Der Kölner Stadtentwicklungsausschuss beschloss, drei Abgänge des Ebertplatzes zu schließen, um Kriminalität einzudämmen.
Maßnahme gegen KriminalitätAbgänge am Ebertplatz werden geschlossen

Das Lava-Kunstwerk dient als Drogenversteck und soll aus Sicht der CDU-Fraktion noch einmal überprüft werden.
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Dass am Ebertplatz drei der fünf Abgänge zur unterirdischen Ebene geschlossen werden, ist beschlossene Sache. Der Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Köln hat am Donnerstag dem Vorschlag der Verwaltung, die diesen gemeinsam mit der Polizei erarbeitet hat, mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktionen von SPD und Die Linke zugestimmt.
Mit dem Beschluss kann die Verwaltung nun die Maßnahme final planen und ausschreiben. Der Zeitplan sieht dafür vier Monate vor. Drei weitere soll es dauern, bis die drei Abgänge mit Stahlbetonplatten verschlossen sind und darüber ein durchgehender Plattenbelag verlegt ist. Im optimalen Verlauf bedeutet das einen Abschluss der Maßnahme in sieben Monaten, also Ende Oktober dieses Jahres. Die Kosten kalkuliert die Verwaltung mit 175.000 Euro.
Ebertplatz in Köln: Maßnahme soll Kriminalität eindämmen
Mit der Schließung der drei Abgänge soll kurzfristig die Kriminalität am Platz eingedämmt werden. Drogen und Gewalt haften bereits seit Jahren an dem Platz, der nicht vor 2030 entweder umgestaltet oder ganz abgerissen und neu gebaut werden wird. Einen Änderungsantrag brachte das Bündnis auf Grüne, CDU und Volt ein. Dieser sieht unter anderem vor, dass die offenen Treppenaufgänge sowie die Laufwege dazwischen attraktiver gestaltet werden sollen. Konkrete Vorschläge dazu gibt es jedoch keine.
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CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz erklärte in der Ausschusssitzung am Donnerstagabend: „Man muss ehrlicherweise anerkennen, dass wir da seit Jahren in die falsche Richtung laufen, wenn die Polizei sagt, dass sich gar nichts an der Kriminalität geändert hat. Deswegen ist es folgerichtig, dass die Verwaltung diese Vorschläge macht.“ Kienitz forderte zudem, die Kunst auf den stillgelegten Rolltreppen noch einmal überprüft werden soll, weil beispielsweise die sogenannte Lava-Wurst als Drogenversteck für die Dealer diene.
Isabell Venturini (Volt) sagte: „Grundsätzlich kann ich verstehen, dass man bei der Schließung der Zugänge eine kritische Haltung hat. Man muss aber der Wahrheit ins Gesicht sehen: Die Kriminalität ist weiter da. Es ist ein Angstraum. Ich begebe mich da nicht in der Dunkelheit hin und empfehle jeder Frau, das auch nicht zu tun.“
„Die Polizei sagt, am liebsten würden sie alle fünf Zugänge zu machen. Das, was die Verwaltung nun daraus gemacht hat, ist ein Kompromiss“, kommentierte FDP-Ratsmitglied Ralph Sterck die Vorlage.
Zwei Fraktionen waren dagegen: Die Linke würde den Platz gerne so lassen, wie er aktuell ist. Dagegen sträubten sich alle anderen Fraktionen. Michael Frenzel kritisierte für die SPD: „Was uns die Verwaltung sozusagen als letzte Maßnahme vorschlägt, ist das Ergebnis, dass es seit Jahren keine Entscheidung gibt, wie wir mit dem Ebertplatz weitermachen. Ich bin nicht bereit, den Druck vom Kessel zu nehmen, indem hier das nächste Kölner Provisorium gebaut wird, indem wir drei Betonsarkophage über die Eingänge zum Ebertplatz legen.“