torwartlegende Sepp Maier sagte bei „Sport1“: „Das ist für viele Fans sicher ein Schock, aber so ist nun mal der Kreislauf eines Fußballers – irgendwann kommt für jeden das Ende. Thomas wird dem FC Bayern bestimmt in einer anderen Funktion erhalten bleiben, wenn er das möchte.“ Traurig sei es trotzdem. „Ich hätte mir gewünscht, dass er noch ein Jahr als Spieler dranhängt. Er tut dem Spiel und dem Innenleben der Mannschaft einfach gut. Ganz nachvollziehen kann ich die Entscheidung nicht. Ein ziemlich bitteres Ende.“
Wenn Müller kein Abschiedsspiel bekomme, „fresse ich einen rot-weißen Besen!“, sagte der 81-jährige Maier, den Müller als Münchner Rekordspieler abgelöst hat.
Max Kruse sieht bei Thomas Müller noch Feuer brennen
Auch Ex-Profi Max Kruse äußerte sich zur ungewissen Zukunft Müllers – und sprach sich klar für eine Fortsetzung seiner Karriere aus. „Wenn man dieses Feuer seit Jahren in sich hatte und immer noch in sich trägt, dann sollte man das nicht vergeuden, sondern man sollte die Zeit genießen, die man noch spielen kann“, sagte der frühere Nationalspieler. „Und ich glaube, auch wenn er jetzt bei Bayern vielleicht nicht mehr in der Startelf steht, ist er immer noch eine Bereicherung für viele Vereine.“ (oke/dpa)