Der mysteriöse Tod einer 53-jährigen Reinigungskraft, die bei einer Explosion vor dem Kölner Nachtclub Vanity verletzt wurde, bleibt weiter ungeklärt.
Tod ohne AbschiedsbriefPolizei rätselt weiter um tödlichen Sturz der Reinigungskraft
Der Tod einer Reinigungskraft (53) nach der Explosion vor dem Nachtclub Vanity bleibt rätselhaft. Wie die Kölner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Rundschau mitteilte, hat der 53-Jährige keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Am 16. September war der Mann vor dem Club auf den Ringen durch einen Sprengstoffanschlag verletzt worden.
Der Mann hatte bei der Explosion ein Knalltrauma erlitten. Der 53-Jährige wollte kurz vor der Explosion Mülltonnen auf den Hohenzollernring schieben, wie auf Überwachungsvideos zu sehen ist. Der Mann war durch einen Sturz von einer Eisenbahnbrücke an der Karlsruher Straße in Buchforst am Mittwoch ums Leben gekommen. Das Opfer sei mutmaßlich von der Brücke gesprungen, hieß es einer Mitteilung der Ermittlungsbehörden vom Donnerstagnachmittag der vergangenen Woche.
Keine Hinweise auf Fremdverschulden
Laut Polizei haben sich im Anschluss an Vernehmungen und der Wohnungsdurchsuchung des Mannes keine Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben. Auch die Obduktion ergab keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung.
Die Tat auf dem Ring gehört nach Kenntnissen der Polizei zu einer Reihe von Anschlägen , bei der es um Auseinandersetzungen zwischen organisierten Drogenbanden handeln soll. Ausgangspunkt ist das Verschwinden von rund 300 Kilogramm Cannabis aus einer Halle in Hürth-Kalscheuren. Von den Drogen fehlt jede Spur, eine Reihe von Explosionen und Schussabgaben wertet die Polizei als Drohgebärden im Milieu.
Die Ermittlungsgruppe Fusion, die die Ermittlungen im Zusammenhang mit den Sprengstoffanschlägen unter anderem in Köln bearbeitet, hat Kenntnis von dem Todesfall, hieß es weiter. „Ein Zusammenhang mit bisherigen Erkenntnissen zu den Hintergründen der Anschläge in Köln ist derzeit nicht ersichtlich“, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen würden andauern.
Im Zusammenhang mit der Explosionsserie und mutmaßlich dahinterstehenden Drogengeschäften war ein wichtiger Verdächtiger festgenommen worden — in Paris. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Es handle sich um einen mit internationalem Haftbefehl gesuchten 22-Jährigen. Die Kölner Polizei spricht von einer „Schlüsselfigur“.