Die Gespräche über einen Umzug nach Marsdorf stocken, bleibt der Club doch am Geißbockheim? Er investiert derzeit erheblich.
Bauarbeiten beim 1. FC KölnTrainingsplatz der Profis für zwei Monate gesperrt
An Baustellen mangelt es Steffen Baumgart nach dem holprigen Saisonstart nicht. Auch im Grüngürtel sieht sich der FC-Trainer mit einigen Vorhaben konfrontiert. Der Haupttrainingsplatz direkt am Geißbockheim ist derzeit gesperrt, weil hier neuer Rasen eingesät wird. Die Profis zogen bereits am Dienstag für ihre Übungseinheit ins benachbarte Franz-Kremer-Stadion um. Üblicherweise werde frisches Grün am Ende der Saison eingesät, teilte der Club auf Anfrage mit. Weil aber die benachbarten Jugendplätze in diesem Jahr saniert werden und nicht als Ausweichfläche zur Verfügung standen, wurde die Aussaat vertagt. Erst in acht Wochen steht Platz 1 den Profis laut FC wieder zur Verfügung.
Ausbau am Geißbockheim seit zehn Jahren geplant
Über die unzureichenden Trainingsbedingungen am Geißbockheim klagt der 1. FC Köln seit langem. Den Ausbau plant der Club seit fast zehn Jahren, passiert ist bekanntlich nichts, auch der mögliche Umzug nach Marsdorf scheint wie berichtet wieder weniger realistisch. Um wettbewerbsfähig bleiben, laufen verschiedene Maßnahmen, um das Gelände zu modernisieren. FC-Geschäftsführer Philipp Türoff sagte der Rundschau bereits im Februar: „Wir bleiben da dran und lassen hier nichts verkommen.“ Insgesamt soll der FC einen mittleren einstelligen Milllionenbetrag investieren, verlautet aus dem Grüngürtel.
Die beiden Jugendplätze sieben und acht werden seit Monaten neu hergerichtet. Die Flächen wurden mit Rasenheizungen ausgestattet und zu sogenannten Hybridplätzen umgearbeitet. Sie weisen nun eine Naturrasenbasis, aber auch Elemente von Kunstrasen auf. Die neuen Plätze sollen vor allem ein besseres Training im Winter ermöglichen.
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Jugend muss ins Umland ausweichen
Der Verein kündigt das baldige Ende der Arbeiten an, einer der beiden Plätze soll nächste Woche zur Verfügung stehen. Die Flächenknappheit bekommen vor allem die Jugendspieler zu spüren. Schon vor der Sanierung, aber seitdem verstärkt, müssen sie ausweichen. So trainieren die Spieler der U19 oder der U21 regelmäßig in Frechen oder auf der benachbarten Anlage von Blau-Weiß Köln. Die Spieler wechseln häufiger zwischen Natur- und Kunstrasen, der notgedrungen flexible Trainingsmodus löst in den Trainerteams keine große Begeisterung aus.
Wie berichtet verhandelt der FC mit der Stadt über einen möglichen Verkauf der Bauten am Geißbockheim. Laut eines Wertgutachtens sollen die Sportanlagen mit Aufbauten 40 Millionen Euro wert sein. Die Stadt ist aber offenbar nicht annähernd bereit, diesen Betrag zu bezahlen. Die Gespräche stocken. Teil der Verhandlungen ist das Franz-Kremer-Stadion, indem unter anderem die U21 und die Frauen des FC spielen. Derzeit wird das Flutlicht an die Anforderungen der Frauen-Bundesliga angepasst und mit einer Leistung von mindestens 800 Lux ausgestattet. Zudem schafft der Verein in dem 5500 Zuschauer fassenden Traditionsgrund neue Kommentatorenplätze und Kamerapositionen sowie modernere Presseplätze.
Bereits im vergangenen Jahr sind die Profis aus den mittlerweile legendär maroden und fensterlosen Kabinen im Untergeschoss ins Erdgeschoss "aufgestiegen". Die Sporthalle wird zu einem großen Fitness- und Kraftraum umgebaut. Aktuell sind die Bedingungen alles andere als optimal. Der langzeitverletzte Angreifer Jan Thielmann etwa macht sich in einer Praxis in Mülheim wieder fit für die Rückkehr in den Profibetrieb. Auch die Räume für die medizinische Abteilung und das Trainerteam wurden modernisiert und vergrößert. Coach Baumgart dürfte über jeder Baustelle froh sein, hinter die er einen Haken setzen kann.