Nun heißt es wieder „Kölle Alaaf!“ Schon vor dem offiziellen Start war die Stadt komplett überlaufen. Aktuelle Entwicklungen und Bilder in unserem Liveticker.
Liveticker zum NachlesenSo lief der „Elfte im Elften“ in Köln
19:30 Uhr: Wie will Köln künftig feiern?
Mit dem heutigen Tag wird die Diskussion um das Feierkonzept der Stadt von vorn beginnen. Die zentrale Frage lautet: Reicht es, im Univiertel Zäune aufzustellen und zufrieden zu sein, wenn alle Feiernden lebend die Stadt verlassen oder soll so etwas wie kölsche Brauchtum vermittelt werden, um dem kollektiven Alkoholkonsum Inhaltliches entgegenzusetzen. Hier haben vor allem Stadt und Festkomitee einen unterschiedlichen Ansatz. Wie die Rundschau erfuhr, will sich auch die Kölner Politik nach dem Elften im Elften detailliert erklären lassen, warum das Sicherheitskonzept für das Univiertel im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert worden ist und viele Vorschläge des Runden Tischs als nicht durchführbar abgelehnt worden sind.
Damit verabschiedet sich die Redaktion für heute und wünscht allen Feiernden noch einen friedlichen Abend.
17.15 Uhr: Erste Bilanz von Ordnungsamt und Rettungsdienst
Im Vorfeld des Elften im Elften hatte das Ordnungsamt bereits einiges zu tun: Insgesamt 68 Pkw wurden verwarnt und 48 Wagen sichergestellt. Im Zülpicher Viertel wurden 70 Fahrräder sichergestellt. Am 11.11. wurden bislang 20 Fahrzeuge abgeschleppt.
Ansonsten hatte das Ordnungsamt heute vor allem mit dem Verhängen von Bußgeldern gegen Wildpinkler zu tun - es wurden bislang 173 erwischt.
Rettungsdienste mussten bislang insgesamt 72 Menschen ins Krankenhaus bringen. Viele Feiernde brauchten zudem ambulante Hilfe, meist wegen Alkoholproblemen.
Die Hotspots sind weiterhin sehr gut ausgelastet. Einzelne Zugänge im Zülpicher und in der Altstadt werden je nach Situation zeitweise wieder geöffnet beziehungsweise geschlossen.
17.10 Uhr: Polizei sucht Pyrotechnik-Zündler
Nach dem Zünden von Rauchtöpfen sucht die Kölner Polizei die Verursacher. Gegen 11.30 Uhr sind an der Engelbertstraße Rauchtöpfe gezündet worden, wie sich oft bei Fußballspielen benutzt werden. Auch wurde an der Engelbertstraße Pyrotechnik entdeckt. Laut Polizei wird es an den Partyhotspots mittlerweile etwas leerer und einige Feierende machen sich vermutlich auf den Heimweg, sagte eine Polizeisprecherin am Samstagnachmittag. Derzeit bearbeitet die Polizei unter anderem Strafanzeigen wegen Körperverletzungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und erteilte bereits zahlreiche Platzverweise.
16.40 Uhr: „Oma Kleinmann“ legt ab
Die Kultkneipe „Bei Oma Kleinmann“ auf der Zülpicher Straße im Epozentrum des wilden Feierns ließ die Türen heute geschlossen. Eine Absage an die Zustände im Veedel. Stattdessen charterten die Verantwortlichen ein Schiff und legten mit Gästen auf dem Rhein zu einer Kostümparty ab. Leinen los für die Flucht aus Köln.
16.12 Uhr: Schulter an Schulter im Karneval
Auf der Roonstraße hat sich eine Abordnung des organisierten Karnevals versammelt. Schulter an Schulter stehen Mitglieder des Festkomitees, aller Traditionskorps und anderer Gesellschaften vor der Synagoge. Nachdem am Morgen Gerüchte über antisemitische Parolen auf der Zülpicher Straße die Runde gemacht hatten, entschloss sich das Festkomitee, zu dieser spontanen Aktionen aufzurufen. „Uns war es wichtig, ein Zeichen zu setzen“, sagt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn.
Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland sagte: „Das ist ein wunderbares Zeichen, das den Gemeindemitgliedern viel Hoffnung gibt.“
15.40 Uhr: Zülpicher Viertel voll, aber nicht mehr gesperrt
Voll ist die Zülpicher immer noch, Platzangst muss hier derzeit aber niemand haben. Weil aktuell mehr Menschen das Viertel verlassen als neu hineinströmen, öffnen die Sicherheitskräfte zwischenzeitlich einige Eingänge zur Zülpicher Straße.
15.25 Uhr: Keine gravierenden Vorfälle
Die Kölner Polizei vermeldet bis zum Nachmittag keine gravierenden Vorfälle. Es habe zwar Schlägereien, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen gegeben, sagte ein Behördensprecher. Doch herausragende Straftaten seien bisher nicht geschehen. Auf der Zülpicher Straße wurde laut Polizei eine Fensterscheibe eingeworfen. Es könne auch sein, dass die Schaufensterscheibe durch den massenhaften Andrang eingedrückt wurde. Auffallend sind die zahlreichen Wildpinkler in der Stadt. Besonders in der Innenstadt ist zu beobachten, dass Betrunkene sich häufig an Hauswänden erleichtern.
15.20 Uhr: Im Tanzbrunnen endet mit der Sessionseröffnung ein Jubiläum
Im Tanzbrunnen endet mit der Sessionseröffnung heute auch das Jubiläum der Grossen von 1823 um Präsident Professor Joachim Zöller. „Es war ein Jahr voller Herausforderungen für alle Verantwortungsträger. Aber wir sind mit einem ereignisreichen Jahr für unseren Verein belohnt worden“, sagte Zöller der Rundschau. Der Verein hatte im Sommer überlegt, am heutigen Tag zusätzlich eine Veranstaltung auf den Ringen anzubieten, es gab mehrere Gespräche dazu mit der Stadt. Letztlich wären zwei Großveranstaltungen an einem Tag wohl etwas zu viel für einen ehrenamtlich geführten Verein gewesen. Für nächstes Jahr sollen die Gespräche wieder aufgenommen werden.
15.10 Uhr: Volle Straßen, betrunkene Jecken
Die Ausläufer der Zülpicher Straße und der Uniwiese werden immer größer. Die Luxemburger Straße ist extrem voll, die Bachemer Straße am Hiroshima-Nagasaki-Park sowieso, genau wie die Universitätsstraße und der Bereich vor dem Hauptgebäude der Universität. Von Feiern kann hier aber nicht mehr die Rede sein. Der Vormittag war für viele bereits eine Grenzerfahrung, jetzt heißt es Wunden lecken und auskurieren.
Zeit für ein paar Impressionen aus der Stadt
14.11 Uhr: Bahnhof Süd gesperrt
Die Bundespolizei teilt via X (ehemals Twitter) mit, dass der Bahnhof Süd gesperrt sei. Dort halten aktuell keine Züge. Zudem mahnt die Bundespolizei die Feiernden, nicht über die Gleise zu laufen und nicht auf den Bahnsteigen zu rennen oder zu tanzen.
14.35 Uhr: „Natürlich feiern die jungen Leute heute anders“
Die Oberbürgermeisterin bedankte sich bei der Polizei vor der Synagoge: „Es ist gut, dass sie hier sind. Das hilft Köln sehr.“ Alle Hände voll zu tun, hatten die Beamten auch, als die OB sich auf der Feiermeile ein Bild machte. Der ein oder andere torkelte in die Fernsehaufnahmen oder schüttete sein Mixgetränk auf dem Boden aus. „Natürlich feiern die jungen Leute heute anders“, sagt Reker. „Das werden wir nicht ändern können.“ Es sei nun aber so voll rund um die Uniwiese, dass sie dringend abrate, noch dahin zukommen. „Ich bitte alle, die nach Köln kommen, auszuweichen auf andere Plätze der Stadt.“
14.05 Uhr: Feiern trotz Krisen und Terror
Stärker können die Kontraste nicht sein: Die Oberbürgermeisterin besucht die Synagoge und danach die Feiermeile Zülpicher Straße.
