Doublesieger Bayer 04 Leverkusen bereitet sich auf die entscheidende Saisonphase vor und möchte sein Double verteidigen.
Bayer 04 LeverkusenNordi Mukiele genießt eine Luxuseinheit mit drei Coaches

Nordi Mukiele (links) beim 4:3-Sieg in Stuttgart.
Copyright: dpa
Wenn sich die drei wichtigsten Coaches in Leverkusen individuell mit einem Spieler beschäftigen können und ein Torwart-Teenager aus der Jugend von Viktoria Köln im Abschlussspiel für Furore sorgt, dann ist Länderspielpause unter dem Bayer-Kreuz.
Liga-Strategie: Verfolgungsjagd auf Bayern München
Zwei Wochen nach dem Aus in der Champions League hat sich der deutsche Double-Sieger in der Bundesliga immerhin bis auf sechs Punkte an Spitzenreiter Bayern München herangearbeitet. Um weitere, magische Momente wie jüngst beim 4:3 in Stuttgart kreieren und sich selbst die Chance auf die Verteidigung beider nationaler Titel geben zu können, bereitete sich das Team von Xabi Alonso auch ohne Nationalspieler akribisch auf den Saisonendspurt vor. „Wir wollen so viel Druck wie möglich machen“, hatte der Chefcoach. Acht Bundesliga-Spiele stehen noch aus und nächsten Woche steht das Halbfinale des DFB-Pokals bei Arminia Bielefeld an. Bevor es am 1. April zum Drittligisten auf die Alm geht, möchte Alonso am Freitag im Heimspiel gegen den VfL Bochum (20.30 Uhr/DAZN) den nächsten Sieg für eine möglichst lange Serie starten. Dass sie in Leverkusen nun den Münchnern die Daumen in der Königsklasse drücken, um dem international dann stark belasteten, bajuwarischen Rivalen die Schale vielleicht doch noch abzujagen, wurde offiziell (noch) nicht bestätigt. Hinter vorgehaltener Hand kommunizieren sie an der BayArena aber so und schauen gleichzeitig doch ganz auf sich. Wie gewissenhaft das Bochum-Spiel vorbereitet wird, zeigte sich schon in der Dienstagseinheit: „Drei Trainer nur für mich“, staunte Nordi Mukiele nicht schlecht, dass sich mit dem flankenden Chefcoach Alonso, sowie dessen für Gegnerdruck eingesetzte Assistenten Sebastian Parrillas und Alberto Enciras gleich drei Coaches um ihn kümmerten.
Weil der Tabellen 16. aus dem Ruhrpott mit 244 Flanken aus dem Spiel heraus deutlich mehr Gefahr über die Flügel ausstrahlt, als etwa Mainz (234) oder Frankfurt (188), wurde der französische Verteidiger für hohe, flache, früh oder spät aufspringende Flanken sensibilisiert. Alonso übernahm dabei den Part der VfL-Profis Felix Passlack oder Gerrit Holtmann und seine Co-Trainer simulierten die Bochumer Abnehmer Bero, Hofmann oder Sissoko.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- Kritik und Erfolge Geschäftsführer Keller verteidigt seine Arbeit beim 1. FC Köln
- Handball-Bundesliga VfL bei einem Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht
- 2. Fußball-Bundesliga Nächster Abwehr-Ausfall beim 1. FC Köln
- Kölns Keeperin Aurora Mikalsen „Ich bin wütend, wenn ich ein Tor kassiere“
- Basketball Rheinstars Köln finden in der Motorworld in Ossendorf eine neue Heimat
- 1. FC Köln DFL terminiert die letzten vier Spieltage
- Hockey Ausnahmespielerin Nike Rühr ist zurück bei Rot-Weiss Köln
„Wenn ich glücklich bin, spiele ich gut“, betrachtete Mukiele die Gesamtsituation nach seinem Leihwechsel von Paris St. Germain. Und er schloss einen Verbleib im Rheinland nicht aus. Vorausgesetzt die Leverkusener und PSG einigen sich bis zum Ende des Leihvertrags am 30. Juni auf eine Ablösesumme. „Wir werden sehen, was passiert, aber ich bin sehr dankbar für alles, was mir hier gegeben wird“, betonte der 27-Jährige. Er hoffe, dass es so weitergehen wird, „auch in der Zukunft“ betonte er noch und ging zum Autogramme-Schreiben.
Torwarttalent Simeon Rapsch: Chancen im Profikader
Eine gute Perspektive könnte auch der junge Torwart Simeon Rapsch haben. Ohne Lukas Hradecky und Matej Kovar, die mit Finnland und Tschechien WM-Qualifikation spielten, durfte sich der 17-Jährige zwischen den Pfosten beweisen und trieb Emiliano Buendia oder auch Jonas Hofmann mit katzenartigen Reflexen zur Verzweiflung. Der gebürtige Kölner wechselte erst im Sommer vom FC Viktoria an die Dhünn und spielt normalerweise in Bayers B-Jugendteam.
So wie er nun Werbung in eigener Sache machte, war Rapsch auch Ende Februar in der U17-Bundesliga aufgefallen. Da hatte er für Leverkusen beim 3:0-Sieg über den TSV Meerbusch zwischen den Pfosten gestanden. Die Null hielt er damals, obwohl mit Jon Alonso Aramburu kein Geringerer das gegnerische Trikot trug, als der Sohn des Cheftrainers.