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Neues Musical in KölnKommt der Musical Dome mit „Moulin Rouge“ aus der Krise?

Lesezeit 3 Minuten
MOULIN_ROUGE_BROADWAY_01_©_MatthewMurphy

Das Musical spielt um die Jahrhundertwende im legendären „Moulin Rouge“. 

Köln – Am vergangenen Wochenende war es mit zehn Auszeichnungen der große Abräumer bei den Tony-Awards, nun ist klar, dass „Moulin Rouge“ nach Köln kommt: Ab Herbst 2022 wird es in einer deutschen Fassung im Musical Dome zu sehen sein. „Durch die Castings in Hamburg, Wien und Köln gab es schon eine Menge Gerüchte im Markt, wer eine so erfolgreiche Show hier machen wird“, erzählt Maik Klokow, der Geschäftsführer von Mehr-BB-Entertainment. „Deshalb haben wir uns entschlossen, es jetzt schon bekannt zu geben – obwohl wir erst im Frühjahr mit Vorverkauf beginnen werden.“

21 Millionen Euro Produktionskosten

Die Show, die unter anderem seit 2019 am Broadway und ab Dezember 2021 in London läuft, basiert auf dem gleichnamigen Film des australischen Regisseurs Baz Luhrmann, den dieser 2001 mit Nicole Kidman und Evan McGregor in den Hauptrollen drehte. Wie so oft bei Luhrmann ist auch diese tragische Liebesgeschichte um einen armen Poeten und eine Kurtisane gespickt mit unzähligen Popsongs, die für die Bühnenfassung noch einmal erweitert und vor allem mit neueren Lieder aufgepeppt wurde (siehe Infokasten).

Die Songs

Zu den aus dem Film bekannten Nummern wie „Nature boy“ oder „Roxanne“ sind neuere Nummern wie „Chandelier“, „Rolling in the deep“ oder „Bad romance“ hinzugekommen. In Köln sind sie, verrät Klokow, im Original und manchmal auch eingedeutscht zu hören. (HLL)

Ein typisches Jukebox-Musical also, mit Liedern verschiedener Komponisten, die zuvor schon Hits waren. Solche Unternehmungen hatten in Köln immer mehr Erfolg („We Will Rock You“, „Bodyguard“, „Saturday Night Fever“) als jene, in denen speziell für ein Stück geschriebene Lieder dessen Geschichte erzählen („Hairspray“).

Dafür nimmt Mehr-BB richtig viel Geld in die Hand: 21 Millionen Euro werden in die Produktion und Marketing gesteckt – und in den Umbau des Theaters, das sich in den Club „Moulin Rouge“ verwandelt. Maik Klokow hat das Spektakel schon mehrfach in New York gesehen, „und es war die erste Show nach ,Starlight Express’, in der die Zuschauer nach Betreten des Saales nicht noch einmal raus an die Bar gegangen sind. Denn man wird sofort Teil dieses Clubs, es gibt eine Show vor den Beginn des eigentlichen Stücks.“

Musical Dome darf mindestens bis Ende 2024 bleiben

Wie lange „Moulin Rouge“ laufen könnte, ist natürlich noch nicht abzusehen. Aber gibt es eine Erlaubnis der Stadt, dass der Musical Dome bis Ende 2024 bespielt werden darf. „Aber Mitte 22 werden wir mit der Bahn sprechen, wie deren Planungen sind.“ Und es ist nach wie vor Klokows Plan, nach Abzug der Oper das Staatenhaus zu einem festen Musicalstandort zu ertüchtigen. „Absolut! Es gab erst letzte Woche ein sehr erfreuliches Gespräch mit allen Beteiligten. Das sieht alles sehr gut aus!“

Harte Zeit in der Corona-Krise

Gar nicht gut sah es in der Zeit des Lockdowns aus: Der Musical Dome lag komplett brach, da auf dem Spielplan Tourneeproduktionen standen, die normalerweise in verschiedenen Städten Deutschlands oder auch in anderen Ländern Europas Station gemacht hätten. Und diese Reisen sind natürlich komplett ins Wasser gefallen. „Es war hart für uns, wir hatten Umsatzausfälle von bis zu 98 Prozent – und wir haben fünf Standorte in Deutschland.“ Gab es keine öffentlichen Gelder? „Nicht von der Stadt. Von der Deutschen Technischen Theatergesellschaft haben wir einen Investitionszuschuss für eine Lüftungsanlage bekommen, die jetzt covid-konform ist. Man muss sich bei uns also nicht mit dem Thema ,Ansteckungsgefahr’ beschäftigen. Und wir hatten Vereinbarungen über Stundungen mit unseren Vermietern, das ist neben Aurelis auch die Stadt. Aber es gab keine zusätzlichen Zahlungen.“

Im Dezember hebt sich zum ersten Mal wieder der Vorhang mit „Die Schöne und das Biest“, vorher tritt unter anderem Carolin Kebekus auf. Die Entscheidung, ob 2 oder 3G trifft jeder Veranstalter, der ins Haus kommt für sich, erklärt Klokow.