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Zülpicher Straße in KölnBetrunkene klettern über Kita-Zaun und urinieren vor Kindern

Lesezeit 3 Minuten

Kindergartenleiter Anne Theusch 

Köln – Wildpinkler, geschockte Kinder, überforderte Sicherheitskräfte und Mitarbeiterinnen, die auch am Tag nach den wilden Partyauswüchsen an der Zülpicher Straße noch wütend und aufgebracht sind.

Auf dem Gelände der Uni-Kita an der Zülpicher Straße spielten sich am Donnerstag heftige Szenen ab. „Wir fühlten uns sehr schutzlos und vergessen“, sagte die Kindergartenleiterin Anne Theusch im Gespräch mit der Rundschau. Besonders als die so genannten „Entlastungsflächen“ wegen der überfüllten Zülpicher Straße geöffnet wurden, sei es zu chaotischen Szenen gekommen.

Betrunkene Feiernde seien über die Absperrungen geklettert und hätten gegen die Wand uriniert, während drinnen die Kinder gespielt hätten. Doch damit nicht genug: Am späten Nachmittag kletterten etwa 20 bis 30 Betrunkene über die Absperrung und setzten sich auf die Spielgeräte, tranken Alkohol und grölten. Außerdem urinierten die Betrunkenen gegen die Geräte. Sehr unangenehm sei für die Kinder auch die laute Musik gewesen. Ein Lautsprecher sei genau auf das Gebäude gerichtet wessen. „Mein Körper vibriert“, sagten Kinder den Mitarbeiterinnen.

Die Polizei zu Hilfe gerufen

Dass Unbekannte auf das Gelände gekommen seien, hätte die Kinder „total schockiert“. „Wir mussten mit ihnen erstmal aufarbeiten, was geschehen ist“, sagte die Leiterin weiter. Auch die Eltern müssten nun mit ihren Kindern entsprechende Gespräche führen. In der Kita werden Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren versorgt.

Anne Theusch rief in ihrer Not die Polizei, die auch schnell kam. Eine Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma hätte im Kindergarten verarztet werden müssen, hieß es. Der Kindergarten habe eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt. „Es ärgert uns, dass die Stadt mitteilte, dass der Tag weitgehend ruhig und ohne große Probleme abgelaufen ist“, teilte die Uni-Kita weiter mit.

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Es ist nicht das erste Mal, dass der Universitätskindergarten unter dem wilden Treiben während der Sessionseröffnung massiv leidet. Doch diesmal sollte alles besser werden, hatte man der Leiterin und dem Vorstand Tage vor dem Donnerstag versichert. Doch es kam anders. Schon als die Mitarbeiterinnen am Donnerstagvormittag zu dem Kindergarten gingen wollten, wurden sie zuerst mal nicht durchgelassen. Über ein Bändchen, dass die Mitarbeiterinnen vorher bekommen hatten, um durch die Einlasskontrollen zu kommen, hätten die Sicherheitskräfte nichts gewusst. Der Kindergarten-Vorstand hat die Stadt schon seit Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass die Uni-Kita am 11.11. und auch an Weiberfastnacht mehr Schutz brauche. Die Eltern würden auch an diesen Tagen eine Betreuung ihrer Kinder benötigten und der Betrieb müsse zum Schutz der Kinder gewährleistet sein. Doch es werde immer in der Nähe der Kita eine Bühne aufgebaut.

Ein weiteres Ärgernis ist für die Anwohner nach den Partyauswüchsen: Die „Entlastungsfläche an den Uni-Wiesen, sind nach dem Auftakt des Straßenkarnevals nicht mehr zu gebrauchen. „Die Wiese ist für die nächsten Monate unbrauchbar und kein Ort mehr, an dem man mit seinem Hund oder Kind oder zum Sport treiben sein kann“, stellten Kita-Eltern unmissverständlich klar.