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Industriebrache am RheinuferIndustriepark in Köln-Niehl bekommt neues Leben

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Diese Visualisierung zeigt den von Panattoni geplanten neuen Industrie- und Logistikpark am Niehler Rheinufer.

Diese Visualisierung zeigt den von Panattoni geplanten neuen Industrie- und Logistikpark am Niehler Rheinufer.

Noch steht am Niehler Rheinufer an der Geestemünder Straße die frühere Produktionsstätte für Prototypen von Ford, in gut zwei Jahren soll dort ein großes Industrie- und Logistikzentrum stehen.

Ein weiteres Stück Ford-Geschichte in Niehl macht Platz für Neues. Seit den 1950er-Jahren produzierte der Automobil-Hersteller Prototypen am Rheinufer. Nun soll bereits 2025 ein neuer Industrie- und Logistikpark auf dem 6,2 Hektar großen Areal an der Ecke Emdener Straße/Geestemünder Straße eröffnen.

Errichten wird die Immobilie der global tätige Projektentwickler Panattoni. Das Unternehmen mit Deutschland-Sitz in Hamburg zeichnet damit gleich für zwei im Gewerbepark Niehl entstehende Projekte verantwortlich. Die Ankündigung des „Panattoni Park Köln II“ folgt rund acht Monate nachdem die städtische Logistiktochter Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) das Logistikareal „Fusion Cologne“ vorgestellt hat. Als Teil des Projekts plant Panattoni auf rund 58.000 Quadratmetern zwischen Neusser Landstraße und Industriestraße einen Industrie- und Logistikcampus zu errichten, die Rundschau berichtete.

Die beiden Gelände liegen nur rund einen Kilometer voneinander entfernt. Nach Fertigstellung des „Park Köln II“ soll die Immobilie über rund 35.000 Quadratmeter Industrie- und Logistikfläche verfügen. Geplant sind zwei separate Gebäude mit insgesamt sechs Einheiten, die jeweils eine Flächengröße zwischen 5000 und 6000 Quadratmetern aufweisen. Diese seien flexibel teilbar, sodass sich die Immobilie für verschiedenste gewerbliche Nutzungen eigne. Der Standort verfügt laut Projektentwickler durch die Nähe zum Niehler Hafen und dem Flughafen Köln-Bonn über eine sehr gute multimodale Anbindung.

„Damit eine attraktive Wirtschaftsmetropole wie Köln wachsen kann, braucht es neue und moderne Flächen für Unternehmen. Panattoni schafft mit der Revitalisierung des ehemaligen Geländes der Ford-Werke genau solch hochwertige Räume für Logistik- und Industrieunternehmen, die den Wirtschaftsstandort weiter nach vorne bringen“, erklärt Manfred Janssen, Geschäftsführer der Kölnbusiness. „Die Unternehmen haben in Köln eine hervorragende Ausgangslage – sei es mit Blick auf IT- und Kommunikationsinfrastruktur als auch die Verkehrsanbindungen. Als KölnBusiness Wirtschaftsförderung unterstützen wir Unternehmen und Projektentwickler zudem aktiv dabei, ihre Projekte in Köln in die Tat umzusetzen.“

Damit eine attraktive Wirtschaftsmetropole wie Köln wachsen kann, braucht es neue und moderne Flächen für Unternehmen.
Manfred Janssen, Geschäftsführer Kölnbusiness

Wie schon beim künftigen Campus an der Industriestraße, der unter anderem Wärme der gegenüberliegenden Müllsortier-Anlage nutzen soll, fokussiert Panattoni auch hier den Aspekt der Nachhaltigkeit und strebt mindestens eine Zertifizierung nach dem DGNB-Goldstandard an. Maßnahmen dafür sind unter anderem die Installation einer Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach und die Nutzung von Regenwasser. Der Entwickler will zudem Freizeitbereiche für die Mitarbeitenden sowie Wildblumenwiesen anlegen.

Fred-Markus Bohne, Managing Partner für Panattoni Deutschland und Österreich, sagt: „Wir fühlen uns in Köln sehr wohl. In Niehl entstehen flexibel nutzbare Flächen, die sich für einen breiten Nutzermix eignen. Zukünftige Mieter profitieren von der hervorragenden Lage in einer dynamischen Region - das Kölner Stadtzentrum, Leverkusen und Düsseldorf sind allesamt schnell erreichbar.“

Baubeginn 2024

Der Baubeginn soll im dritten Quartal 2024 erfolgen, die Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2025 geplant. Panattoni gilt als Spezialist für die Revitalisierung von sogenannten „Brownfield“-Arealen. Das sind Industriebrachen, deren Sanierung und Wiederverwendung potenziell durch das Vorhandensein von gefährlichen Stoffen erschwert werden kann.


100 Millionen Euro will die HGK das Projekt „Fusion Cologne“ kosten, zugleich aber auch den Industriestandort in Niehl in die Zukunft führen. Unmittelbar neben dem Eisenbahnterminal der HGK an der Industriestraße soll auf insgesamt 55 Hektar Fläche eine Mischung aus Produktion, Logistik, Forschung und Entwicklung angesiedelt werden.

Eine Visualisierung zeigt das geplante Projekt der HGK „Fusion Cologne“ im Industriepark Köln-Nord.

Eine Visualisierung zeigt das geplante Projekt der HGK „Fusion Cologne“ im Industriepark Köln-Nord.

Der moderne Industriecampus soll besonders produzierende Betriebe ins Kölner Stadtgebiet locken, also beispielsweise Chemie, Pharma oder E-Mobilität. Zugleich soll er die Möglichkeit bieten, die Produktion mit Forschung, Entwicklung aber auch Logistik zu kombinieren. Rund 2000 Arbeitsplätze sollen auf dem Areal entstehen. Die Arbeiten für die Bodenvorbereitung starten laut HGK in den nächsten Wochen.