Kommentar zur OB-WahlAndreas Kossiski ist ein respektabler Kontrahent
Köln – Wenn schon die politischen Gegner Lob übrig haben, darf die SPD mit der Kür von Andreas Kossiski für die OB-Wahl zufrieden sein. Dabei war die Kandidatensuche alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Das Zaudern und Zögern spiegelte auch die Zerrissenheit wider, die die Partei nach dem Ende der Ära Börschel/Ott immer noch nicht überwunden hat. Dennoch: das Ergebnis stimmt. Und Kossiski könnte sogar dazu beitragen, dass die Kölner SPD sich wieder mehr mit Politik als mit sich selbst befasst.
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Der Landtagsabgeordnete und Gewerkschafter hat nicht nur politisches Gewicht, sondern ist auch in der Stadt bekannt. Schon bei seinem ersten Auftritt als OB-Kandidat – die Delegierten werden dem Vorschlag der Parteispitze sicher folgen – zeigt Kossiski, wo er angreifen will. Soziale Fragen wie fehlende bezahlbare Wohnungen brennen vielen Kölnern mehr unter den Nägeln als etwa der Fortgang der von Reker so oft gepriesenen Verwaltungsreform. Mit ihren Äußerungen zum Geißbockheim oder zu den Ford-Autos der Stadtspitze hat die Oberbürgermeisterin zudem Angriffsflächen für Nebengefechte.
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Als langjähriger DGB-Chef hat Kossiski zum Wohl der Stadt oft den Schulterschluss mit der Wirtschaft gesucht, er wird auch im konservativen Lager wählbar erscheinen. Trotzdem: Gegen den Amtsbonus und das schwarz-grüne Bündnis wird der SPD-Mann es schwer haben.
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