Vor der Synagoge zündet sie eine Kerze mit dem Wappen der Stadt Köln an. „Hoffnung“ steht darauf. Die Bilder der Vermissten und von der Hamas Entführten hängen neben dem Eingang der Synagoge. Reker: „Wir denken an die Not und Verzweiflung, die unsere jüdischen Mitbürger erleben.“ Manche brauchten dieses Feiern, andere können den Terror nicht verdrängen. „Ich bin mir aber sicher, dass alle, die heute feiern, die schlimmen Ereignisse in Nahost und der Ukraine nicht vergessen.“
Am Nachmittag will das Festkomitee ein Zeichen setzen und eine symbolische Menschenkette um die Synagoge in der Roonstraße bilden. Das klare Signal: Hier ist kein Platt für antisemitisches Gedankengut. Erst am Freitag hatten übrigens Brings und Querbeat einen gemeinsamen Song veröffentlicht. Der Titel: Kein Kölsch für Nazis.
14.00 Uhr: „Familienfeier“ in der Lanxess-Arena
In der Lanxess-Arena haben die Feiernden ein Dach über dem Kopf. Seit 9.45 Uhr feiert hier „Die jecke 11“, ein Sessionsstart vor allem für Familien. Anschließend wird einmal durchgewischt, denn am Abend heißt es dann „Elfter im Elften - Immer wieder kölsche Lieder“, die Veranstaltungsfläche ist ausverkauft. Für die kölschen Bands bedeutet der Tag eine Rundreise von Bühne zu Bühne. Die Bläck Fööss lassen die Arena mit „Ahl Säu“ ausflippen - Klänge, die selten geworden sind im Kölner Karneval.
13.50 Uhr: Stadt zieht erste Zwischenbilanz
Die Stadt ist extrem voll, die Zugänge zu den Feierzonen waren bereits vor 11.11. Uhr gesperrt. Die Stadt Köln zieht bislang eine positive Zwischenbilanz und ist zufrieden mit dem Sicherheitskonzept. Insgesamt sind 213 Einsatzkräfte der Rettungsdienste im Einsatz, die bis 13 Uhr 15 Menschen zu Hilfe kommen mussten. Drei Patienten mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
13.30 Uhr: KVB-Einschränkungen auch am Ubierring
Die KVB teilt mit, dass aufgrund der Überfüllung der Südstadt nun der Ubierring polizeilich gesperrt ist. Die Busse der Linien 132 und 133 fahren deshalb ab/zur Rheinuferstrasse nicht über den Ubierring, sondern über die Schönhauser Straße. Die Haltestellen „Chlodwigplatz“ und „Bonner Wall“ können nicht angefahren werden.
13.20 Uhr: Tausende feiern am Aachener Weiher
Weil die Uniwiese voll ist, strömen immer mehr Menschen in den Hiroshima-Nagasaki-Park am Aachener Weiher. Viele Tausend feiern dort, meist friedlich. Unter einem Baum tanzt eine große Gruppe zu Techno-Beats. Anders als auf der Zülpicher Straße und auf der Uniwiese mangelt es hier nicht an Bewegungsfreiheit.
13.15 Uhr: Deutliche Worte am Tanzbrunnen
Im großen Rundschau-Interview hatte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn angekündigt, von den Karnevalsbühnen solle ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus ausgehen. Kuckelkorn selbst wird sehr deutlich. „Ihr seid bunt wie Konfetti. Denn Konfetti ist bunt und nicht braun“, rief der Präsident den Jecken im Tanzbrunnen zu. Auf dem Heumarkt hatte Kuckelkorn die Vorstellung des neuen Dreigestirns dem Präsidenten der KG Treuer Husar überlassen, um selbst mit dem Präsidenten der Kölschen Kippa Köpp ein Fernsehinterview zu geben. Auch hier die Botschaft: Wir stehen hinter den Jüdinnen und Juden in Köln.
