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Karneval in Rhein-BergErster Zug in Bergisch Gladbach ist abgesagt

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Gut möglich, dass der Brunnen auf dem Gladbacher Konrad-Adenauer-Platz auch diese Session nicht abgesperrt wird.

Rhein-Berg – In einer Krisensitzung haben die Karnevalsvereine und Gesellschaften am Mittwochabend mit dem städtischen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) getagt, um zu überlegen, wie die weitere Session nun verlaufen soll.

Wie berichtet hatten NRW-Ministerpräsident und Spitzenvertreter der Karnevalisten dringend zur Absage sämtlicher Sitzungen, Partys und anderer Innenraumveranstaltungen geraten. Ein generelles Verbot dieser Veranstaltungen gebe es indes nach derzeitiger Rechtslage (noch) nicht, betonte der Präsident des Regionalverbands Rhein-Berg (RRB) im Bund Deutscher Karneval, Rolf Woschei aus Bergisch Gladbach.

Rolf Woschei, Präsident des  Regionalverbands Rhein-Berg im Bund Deutscher Karneval.

Wenngleich sich auch Woschei wie berichtet bereits für eine Absage der Veranstaltungen ausgesprochen hatte, sei es nach Aussage der Landesregierung nicht möglich gewesen, von Anfang bis zum Ende der Session am 1. März ein durchgehendes generelles Verbot anzuordnen, erläuterte Woschei nach Rücksprache mit BDK-Vizepräsidenten Nord-West, Frank Prömpeler, der am Treffen mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst teilgenommen hatte.

Veranstaltungen wären mit hohen Auflagen möglich

Wer seine Veranstaltungen durchführen wolle, könne das nach der aktuellen Coronaschutzverordnung unter der 2G+-Regel noch tun, so Woschei. Allerdings habe auch die Landesregierung ausdrücklich nicht ausgeschlossen, die Regeln noch zu verschärfen.

Durch Ministerpräsident Wüst sei auf Nachfrage zugesichert worden, dass bei einer Selbstabsage zur Vermeidung finanzieller Nachteile die Vereine die Möglichkeit haben, sich unter die Rettungsschirme von Bund und Land zu begeben, weiß Woschei von seinen Verbandskollegen. Der Antrag beim Bund (zumindest die Registrierung und die Anmeldung der Veranstaltung) müsse allerdings bereits bis 23. Dezember erfolgen, so Woschei.

Unterstützung von Land und Bund

Hilfen für den Karneval

Mögliche Förderprogramme für Karnevalsorganisatoren sind laut RRB-Präsident Rolf Woschei:

Das Programm des Landes NRW „Neustart miteinander“: Das Programm sei im Oktober bis weit ins Jahr 2022 verlängert worden, so dass „noch mehr Vereine profitieren können“. Die Antragsfrist ende danach erst am 31. Mai 2022 (bisher: 30. November 2021). Der Durchführungszeitraum ist bis zum 30. Juni 2022 erweitert worden (bisher: 31. Dezember 2021). Weitere Infos im Internet.

Sonderfonds des Bundes: Es werden 90 Prozent der tatsächlich angefallenen Veranstaltungskosten berücksichtigt. Zu denen zählen unter anderem Veranstaltungsstätte, Veranstaltungstechnik, Veranstaltungsausstattung sowie auch mobile Infrastruktur.

Unabhängig vom gestrigen Spitzentreffen hatten sich die Verantwortlichen der KG Närrische Sander bereits am Dienstagabend über die Zukunft des Zugs in Bergisch Gladbach-Sand Gedanken gemacht. Ergebnis: „Wir haben uns nach vielen Überlegungen dazu entschieden, den Sander Karnevalszug 2022 bereits vorzeitig abzusagen“, teilte Andreas Franken vom Vorstand der KG am Mittwochmorgen mit.

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Aktuell seien Karnevalszüge zwar noch zugelassen und es könne vielleicht auch Ende Februar noch so sein, „doch bereits jetzt ist klar, dass es kein Karnevalszug in der sonst gewohnten lockeren, fröhlichen und freudigen Atmosphäre werden kann“, so Franken. „Uns ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, doch die Unwägbarkeiten mit sich ständig ändernden Coronabestimmungen und Hygienekonzepten lassen derzeit keine konkreten Planungen und somit keine andere Entscheidung zu.“

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In besseren Zeiten: der Karnevalszug in Sand.

Als kleiner Verein mit rund 30 aktiven Mitgliedern sehe man sich zudem nicht in der Lage, die Mitglieder, Zugteilnehmer und Zuschauer vor möglichen gesundheitlichen Folgen ausreichend schützen zu können, so Franken. „Jegliche denkbaren Zugangsbeschränkungen in Form von Einlasskontrollen, Absperrungen des Zugweges et cetera wären für uns nicht umsetzbar.“ Mit der Zugabsage entfalle in diesem Jahr auch die Haussammlung in Sand.

Über weitere vier Züge wird noch entschieden

Wie sich die übrigen Zugveranstalter in der Kreisstadt im Hinblick auf ihre Züge entscheiden, soll an diesem Donnerstag bekanntgegeben werden. „Alle Vereine wollen erst noch einmal mit ihren Verantwortlichen sprechen“, hieß es am Abend aus Teilnehmerkreisen. Bis dahin sei Stillschweigen vereinbart. Allerdings wäre alles andere als eine Absage eine Überraschung.