- Das Hochhaus an der Frenser Straße in Quadrath-Ichendorf soll abgerissen werden.
- Seit Monaten ist die Heizung defekt. Familien frieren, Anwohner haben mit Schimmel zu kämpfen.
- Unser Autor übt scharfe Kritik am Vermieter und nimmt die Stadt für die Zukunft in die Pflicht.
Immer wieder ist ein leises Platschen zu hören während des Gesprächs mit dem Kioskbetreiber im Hochhaus neben dem Bahnhof. Komplett kann die blaue Plane das Wasser, das von oben kommt, nicht halten. An der Wand sind Spuren der Flüssigkeit und Schimmel zu sehen.
Die Zustände für die Menschen dort sind ein Skandal. Seit Monaten ist die Heizung ausgefallen. Im Winter. Ölradiatoren sollen das kompensieren. In dem Haus leben Kinder. Abgesehen davon, dass das offenbar nicht funktioniert, ist die Senkung der Heizkostenvorauszahlung und das zugehörige Anschreiben fast schon ein Hohn: „Wir hoffen, Ihnen damit angemessen entgegengekommen zu sein, um die erhöhten Stromkosten der Ölradiatoren zu decken.“
Nein! Das ist kein angemessenes Entgegengekommen. Die Anwohner müssen weniger Geld für eine ohnehin nicht laufende Heizung zahlen, aber für den erheblich größeren Stromverbrauch selbst aufkommen. Das, was der Kioskbetreiber beschreibt, passt ins Bild. Übrigens auch, dass sowohl das Schreiben über die Minderung der Heizkostenvorauszahlung als auch die Arbeiten im Kiosk unmittelbar nach den Presseanfragen eintrafen oder beginnen sollten.
Hochhaus in Quadrath-Ichendorf: Jetzt ist die Stadt gefragt
Die Stadt ist freilich nicht dafür verantwortlich, dass der Vermieter das Haus so heruntergewirtschaftet hat. Allerdings steht das Gebäude seit Jahrzehnten dort. Die Zustände dürften nicht neu sein.
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Aus städtebaulicher Sicht ist die Freude über den Abbruch des Hochhauses nachvollziehbar, zumindest bei denen, die nicht darin wohnen. Die Stadtverwaltung muss zukünftig aber dafür Sorge tragen, dass solche Zustände in Bergheim gar nicht mehr entstehen.
Und vor allem muss sie sich kurzfristig an ihrer Ankündigung messen lassen, die Menschen dort bei der Wohnungssuche zu unterstützen, damit sie in besseren Verhältnissen leben können. Dann hätte jeder einen Grund, sich zu freuen.