12:50 Uhr: Fantastische Stimmung am Tanzbrunnen
Fantastische Stimmung herrscht im Tanzbrunnen, wo die „Grosse von 1823“ in die Session feiert. Hier schunkeln und singen 11.111 Gäste zu den Songs der großen Karnevalsbands. Cat Ballou besingt gerade die „Gute Zeit“, ein sehr poppiges neues Stück. Zusätzlich zu den Schirmen, die im Tanzbrunnen fest installiert sind, hat der Verein ein Rundfach mit einem Durchmesser von 20 Metern aufgestellt. Vom angekündigten Regen ist allerding nichts zu sehen, sogar die Sonne zeigt sich hin und wieder.
12.45 Uhr: Viel Müll am Kölner Hbf
Der Bahnhofsvorplatz ist schon in den Mittagsstunden stark vermüllt. Unzählige Scherben, Müll und leer getrunkene Flaschen und Bierbüchsen sind besonders an den Treppen zum Dom zu sehen. Ein Mitarbeiter der AWB ist gegen 12.30 Uhr fast auf verlorenem Posten. Zusammen mit einem AWB-Kehrfahrzeug versuchen beide dem großen Scherbenmeer Herr zu werden. „Das ist schon heftig hier“, sagt der AWB-Arbeiter.
12.40 Uhr: Zahlreiche Veranstaltungen in den Veedeln
Der 11.11. wird nicht nur auf der Straße gefeiert, viele Vereine feiern ausgelassen ihre Partys direkt im Veedel. Hier eine Impression von der Feier der Burgwächter in Köln-Holweide, wo unter anderem die Räuber, die Boore und Micky Brühl spielen.
12.35 Uhr: Uniwiese ist voll
Laut Polizei ist mittlerweile auch die Ausweichfläche auf der Uniwiese komplett ausgelastet. 15.000 Menschen sollen dort Platz haben. Viele von den weiterhin nachströmenden Besuchern wählen den Weg zum Aachener Weiher.
12.30 Uhr: KVB fährt mehrere Haltestellen nicht mehr an
Die Menschenmassen in der Stadt machen auch der KVB kräftig zu schaffen: Die Stadtbahnen halten an verschiedenen Haltestellen nicht mehr, melden die Kölner Verkehrsbetriebe. Die Linien 1, 7 und 9 halten nicht mehr am „Heumarkt“. Fahrgäste können aber am „Neumarkt“ aussteigen. Die Bahnen der Linie 5 werden ab der Haltestelle „Dom/Hauptbahnhof“ zur Haltestelle „Reichenspergerplatz“ umgeleitet. Die Haltestellen „Rathaus“ und „Heumarkt“ werden auch von der U-Bahn nicht mehr genutzt, heißt es weiter. Die Stadtbahn-Linie 16 ist seit 10 Uhr - wie geplant - getrennt. Die aus Süden kommenden Bahnen fahren bis zur Haltestelle „Schönhauser Straße“ auf ihrem regulären Linienweg und werden dann auf den Weg der Linie 17 bis zu deren Endhaltestelle „Severinstraße“ umgeleitet. An der Haltestelle „Chlodwigplatz“ halten diese Bahnen unten in der U-Bahn. Die aus Niehl kommenden Bahnen der Linie 16 fahren lediglich bis zur Haltestelle „Ubierring“. An der Haltestelle „Chlodwigplatz“ halten diese Bahnen an den regulären oberirdischen Bahnsteigen. Die Linie 17 wurde eingestellt. Die Bus-Linien 136 und 146 werden seit 10.10 Uhr über die Universitätsstraße und Aachener Straße umgeleitet.
12.25 Uhr: OB Reker spricht in der Synagoge
Kölns OB Henriette Reker spricht bei ihrem Besuch eindringliche Worte: „Wir denken natürlich an die Not und Verzweiflung, die unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Moment erleben“, sagte die parteilose Politikerin. „Hier wird unweit der Synagoge jetzt Karneval gefeiert. Viele Menschen brauchen diese Zeit des Feierns. Andere können die Gedanken an die gewaltsamen Übergriffe der Hamas und die Konsequenzen nicht verdrängen.“
12.20 Uhr: Polizei an der Synagoge
Vor der weiträumig abgesperrten Synagoge ist die Situation friedlich. Derzeit besucht Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) die Synagoge an der Roonstraße. Sie liegt nur wenige Meter vom Epizentrum Zülpicher Straße entfernt - laut Polizei ist es bislang zu keinerlei Zwischenfällen vor der weiträumig abgeriegelten Synagoge gekommen. „Wen jemand hier auf dumme Ideen kommt, würden wir ihn schnell zu unserer Versorgungsstation bringen“, sagt ein Sprecher.
