Viele Prominente kamen zur Premiere des Jubiläumsstücks an den Eisenmarkt.
Hänneschen-TheaterAlle gratulieren in Knollendorf
Zur Melodie des 42 Jahre alten BAP-Liebesliedes „Do kanns zaubere“ erscheinen zum Schluss des ersten Teils nach und nach magisch-imposante Figuren wie Riesen, Roboter, Hexen und der Vater Rhein auf der im Nebel liegenden Bühne. Dazu singt Tünnes: „Wie ne Zauber, dä passeet he op dä Bühn/irjendsujet muss et sin/dann es alles su wie fröher un ihr künnt widder Puute sinn“.
Mit dieser fantastischen Szene, einer der Höhepunkte des glanzvollen Gala-Abends anlässlich des 222-jährigen Bestehens des Hänneschen-Theaters, wird das verzauberte Premierenpublikum in die Pause entlassen. Doch zurück zum Anfang des urkölschen Jubiläumsstücks „Medden im kölsche Levve, iewich jung jeblevve“, in Szene gesetzt von Silke Essert und Ensemble. Maritzebill im Glitzerkleid von „Coco Schwadschnell“ Auf dem Weg zur Gala treffen sich die erwartungsfrohen und festlich gekleideten Knollendorfer. Die Damen beeindrucken in eleganter Abendgarderobe, so Maritzebill in einem Glitzerkleid von „Coco Schwadschnell“ und Zänkmanns Kätt in einem Original von „Oscar de la Rente“, der auch das Hochzeitskleid „vun dä Ahl vum Schorsch Kloni“ kreiert hat. Die Männer gockeln alle im „Schmoking“.
Die opulente Gala beginnt mit der Hymne „Kölle an Rhing“ (New York, New York), gesungen von Conferencier Hänneschen und dem Knolli-Chor. Bei so einer einzigartigen kölschen Geburtstagsparty stehen natürlich auch prominente Gratulanten wie Ludwig Sebus, Peter Brings und Gerd Köster und Gratulantinnen wie Marita Köllner und Carolin Kebekus Schlange – als Stockpuppen mit eingespielter Originalstimme. Allen voran Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die sich so in Rage redet, dass die Regie sich gezwungen sieht, den Vorhang langsam zuzuziehen und ihr das Mikrofon auszuschalten. „Gut, das Leben ist weder eine U-Bahn noch eine Oper, nicht Archiv oder Großmarkt, nur hier in Köln ist das Leben ein Hänneschen Jeckespill. Und niemand soll behaupten, wir wären bloß ein Karnevalsverein. Wo kämen wir denn dahin.“ Einmal wird die abwechslungsreiche Geburtstagsparty sogar von einer Werbung der Werkstatt am Poller Kirchweg unterbrochen. Diese hat mit „Neu-Visage“ jetzt ein Atelier für Schönheitschirurgie in Angebot, die etwa bei tiefen Falten rasche Abhilfe verspricht: „Mit Hohl- und Flacheisen von 3 bis 14 Millimetern und einem Hauch von Schleifpapier bringen wir Dich gut in Form.“
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Nicht zuletzt werden auch lang gehütete Geheimnisse gelüftet, so beispielsweise wieso Hänneschen und Bärbelchen seit 1802 verlobt sind und immer noch nicht geheiratet haben. In märchenhaften Rückblicken erfährt man, dass er mit ihr so manches Mal die Ringe tauschen will, doch irgendetwas kommt immer dazwischen. Röschen erfährt wer die Mutter ist – nämlich ganz Knollendorf. Das reicht dem frechen Panz aber gar nicht: „Janz Kölle wäre besser. Dann würde ich mehr Taschengeld bekommen.“ Das begeisterte Publikum bejubelte die opulente Gala mit nicht enden wollenden Ovationen.
Prominente Gratulanten kommentierten die Premiere mit Superlativen verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft. „Ich wünsche dem Hänneschen, dat et wigger esu frech bliev und auf charmante Art die Wahrheit vermittelt“, so Ludwig Sebus. Christoph Kuckelkorn wünschte sich „genügend Wertschätzung der Stadt Köln für ihr einzigartiges Theater“. WDR-Intendant Tom Buhrow: „Wunderbare Aufführungen in den nächsten 222 Jahren für alle Generationen, von den Enkeln bis zu den Großeltern.“ Bereits am 12. April öffnet sich der Vorhang für das Familienstück „Hänneschen im Schlaraffenland“, ein Frühlingsmärchen von Intendantin Mareike Marx. Weitere Termine im März und April. Viele davon schon ausverkauft. www.haenneschen.de