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„Bisschen Angst“Ohne Abstand, ohne Maske –„Kölle singt“ wieder in der Arena

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Björn Heuser bei „Kölle singt“ am 3. Oktober in der Lanxess Arena.

Köln – Im Smoking kommt der Hausherr auf die Bühne. Zur Feier des Tages hat sich Stefan Löcher in Schale geworfen, andererseits löst der Geschäftsführer der Lanxess-Arena ein Versprechen ein. Bei der ersten großen Veranstaltung seit Ausbruch der Pandemie, da wolle er sich schick machen, hatte er vor langer Zeit angekündigt. „Das ist heute emotional wirklich ganz besonders“, gibt er Einblick in sein Innenleben. Dann dankt er allen 12.600 Gästen, die in der Halle sitzen. Er wolle jedem danken, der da ist, sagt Löcher, jedem, „der diesen wichtigen Schritt zurück zur Normalität macht“.

Björn Heuser wird mit stehenden Ovationen begrüßt

Nicht nur Köln schaue auf diesen Abend, ganz Deutschland verfolge das Geschehen in der Arena, vermutet Stefan Löcher. Damit meint er natürlich die pandemischen Auswirkungen, die Abläufe beim Einlass, die Kontrolle der Nachweise für Impfungen oder Genesung.

Denn zumindest sprachlich dürfte der Rest der Republik doch Schwierigkeiten haben bei „Kölle singt“. Björn Heuser, den Moderator und Mit-Veranstalter Lukas Wachten als „Mitsing-König“ vorstellt, wird mit stehenden Ovationen begrüßt. „Absoluter Wahnsinn“ ruft er und startet den Abend mit der Hymne „Loss mer singe“ von Wolfgang Anton.

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Kein Abstand, keine Maske, aber 2G-Regel: „Kölle singt“ am 3. Oktober in der Lanxess-Arena.

Ein wenig Unsicherheit bestimmt die Gemütslage vieler Besucher – zumindest bis zum ersten Akkord. Ein „bisschen Angst“ sei dabei, bekennt ein Herr aus Dormagen, für ihn sei es der erste Konzertbesuch seit eineinhalb Jahren – wie für so viele andere auch, die in der Halle sitzen. Ohne Abstand. Und die meisten auch ohne Maske. Schon beim zweiten Lied „Hey Kölle“ herrscht eine Stimmung wie Weiberfastnacht. Jeder steht, jeder singt. Wer bislang nicht wusste, wie Nachholbedarf aussieht, wird jetzt Zeuge.

„Kölle singt“ mit Einlasskontrolle und Impf- oder Genesenen-Nachweis

Björn Heuser macht ordentlich Meter auf der Mittelbühne. In jeder Ecke steht ein Mikrofon, Heuser ist überall und kündigt schon mal an, alle könnten sich „auf eine wunderbare nächste Karnevalssession“ freuen. Dann schunkelt die Menge zu „Mir levve jetz“, eine wunderbare Eigenkomposition von Heuser, der unter anderem den Hit „4711“ für die Klüngelköpp geschrieben hat. Natürlich fehlt auch dieses Lied nicht an diesem Abend, zwei Klüngelköpp sind als Gäste dabei.

Ein Männer-Quartett aus Ahrweiler singt mit Heuser und der Halle „Veedel“ von den Bläck Fööss, drei Tage nach der Flutkatastrophe hatten sie mit Gummistiefeln im Matsch gesungen und im Netz einen Hit gelandet. Spätestens bei „Hey Kölle, „Do bes Kölle“ und „Ming eeste Fründin“ weicht auch die letzte Zurückhaltung hemmungslosem Gesangsgenuss. „Wahnsinn“ sagt Heuser schon wieder. Es ist nicht das letzte Mal an diesem Abend.

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Der Respekt der Verantwortlichen war groß, doch die Kontrollen laufen reibungslos. Mit Megafon werden die Gäste aufgefordert, Impfnachweise und Ausweis bereit zu halten. Dann geht es schnell, zusätzliche Eingänge werden geöffnet. Niemand soll draußen bleiben. Denn Kölle singt wieder.