12.15 Uhr: Frust bei Abgewiesenen im „Zülpi“
An den Eingängen zur Zülpicher Straße haben die Security-Mitarbeiter viel Aufklärungsarbeit zu leisten. „Hier ist ja tote Hose“ sagt eine Abgewiesene am Zülpicher Platz. Für viele in der Sperrmeile trifft das zu. Junge Mädchen hocken auf den Stufen einer Döne-Bude und versuchen, die Übelkeit in sich zu behalten. Dafür kommt die Sonne raus. Schön für alle, die noch geradeaus schauen können.
12 Uhr: Dreigestirn feiert Premiere
Das Dreigestirn hat seinen ersten öffentlichen Auftritt hinter sich. Auf dem Heumarkt ließen sich Prinz Sascha, Bauer Werner und Jungfrau Frieda von den Jecken feiern. Alle heißen Klupsch mit Nachnamen, erstmals stellt eine einzige Familie das Kölner Dreigestirn. „Fastelovend steht für Frieden, Toleranz und Zuversicht“, rief der Prinz den Feiernden zu.
11.55 Uhr: Fläche an der Uniwiese füllt sich
33.000 Quadratmeter ist die Fläche auf der Uniwiese groß, die die Zülpicher Straße entlasten soll. 15.000 Menschen sollen dort Platz haben, wie viele es aktuell sind, ist schwer zu sagen. Die Fläche wird jedenfalls immer voller. „Eigentlich wollte wir auf die Zülpicher, aber wir wurden nicht mehr reingelassen“, sagt eine junge Dinosaurier-Frau. „Jetzt ist es aber auch hier super. Mit so vielen Menschen auf einem Fleck zu feiern, macht einfach Spaß.“ Eine Gruppe mit 80er-Disco-Outfits sieht das anders. Einer sagt: „Ich schwöre, sonst war es entspannter hier. Das sind einfach zu viele Menschen.“
11.40 Uhr: Volles Haus auch in der Südstadt
Auch der Chlodwigplatz ist voll. Viele junge Jecke haben heute einiges vor und lassen kleine hochprozentige Fläschchen kreisen. Ordner am „Spaß ohne Glas“-Banner haben gut zu tun und füllen Flaschenbier in Becher um. Es ist unterhaltsam heute“, sagt ein Security-Mitarbeiter grinsend. Eine Sambatruppe hält die Stimmung an der Alteburger Straße hoch. Die Schlange vor der „Lotta“ reicht jetzt fast bis zur Severinstorburg.
11.30 Uhr: Großes Gedränge am Hauptbahnhof
Am Bahnhofsvorplatz herrscht großes Chaos. Die Polizei bittet per Durchsage auf dem Vorplatz dringend darum, die Eingänge freizumachen. Die Situation ist angespannt, auch wenn die Stimmung weiterhin ausgelassen ist.
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11.11 Uhr: Jetzt heißt es wieder: Kölle alaaf!
Kölner Altstadt: Konfettikanonen und Nebelmaschine. Um 11:11Uhr hat Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft den Countdown auf dem Heumarkt angezählt. Der Rest ist Jubel. Die Session ist eröffnet.
Und sofort lassen die Räuber das Trömmelche gehn. Riesenstimmung in der Altstadt. Auch für die Bands bedeutet die Sessionseröffnung einen arbeitsreichen Tag. Gleich zehn Auftritte stehen bei den Räubern auf dem Plan, die nach „Wigga Digga“ gleich den nächsten hitverdächtigen Song nachgelegt haben „Oben unten“ heißt die Nummer.
Zülpicher Viertel: Der Countdown um 11.11 Uhr auf der Zülpicher geht etwas unter. Der Grund: ein junger Mann klettert an einem Laternenmast herauf. Großer Jubel brandet auf. „Ausziehen, ausziehen“, skandiert die Menge. Und der junge Mann kommt der Bitte in schwindelerregender Höhe nach. Obwohl er mehrere Minuten lang auf Höhe des dritten Stockwerks herumturnt, greifen weder Polizei noch Ordnungsamt ein. Unversehrt kehrt er um 11.12 Uhr wieder auf den Boden zurück.
