Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Das Hochhaus an der Frenser Straße in Quadrath-Ichendorf wird abgerissen. Dort, in unmittelbarer Nähe zum Kulturbahnhof Gleis 11, soll eine Art Begegnungszentrum errichtet werden, ein „Haus der Generationen“, wie es im Arbeitstitel heißt. Das Mehrgenerationenhaus soll eine Ergänzung zum Gleis 11 sein.
Projektentwicklerin ist die städtische Entwicklungsgesellschaft Bergheim (EGBM). Die Verwaltung hat dem Ausschuss für Soziales, Liegenschaften und Finanzen jetzt den Stand der Dinge mitgeteilt. Im Februar 2021 hatte der Rat beschlossen, dass die Stadt dem Immobilienunternehmen Adler aus Berlin das Gebäude abkaufen soll. Das Hochhaus steht seit den 70er-Jahren. Seit dem 1. September 2021 gehört das Objekt der Stadt.
Bergheim: 31 Wohnheinheiten bewohnt
Darin befinden sich 44 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten, unter anderem ein Kiosk im Erdgeschoss. Bewohnt oder verpachtet waren zum Zeitpunkt der Übernahme durch die Stadt 31 Wohn- und drei Gewerbeeinheiten. Bis zum 31. August 2023 sollen sich keine Mieter mehr im Gebäude befinden. Alle Kündigungen für privaten Wohnraum sind laut Stadtverwaltung bis zum 14. Februar ausgesprochen worden. Die Kündigungsfristen liegen zwischen drei und sechs Monaten.
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Der Pachtvertrag für den Kiosk im Erdgeschoss laufe am 30. Juni 2023 aus, teilt die Verwaltung mit. Die EGBM verhandelt derzeit noch über die bestehenden Verträge zu den Telekommunikationsanlagen auf dem Dach des Hochhauses. In den ersten drei Monaten seit Übernahme des Hauses seien rund 40 Prozent der Wohnungen entmietet worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Bei zwölf Mietparteien habe die Verwaltung selbst unterstützt und vermittelt. Es gibt inzwischen eine neue Hausverwaltung und einen neuen Hausmeisterservice.
Stadt Bergheim half bei der Vermittlung
Im Haus gibt es ein Beratungsbüro, das den Menschen helfen soll, neue Wohnungen zu finden. Bisher habe es mehr als 40 Beratungen gegeben, berichtet die Verwaltung.
Des Weiteren habe man Mieterversammlungen und Sonderreinigungsaktionen im und am Gebäude organisiert, leer stehende Wohnungen kontrolliert und Sanitäranlagen sowie Stromzähler darin entfernt. Die Aufzüge seien inzwischen wieder in Betrieb, das Gebäude werde videoüberwacht, illegal abgestellte Fahrzeuge seien abgeschleppt und Poller an den Parkplätzen aufgestellt worden.
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Im Frühjahr 2021 war bekannt geworden, dass die Menschen im Hochhaus monatelang ohne Heizung auskommen mussten, weil die zentrale Heizungsverteilleitung defekt war. Deshalb hat die Stadt Elektroöfen an die noch verbliebenen Mieterinnen und Mieter ausgegeben. Auch der Betreiber des Kiosks, Necdet Gülec, hatte immer wieder über tropfende Decken, Schimmel und fehlende Sanierungen durch Adler geklagt.