Bergheim – Mächtige weiße Planen bedecken Teile der gelben Fassade des Hauses an der Hauptstraße 106 in Bergheim. Das Bittner-Haus, Bergheims ältestes Wohnhaus, „bekommt ein neues Kleid“, formuliert die Besitzerin des Hauses Maria Segschneider.
Das Gebäude, das wohl Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut wurde, wird saniert. Malermeister Josef Bittner, Segschneiders Großvater, hatte das Gebäude 1909 gekauft, Maria Segschneider hat dort selbst ihre Kindheit verbracht. Jetzt lebt die Künstlerin und Autorin in Glessen. „Ich weiß nicht, wann meine Eltern das Haus zuletzt haben streichen lassen“, berichtet sei. Das könne gut 25 Jahre her sein. Unterstützt wird Segschneider bei der Finanzierung der Sanierung durch das Fassadenprogramm, das die Stadt Bergheim anbietet.
Maroder Sockel am Haus an der Hauptstraße in Bergheim
„Der Sockel ist inzwischen ziemlich marode“, sagt die Künstlerin. Dafür sei vor allem Feuchtigkeit verantwortlich. Das Unternehmen Hans-Hermann Hürth aus Brühl führt die Arbeiten aus. Mit „mit Pech sechs Wochen“ kalkuliert Segmüller für die Arbeiten mit Blick auf die anstehenden Feiertage. Ein darauf spezialisiertes Unternehmen verwerte die Farbpigmente des gelben Putzes, um genau den Farbton mischen, den die Fassade schon immer gehabt habe, berichtet die Besitzerin.
Im Untergeschoss des Gebäudes, das keinen Keller habe, sondern auf Holzpfählen stehe, sei das „Café Verweilchen“ beheimatet. Und das soll über das Hofprogramm der Stadt ebenfalls aufgewertet werden: „Wir machen dort unten ein kleines Gartenparadies“, sagt Segschneider.
Café im ältesten Wohnhaus hat geöffnet
Denn hinter dem Haus befinde sich ein verwilderter kleiner Garten. Und da die Mieter, die zuletzt in der ehemaligen Wohnung ihrer Eltern gewohnt hätten, ausgezogen seien, werde man für das Café nun das Gartenparadies aufbauen. Trotz der Umbauarbeiten hat das Café weiterhin geöffnet.
Josef Bittner kam aus dem damaligen Schlesien nach Bergheim. Er heiratete Maria Esser, mit der er die Söhne Josef und Herbert, Maria Segschneiders Vater, bekam. Im Haus Nummer 106 eröffnete Bittner ein Geschäft für Farben und Tapeten. Seine Frau sei unter anderem für die Buchführung zuständig gewesen, wie Enkelin Maria Segschneider berichtet.