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11.06 Uhr: Viele klettern über Sicherheitsgitter am Hbf
Der Bahnhofsvorplatz ist nach Polizeiangaben zu 70 Prozent ausgelastet. Dies teilte die Polizei mit. Wie auf dem Vorplatz zu beobachten ist, klettern Menschen auf dem Weg aus dem Hauptbahnhof heraus mehrfach über die aufgestellten Sicherheitsgitter, die ihnen den Weg nach draußen weisen soll. Doch weil der Rückstau in den Bahnhof enorm ist, übersteigen viele Besucher die Absperrungen. Ein Engpass ist auch die dortige Bäckerei. Wer durch den Haupteingang wieder zurück in das Gebäude will, drängt sich durch die Bäckerei am Rande des Haupteinganges.
11.01 Uhr: Zugänge dicht, viele Jecken dicht
Die Zahl der „Schnapsleichen“ steigt rund um die Zülpicher Straße schon jetzt eher exponentiell als langsam. Zwei Freundinnen stützen ein als Katze verkleidetes Mädchen, das kaum noch alleine stehen kann. Noch vor dem offiziellen Startschuss in die Session um 11.11 Uhr ist der Tag für viele schon jetzt gelaufen.
Beim Bäcker läuft Karnevalsmusik, es gibt Berliner mit Konfetti-Dekoration. Von jetzt auf gleich ist der Karneval in Köln ausgebrochen - der Elfte im Elften entwickelt sich mehr und mehr zum zweiten Weiberfastnachtstag. So voll wie in diesem Jahr war es schon lange nicht mehr.
10.50: Alter Markt ist nun auch gesperrt
Wie die Stadt mitteilt, ist nun auch die Kölner Altstadt „komplett voll“. Nun ist also auch der Einlass zum Alter Markt gesperrt. Es ist noch nicht einmal 11.11 Uhr und bereits alle Zugänge zur Zülpicher, zum Heumarkt und zum Alter Markt sind gesperrt.
10.45 Uhr: Schleuse an der Unimensa funktioniert gut
Der Bereich zwischen Unimensa und Dasselstraße wird als eine Art Schleuse genutzt, die nun komplett leer ist. Durchsagen machen den Feiernden im Minutentakt klar, dass aktuell keiner mehr auf die Zülpicher kommt. Die jungen Jecken weichen auf die schon gut gefüllte Ausweichfläche auf der Uniwiese aus. Druck auf den Einlasspunkt an der Unimensa gibt es keinen. Das war vor einem Jahr, ohne Schleuse und ohne eindeutige Ausweichfläche noch ganz anders.
10.30 Uhr: Zugänge zum Heumarkt gesperrt
Auch der Heumarkt ist komplett ausgelastet, alle Zugänge sind gesperrt, wie die Stadt Köln soeben mitteilt. Die Zugänge zur Zülpicher Straße sind bereits seit einer halben Stunde dicht. Jecke werden gebeten, in den Veedeln zu feiern. Aktuelle Informationen gibt die Stadt Köln hier.
10.25 Uhr: Das Dreigestirn im Kölner Rathaus
Eben hat das designierte Kölner Dreigestirn im Rathaus den Vertrag für die neue Session unterzeichnet. In ihrer Rede betonte Oberbürgermeisterin Henriette Reker, jeck sein bedeute keine Narrenfreiheit. Sie forderte „ein eindeutiges Bekenntnis gegen Antisemitismus und klare Zeichen der Solidarität mit Israel sowie den Jüdinnen und Juden in Köln.“ Ihre Rede beendet sie mit dem Ausruf Kölle Alaaf und Kölle Schalom.
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn lässt im Rathaus Aaron Knappstein den Vortritt, dem Präsidenten des jüdischen Karnevalsvereins Kölsche Kippa Köpp. Knappstein betont, es sei eine „große Ehre“ hier sprechen zu dürfen. „Es gibt immer mehr Menschen, die uns absprechen, in die Stadt zu gehören“, erzählt er, die Situation sei „extrem schwierig“. Kuckelkorn versichert ihm anschließend den absoluten Rückhalt des Kölner Karnevals.
