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Karneval in KölnAltstädter eröffnen den Straßenkarneval offiziell – Fanfaren auf der Zülpicher Straße

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Jecken beginnen in ihren Kostümen auf dem Alter Markt den Karneval zu feiern.

Jecken beginnen in ihren Kostümen auf dem Alter Markt den Karneval zu feiern.

Oberbürgermeisterin Henriette eröffnete gemeinsam mit dem Dreigestirn und dem Festkomitee den Start des Straßenkarnevals.

Der offizielle Startschuss für den Straßenkarneval ist gefallen. Traditionell ist am Alter Markt das Traditionskorps der Altstädter dafür zuständig. Schon seit dem frühen Morgen hatten sich tausende Jecken trotz trüben Wetters auf dem Platz versammelt, um gemeinsam zu feiern. Auch Diskussionen um die angespannte Sicherheitslage konnte die Feiernden aus Köln und auch von außerhalb nicht abhalten.

Auffällig viel Polizei und Sicherheitskräfte sind in der Altstadt zu sehen. Und sie sind willkommen bei den Jecken. „Wir sind kontrolliert worden und wir fühlen uns sicher“, sagt Simon (26), der sich mit den Kleidern seiner Oma kostümiert hat. „Wir lassen uns das Feiern nicht vermiesen“, meint Hans-Georg(69) aus Kerpen.

Um 9.30 Uhr hat das Traditionskorps der Altstädter das Bühnenprogramm eröffnet. Noch bis 13 Uhr gibt es auf der Bühne auf dem Alter Markt Programm: Angesagt haben sich noch die Höhner, Kasalla, das Kölner Kinderdreigestirn und Die Ratsherren.

Auch Prinz René I. ist überzeugt von Sicherheitskonzept. „Das Feiern ist Teil unserer Kultur und Freiheit und Demokratie“, sagt er. Bei ihrem Empfang im Rathaus sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit Blick auf die IS-Drohung kämpferisch: „Es wird niemanden gelingen, uns Kölnerinnen und Kölner einzuschüchtern!“

Auf der Zülpicher Straße bot sich um 11.11 Uhr ein für die Zülpicher Straße ungewohntes Bild. Nach dem gemeinsam gezählten Countdown ertönte lauter Jubel bei den zumeist jungen Menschen. Und - für viele etwas überraschend - Fanfaren. Die Gastronomen der Gaststätte „Bei Oma Kleinmann“ hatten ein kleines Kulturprogramm für die Jecken organisiert. Das Trompeterkorps der Kölner Ratsbläser hatte sich bot der Kneipe aufgestellt und heizten den jungen Jecken mit decker Traum und ihren Blasinstrumenten ordentlich ein. Beim "Trömmelche" hat so manch einer noch seine Probleme, aber mit "Leev Marie" erreicht das Bläderkorps dann auch die breite Masse der jungen Jecken.

Auf der Zülpicher Straße wird Musik gemacht

Das Trompeterkorps der Kölner Ratsbläser

„Wir wollten den Jungen Leuten hier mal etwas kulturelles bieten und haben dafür schon länger jemanden gesucht, mit dem wir das machen können“, erklärt Wirtin Maureen Wolf. Mit den Ratsbläsern, die danach auch noch in der beliebten Kneipe auftreten, war dieser Partner gefunden. „Völlig euphorisiert“, zeigte sich Wolf nach dem rund 20-minütigen Auftritt. Denn: Den jungen Feiernden, die sonst gerne auch mal zu Ballermann-Klängen Karneval feiern, gefiel die Abwechslung ganz offensichtlich. „Ich mag es zwar auch ohne Programm hier“, sagt ein 17-Jähriger Astronaut. „Aber das hier mal was anderes passiert, ist schon cool.“ Das findet auch Wolf.

Die Zülpicher Straße ist zwar voll, aber bei weitem nicht so voll wie am Elften Elften und so manchen Vorjahren. Auch die Uniwiese, die erneut als Entlastungfläche für das Kwartier Latäng dienen soll, ist am Mittag noch weitestgehend leer.