Am Samstag stellen sich Stadt und Polizei auf einen Massenandrang von Partytouristen ein.
1000 Beamte im EinsatzSo bereitet sich die Polizei auf den „Elften im Elften“ in Köln vor
Mit 1000 Polizisten, 180 Ordnungsamtsmitarbeitern und mehr als 1000 privaten Sicherheitskräften will die Stadt und die Polizei den erwarteten Ansturm zum Karnevalsauftakt am 11.11. in geregelte Bahnen lenken. Da der Tag diesmal auf einen Samstag fällt, wird mit einem Massenandrang von Partytouristen gerechnet. Ein Schwerpunkt der Feiern ist der Bereich um die Zülpicher Straße, das sogenannte „Kwartier Latäng“.
Synagoge im Zentrum der Feiernden
An Karneval kommt es dort in Verbindung mit exzessivem Alkoholkonsum regelmäßig zu enormem Gedränge und unschönen Begleiterscheinungen, die die Bewohner verärgern. Auf Wildpinkeln stehen Strafen von bis zu 200 Euro. Eine besondere Herausforderung ergibt sich in diesem Jahr aus dem Umstand, dass in dem Viertel auch die größte Kölner Synagoge liegt. Sie wird angesichts der vielen antisemitischen Straftaten seit den Terroranschlägen auf Israel mit Gittern abgesperrt und besonders gesichert. „Wir haben die Synagoge genau im Blick. Ich warne jeden vor, der den 11.11. für antisemitische Hetze, Provokationen, Straftaten oder Gewalt missbrauchen möchte“, betonte am Donnerstag Vize-Polizeipräsidentin Miriam Brauns. Die Polizei appelliert an alle Feiernden, Kostüme auf die derzeitige Krisensituation abzustimmen und zum Beispiel auf echt aussehende Waffenattrappen zu verzichten. „Bei der Kostümwahl kann man sich über Geschmack streiten, jedoch bei Verkleidungen, beispielsweise als Terrorist mit echt aussehenden „Waffen“, hört der Spaß auf. Das werden wir im Einsatz schnell deutlich machen“, stellt Einsatzleiter Frank Wißbaum klar.
Waffenverbotszone auf der Zülpicher Straße
Für die Zülpicher Straße gilt eine Waffenverbotszone. Das heißt, dass auf der Zülpicher Straße und auf den Ringen beispielsweise keine Messer mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern und auch kein Reizgas mitgeführt werden dürfen. Auch Frauen dürfen kein Reizgas mitnehmen, teilte die Polizei mit. „Wer feiern will, braucht im Übrigen kein Messer, denn gerade durch Messer in der Hosentasche entstehen bei Auseinandersetzungen unkalkulierbaren Risiken für alle Beteiligten. Wir werden darauf ein Auge haben und kontrollieren“, unterstreicht Wißbaum.
Gerade im Verlauf des Abends könne die Stimmung schon mal kippen, wenn unter Alkoholeinfluss ein Wort das andere gibt, weiß Wißbaum und stellt klar: „Wir werden früh und konsequent einschreiten, um solche Situationen zu verhindern oder Auseinandersetzungen zumindest in einem frühen Stadium zu beenden“. Gleichzeitig appellierte er an die Feiernden, die Polizeibeamten im Einsatzbereich frühzeitig über Personen, die Streit suchen, zu informieren: „Dazu brauchen wir natürlich Augen und Ohren der Feiernden“.