10.15 Uhr: Am Kölner Hauptbahnhof herrscht dichtes Gedränge
Der Bahnhofsvorplatz ist gegen 10 Uhr schon sehr voll. Für die ankommenden Besucher ist es nur mit viel Mühe möglich, sich auf dem Vorplatz zu bewegen – es herrscht ein starkes Gedränge. Wie bereits im vergangenen Jahr feiern die Jecken direkt im Schatten des Doms. Die Domtreppen werden zum Beispiel von jungen Menschen genutzt, um mit ihren Skiausrüstungen von oben nach unten zu fahren.
Die Partytouristen finden es toll und applaudieren den „Sportlern“. Ein Kellner eines Cafés am Hauptbahnhof berichtete, dass es bereits Schlägereien von betrunkenen Jugendlichen am Samstagvormittag gegeben hat. Auch schon am Freitagabend habe es am Bahnhof Auseinandersetzungen mit betrunkenen Menschen gegeben.
Die KVB betont, dass die Haltestelle „Hansaring“ stark frequentiert wird. „Wir haben dort ein sehr hohes Fahrgastaufkommen“, sagte ein Sprecher. Auch am „Hans-Böckler-Platz“ sei es sehr voll. Im vergangenen Jahr brach der KVB-Verkehr komplett zusammen, weil Menschen sich beispielsweise auf den Gleisen aufhielten.
10 Uhr: Voll wie seit Jahren nicht in Kölns Südstadt
Die ersten Kneipen öffnen, und die La-Ola-Welle schwappt draußen vorbei. „So voll war es hier seit 40 Jahren nicht“, sagt eine Südstädterin und steckt ihre Zeitung im Büdchen am Chlodwigplatz ein. „Die verwechseln das alle mit Weiberfastnacht.“ Draußen setzt die KVB Schranken an den Gleisen ein, damit niemand vor die Bahn fällt.
9.50 Uhr: Zugang zum Zülpicher ist gesperrt
Alle Zugänge zur Zülpicher Straße sind nun gesperrt. Dadurch lässt der Druck auf der Zülpicher Straße etwas nach. Zwischen Dasselstraße und Heinsbergstraße ist noch viel Luft, ganz anders als im Bereich der Roonstraße.
Die Stadt bittet nun offiziell alle Feiernde in anderen Veedeln zu feiern.
„Um 7 Uhr war es noch komplett ruhig“, erzählt ein Anwohner. „Um 8 Uhr begann dann der extreme Andrang.“ Es gäbe zwar deutlich mehr Toiletten als im vergangenen Jahr. Für die Masse an Feiernden seien es aber immer noch zu wenig. An einem Ausgang auf der Heinsbergstraße hat ein Ordner Mühe, die vielen Feiernden abzuwimmeln, die unerlaubterweise an dieser Stelle auf die Feierzone drängen. „Die Stimmung ist schon jetzt aufgeheizt“, sagt er.
9.30 Uhr: Auch die Südstadt schunkelt sich ein
Schon um kurz nach 9 Uhr bildeten sich lange Schlangen oder Trauben vor den altehrwürdigen Lokalen des Veedels. Die Ubierschänke öffnet erst um 10.30, aber eine komplette Kneipenfüllung Jecke steht schon vor der Tür. Matrosen, Piraten, Römer und Feen warten auch vor dem benachbarten-Chlodwig-Eck artig in einer 200-Meter-Schlange auf Einlass.
Zum Glück ist es trocken und sogar etwas Blau scheint am Himmel durch. Wir wagen die Prognose: Am Ende nicht nur da.
9.20 Uhr: Auch am Hauptbahnhof feiert hunderte Jecken
Auf dem Weg in die Stadt heißt das Motto bei der KVB: Feiern in vollen Zügen. Tausende Jecken sind unterwegs in sehr vollen Bahnen, vor allem in Richtung Zülpicher Viertel und Südstadt braucht man Geduld, bis man einen Platz ergattert. Besonders viel Geduld brauchen Fahrgäste, die mit der Linie 16 fahren wollen. Hier gibt es einen technischen Defekt und große Lücken im Fahrplan.
