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Talk in GemündBewegende Schilderungen aus der Flutnacht und vom Wiederaufbau

Lesezeit 4 Minuten
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Schleiden-Gemünd – Überall im Kreis Euskirchen gibt es knapp ein Jahr nach der Flutkatastrophe noch Gebäude, an denen nicht alle Schäden beseitigt sind, die in der Nacht zum 15. Juli 2021 entstanden.

Der große Saal des Gemünder Kurhauses gehört dazu: Baustellenatmosphäre, das Parkett knarzt bei jedem Schritt, eine feine Staubschicht bedeckt nahezu alle Oberflächen – Kennzeichen der Sanierungsarbeiten nach den Zerstörungen, die Urft und Olef vor einem Jahr in den Ort brachten.

Flut im Kreis Euskirchen – ein Jahr danach

Nichts mit den Reparaturarbeiten an Gemünds „guter Stube“ zu tun hat die Technik, die am Donnerstag im Kurhaus aufgebaut wird: Kameras werden auf Stative geschraubt, Lampen und Mikrofone ausgerichtet. Vom Regiepult aus überprüfen Experten die Übertragungstechnik, mit der der Talk „Flut im Kreis Euskirchen – ein Jahr danach“, zu dem Kölnische Rundschau und „Kölner Stadt-Anzeiger“ gemeinsam mit Radio Euskirchen eingeladen haben, ins Internet gestreamt werden soll.

Er soll bewusst aus einer Flutimmobilie kommen, um die Welt daran zu erinnern, wie langwierig und mühselig der Wiederaufbau nach der Flut für viele Betroffene ist.

20 Interviewpartner

Kurhaus-Pächter Stefan Nettersheim räumt Gerüstteile, Baumaterialien und Werkzeug beiseite und schleppt 30 Stühle heran, die schnell entstaubt werden. Toiletten sind schon instandgesetzt. Strom liefern Kabeltrommeln. Doch was ist mit dem Netzanschluss?

In Gemünd verlegt die Telekom zwar seit der Flut Glasfaser, doch im Kurhaus ist noch keines. Die Telekom hält ihr Wort: Wenige Stunden vor dem Streaming erwacht der Breitbandanschluss wie versprochen zum Leben.

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20 Gesprächsgäste nahmen die Zuschauermit auf eine Zeitreise bis hin zu der Nacht am 14./15 Juli, als die Flut über den Kreis hereinbrach. 

Und damit kann das, was die insgesamt 20 Interviewpartner aus vielen von der Flut betroffenen Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen zu sagen haben, pünktlich in die Welt gestreamt werden. Zwei Stunden lang nehmen sie Hunderte von Zuschauern, die dem Stream live folgen, mit zurück auf die Reise in die Flutnacht sowie die aufreibenden Tage und Monate danach.

Mit dem Erinnern kommen die Emotionen hoch

Manchmal kommen mit den Erinnerungen auch Emotionen wieder hoch. Bei denen, die erzählen. Und bei denen, die zuhören. Helfer, die in der Flutnacht selbst Gesundheit und Leben riskierten, um Menschenleben zu retten und noch Schlimmeres zu verhindern.

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Bewusst hatten die beteiligten Redaktionen den Kursaal  ausgewählt.  Um auch visuell   daran zu erinnern, wie langwierig ein Wiederaufbau ist. 

Und in den Tagen danach bis zur persönlichen Erschöpfung im Einsatz waren. Betroffene, deren Häuser oder Betriebe von den Fluten zerstört oder beschädigt wurden. Die teils vor dem Nichts standen. Und dann mit Entschlossenheit und Mut wieder von vorne begonnen haben. Experten, die die Region vor derartigen Katastrophen besser schützen wollen.

Entscheidungen für schnelle Hilfen

Verantwortliche aus der Politik, die die richtigen Entscheidungen für schnelle Hilfe beim auf Hochtouren laufenden Wiederaufbau treffen müssen. Weil der ja auch nachhaltig sein muss.

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Moderierten routiniert das zweistündige Streaming: Ramona Hammes und Norbert Jeub.

Sie alle stellten sich im Gespräch den Fragen der beiden Moderatoren Norbert Jeub (Radio Euskirchen) und Ramona Hammes (Federführende Redakteurin der Lokalredaktion Gemünd von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Kölnischer Rundschau).

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Aus Düsseldorf angereist war Ministerin Ina Scharrenbach, die auch im neuen NRW-Kabinett von Ministerpräsident Hendrik Wüst das Bau-Ressort übernommen hat und damit zentrale Ansprechpartnerin für alle Fragen des Wiederaufbaus ist.

„Wir sind schon sehr weit gekommen bei diesem Thema“, sagte die Ministerin, die schon am zweiten Tag nach der Flutnacht erstmals in den Kreis Euskirchen kam, um sich vor Ort über das Ausmaß der entstandenen Schäden zu informieren.

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NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach und Frank Waldschmidt stockte der Atem, als Helmut Peters (r.) die Flutnacht schilderte.

Und seitdem Dauergast im Kreis ist, meist ohne mediale Begleitung. Das anfangs viel kritisierte Verfahren zur Beantragung der Wiederaufbauhilfe des Landes laufe jetzt rund: „Im Schnitt dauert es aktuell neun Tage bis zur Bewilligung“, so die Ministerin.

Hunderte schauten zu

Zwei Stunden wird das Streaming übertragen, Hunderte folgen live der Gesprächsrunde und lassen sich auch nicht davon abhalten, dass es aus technischen Gründen auch im Stream immer wieder mal knarzt.

Auf den beiden nachfolgenden Seiten finden sich einige der Geschichten, die die Teilnehmer in den drei Moderationsblöcken zu erzählen hatten. Und in den kommenden Tagen werden weitere folgen. Doch auch diejenigen, die das Streaming am Donnerstag nicht live sehen konnten, haben dazu mit dem Video in diesem Artikel die Möglichkeit.