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„Auch 2G+ denkbar“Verantwortliche diskutieren Auflagen für Karneval in Rhein-Berg

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Kostümierte Jecke stehen an einer Einlasskontrolle und lassen ihren Impfausweis kontrollieren. (Symbolbild)

Rhein-Berg – Ob eigene Impfaktionen, 3G+, 2G oder sogar 2G+ (geimpft oder genesen plus negativer Corona-Test) – bei den Corona-Schutzmaßnahmen waren Rhein-Bergs Karnevalsgesellschaften und -vereine schon früh weit vorne mit dabei. Seit dem Sessionsauftakt und den rasant steigenden Infektionszahlen aber mischt sich trotz aller Vorsicht Sorge in die Diskussion unter den Verantwortlichen, wie Karneval in der kommenden fünften Jahreszeit gefeiert werden kann. Gestern plädierte auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst für 2G+ bei Karnevalsveranstaltungen.

„Auch 2G+, also einen Zugang nur für Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem negativen Test, finde ich gut“, sagt Philip Wallraf, Geschäftsführer der Gladbacher Prinzengarde: „Das Entscheidende ist, dass der Karneval stattfinden kann. Wenn wir das nicht wieder hinbekommen, geht vieles kaputt: der Karneval und die Kultur.“

RRB-Präsident Woschei will mehr Leute impfen lassen

„Bei 2G+ würde ich nicht mehr zu einer Veranstaltung hingehen“, sagt nicht irgendwer, sondern ausgerechnet der Präsident des Regionalverbands Rhein-Berg (RRB) im Bund Deutscher Karneval. Rolf Woschei ist derzeit bei vielen Veranstaltungen unterwegs – auch um Ehrungen verdienter Karnevalisten nachzuholen, die in den vergangenen anderthalb Jahren coronabedingt nicht hatten stattfinden können. Trotzdem: „Ich sehe nicht ein, mich auch noch testen zu lassen, um möglicherweise noch Ungeimpfte zu schützen“, so Woschei.

Sein Unmut richtet sich vor allem gegen die Politiker, die sich vor dem Elften im Elften nur vage äußerten, nach den Feierlichkeiten in den Karnevalshochburgen aber nach Verboten rufen. „Wichtiger wäre, noch mehr Menschen dazu zu bekommen, sich impfen zu lassen“, sagt der RRB-Präsident, der mit anderen führenden Karnevalisten in der Region wie dem Kölner Festkomitee-Präsidenten Christoph Kuckelkorn in engem Austausch steht.

Aktuelle Zahlen geben Anlass zu Unsicherheit

Als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Bergisch Gladbach und Präsident der Großen Gladbacher Karnevalsgesellschaft hat sich Frank Haag schon im Spätsommer für rechtzeitige Impfaktionen speziell auch für Karnevalisten eingesetzt und diese mit organisiert. Nun sieht der designierte Prinz Frank III. auch die Vereine in der Pflicht, sich Formate zu überlegen, damit der Karneval stattfinden kann.

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Die Entscheidung der KG Fidele Böschjonge in Bärbroich, die Sessionseröffnung kurzfristig vom Schützenheim hinaus ins Freie an Feuertonnen zu verlegen, begrüßte er – auch wenn’s abseits der wärmenden Flammen schon frisch war. „Aber es geht um die Sicherheit, und darum dass sich die Menschen dabei auch wohl fühlen.“

„Bis zum Wochenende haben wir auf 3G+ gesetzt, jetzt sind wir auf 2G, und auch 2G+ wäre denkbar“, sagt Martin Gerstlauer, Vorsitzender der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums. Doch er ist vorsichtig: „So ganz sicher, ob das alles wie geplant stattfinden kann, bin ich mir derzeit leider nicht“, sagt er. „Das wäre natürlich alles andere als schön.“