Viele feiern direkt am Kölner Hauptbahnhof, wo sich vor dem Eingang und auf den Stufen zum Dom hunderte Jecken versammeln.
9.00 Uhr: Die Zülpicher ist schon ziemlich voll
Die Zülpicher Straße, ist schon jetzt deutlich voller ist als am Elften Elften 2022 zu dieser Zeit. Vor dem Eingang an der Unimensa stauen sich die meist jungen Feiernden schon, es geht nur langsam voran. Die Stimmung ist entspannt, zumindest von oben ist es trocken.
Auf der Kreuzung Zülpicher Straße/Roonstraße ist das Gedränge schon jetzt groß. Freien Platz zum Feiern gibt es nicht mehr. „Früher wars hier besser“, sagt ein Panzerknacker. Eine Ordnerin an einem etwas ruhigeren Stelle sagt: „Die Stimmung ist schon jetzt unangenehm.“
8.33 Uhr: Karnevalsfans treffen in Köln ein
In Köln sind am Samstagmorgen schon viele Partytouristen zum Karnevalsauftakt am 11.11. eingetroffen. Außerirdische, Eisbären und Prinzessinnen zogen am Dom vorbei. Das Wetter war wolkig mit Aufheiterungen. Da der 11.11. dieses Jahr auf einen Samstag fällt, werden in Köln noch mehr Besucher als sonst erwartet.
Mit 1000 Polizisten, 180 Ordnungsamtsmitarbeitern und mehr als 1000 privaten Sicherheitskräften will die Stadt den erwarteten Ansturm in geregelte Bahnen lenken, nachdem die Zahl der Feiernden in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen ist. Die meisten Besucher steuern den Bereich um die Zülpicher Straße an, das sogenannte „Kwartier Latäng“. (dpa)
5.34 Uhr: Kölner Karnevalspräsident verteidigt Frohsinn auch in schweren Zeiten
Für den Kölner Karnevalspräsidenten Christoph Kuckelkorn hat Feiern gerade in Krisensituationen seine Berechtigung. „Wir erleben immer wieder, dass gerade in schwierigen Zeiten das Bedürfnis nach Karneval-Feiern bei den Menschen sehr groß ist“, sagte Kuckelkorn der Deutschen Presse-Agentur. „Viele Kölner brauchen den Fastelovend als Ausgleich. Gemeinsam mit Freunden und Familie Brauchtum zu leben, tut gut, nachdem die Krisen der letzten Jahre sehr belastend sind und waren. Übrigens schließen sich Feiern und Solidarität zeigen auch nicht aus.“
Man müsse sich auch klarmachen, dass der Karneval in Köln keine zentrale Veranstaltung sei, die sich einfach absagen lasse. „Hier wird auf der Straße gefeiert genauso wie in den Kneipen oder im Hobbykeller. Letztlich sollte jeder für sich entscheiden, ob und wie er oder sie feiern möchte.“ In Köln und anderen Karnevalshochburgen beginnt am Samstag, dem 11.11., die neue Saison. (dpa)
Die besten Hits zum Reinschunkeln
Die Karnevalssession beginnt und das auch noch an einem Samstag. Damit ist die Feierlaune der Kölnerinnen und Kölner nicht mehr zu bremsen. Um die Zeit bis zum Start am Samstag um 11 Uhr und elf Minuten noch ein wenig zu versüßen haben wir hier die Hits der Session unter die Lupe genommen.
Köln erwartet Massenandrang zum 11.11.
Der Beginn der Karnevalssaison ist für Köln immer eine Herausforderung, weil jede Menge Partytouristen in die Stadt strömen. Diesmal allerdings fällt der 11.11. zusätzlich auch noch auf einen Samstag.
Wie Polizei und Stadt das stemmen wollen:
11.11. in Köln: Alles Wichtige im Überblick
Es geht wieder los. Am Samstag feiert ganz Köln den Start in die neue Karnevals-Session. Bei so viel Feierei kann man schon mal den Überblick verlieren. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.