Mehr als 50.000 Euro kamen bei dem Benefizkonzert in der Stadthalle Köln in Mülheim zusammen. Auf der Bühne stand auch die frisch gebackene Mutter Carolin Kebekus.
Benefizkonzert in Köln-MülheimCarolin Kebekus holt Max Mutzke auf die Bühne
Es war Stefanie Heinzmann, die die Essenz des Abends kurz und treffend zusammenfasste: „Wir haben nur ein einziges Leben“, rief die Sängerin dem Publikum in der Stadthalle in Mülheim zu. „Lasst es uns feiern, egal ob mit oder ohne Diagnose, denn wir wissen nicht, wie lange es dauert.“ Unter dem Titel „Bands with Benefiz“ spielten Künstlerinnen und Künstler am Dienstagabend zugunsten des Deutschen Kinderhospizverein (DKHV), der junge Menschen mit lebensverkürzenden Krankheiten und ihre Familien unterstützt. Stefanie Heinzmann, Miss Allie, Gregor Meyle und Carolin Kebekus mit den Beer Bitches verzichteten für den guten Zweck auf ihre Gage.
Überraschungsgast Max Mutzke
Die Kinder- und Jugendhospizarbeit bekannter zu machen, aber auch um Spenden zu sammeln, vor allem für die Ausbildung von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - das war das Ziel des Abends. Jedes gekaufte Ticket der fast randvollen Stadthalle wurde gespendet: 51.525 Euro stand letztendlich auf dem Scheck, den Initiatorin Jasmin Schwiers mithilfe des Saalpublikums schließlich an die DKHV-Vorsitzende Petra Kiwitt übergeben konnte. Ein Jahr lang hatte Schwiers, Schauspielerin und langjährige Botschafterin des DKHV, den Abend zusammen mit Veranstaltungsplanerin Sophie Gesthuysen geplant.
Carolin Kebekus kam für diesen Auftritt extra zurück aus der Babypause, kokettierte mit ihrer Unfitness, die auf der Bühne aber nicht im Ansatz sichtbar war. Die Beer Bitches, Kebekus, Nadine Weyer und Irina Ehlenbeck, sorgten für Stimmung mit Covern und eigenen Songs und dann noch für eine Überraschung. Sänger Max Mutzke kam unangekündigt für zwei Songs mit auf die Bühne und sang das Duett „Nimmst du mich in den Arm“ mit Carolin Kebekus.
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Gebärdendolmetscherinnen übersetzen simultan
Ein besonderer Abend war es auch für Zuschauerin Steffi. Für die 40-Jährige war es das erste Konzert zusammen mit ihrer Tochter. Die 19-Jährige hat eine schwere Behinderung und sitzt im Rollstuhl. „Ich weiß jetzt, wir müssen uns nicht zurückziehen. Es ist ein schönes Erlebnis“, so die Mutter. Im vorderen Bereich der Stadthalle war extra viel Platz für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer geschaffen worden, zudem wurde die komplette Veranstaltung von zwei Gebärdendolmetscherinnen simultan übersetzt. Jeder einzelne Song wurde gebärdet - was bei „Schwing ming Fott“ der Beer Bitches für einige Lacher sorgte. Moderiert wurde der Abend von Jan van Weyde, Comedian und Ehemann von Initiatorin Jasmin Schwiers, sowie Jeannine Michaelsen.
50.000 Kinder und Jugendliche mit einer Erkrankung, an der sie bald sterben werden, leben in Deutschland. „Das ist ein Thema, was weh tut, und darüber sprechen wir nicht gerne“, stellte Stefanie Heinzmann bei ihrem Auftritt fest. Das bestätigt auch Steffen, der zusammen mit seiner 15-jährigen Tochter aus dem Umland angereist war. Seine Frau und seine schwer kranke 13-jährige Tochter blieben zu Hause. Über den Kinderhospizverein knüpfte er Kontakte zu anderen betroffenen Vätern. „Vor allem unsere große Tochter hat von der Arbeit des Vereins profitiert, sie setzt sich gerade viel mit der Situation auseinander“, so der 42-Jährige. In Köln besuchte sie ein Geschwisterseminar des Vereins. „Da muss man sich nicht erklären, dort wird man mit seinen Sorgen und Gefühlen verstanden.“