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Update

Waffen-Fund in Hürth
Vater und Sohn  in Köln festgenommen – Verbindung zur Mocro-Mafia

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte stehen vor einem Haus in Rodenkirchen.

Aus diesem Haus in Rodenkirchen hatte die Polizei Anfang Juli einen Mann und dessen Frau befreit. Der Mann war schwer misshandelt worden, die Verdächtigen hatten ihre Tat gefilmt.

Das Waffenarsenal befand sich laut Polizei unmittelbar neben jener Halle in Hürth, aus der im Juni große Mengen Cannabis gestohlen worden waren. Der Auftakt einer explosiven Auseinandersetzung im Drogenmilieu.

Die Ermittlungen im Zusammenhang mit mutmaßlichen Machenschaften der „Mocro-Mafia“ ziehen immer weitere Kreise. Am Freitagmorgen hat die Polizei unter Einsatz von Spezialkräften einen Vater (55) und dessen Sohn (24) im linksrheinischen Köln festgenommen. Der Vorwurf: Verdacht des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Denn zeitgleich mit der Durchsuchung der Wohnung der Verdächtigen entdeckte die Polizei in einer Lagerhalle in Hürth-Kalscheuren ein gutes Dutzend Schusswaffen. Der Sohn steht außerdem im Verdacht, den Beteiligten der Geiselnahme in einer Rodenkirchener Villa im Juli eine Waffe zur Verfügung gestellt zu haben.

In der Kölner Wohnung entdeckten die Ermittlerinnen und Ermittler einen Teleskopschlagstock, ein Einhandmesser sowie zwei Tüten, in denen sich laut Polizei mutmaßlich Cannabis befindet. „Bei den Waffen handelt es sich nach erster Prüfung auch um scharfe Schusswaffen“, sagte Staatsanwältin Stephanie Beller der Rundschau. Die Ermittlungsbehörden gehen zudem von einer Verbindung des 24-Jährigen zu jenen Männern aus, die am 5. Juli mit Waffengewalt einen Mann und dessen Frau zunächst nach Bochum entführt und dann in einer Rodenkirchener Villa schwer misshandelt hatten. Mehrere Verdächtige sitzen bereits in Untersuchungshaft.

24-Jähriger wird Haftrichter vorgeführt

Die Lagerhalle, in der am Freitagmorgen die Waffen gefunden wurden, befindet sich unmittelbar neben jener Halle in Hürth, aus der im Juni rund 300 Kilogramm Cannabis gestohlen worden sein sollen. In Ermittlungskreisen gilt dies als Auftakt der Streitigkeiten zwischen der ursprünglich in den Niederlanden beheimateten „Mocro-Mafia“, der die Drogen in der Lagerhalle gehört haben sollen und einer arabischen Drogengruppierung aus Köln. In den vergangenen Wochen waren mehrfach Sprengsätze in Hauseingängen detoniert, am Donnerstagmorgen war ein Mehrfamilienhaus im Kölner Stadtteil Ostheim beschossen worden.

Vater und Sohn, die beide einen deutschen Pass besitzen, sollen nun dem Haftrichter vorgeführt werden. Insgesamt führt die Staatsanwaltschaft bereits 25 Verfahren in dem eskalierten Drogenstreit, zwölf Männer sitzen bereits in Untersuchungshaft. Schwierig gestaltet sich für die Polizei jedoch der Nachweis von Verbindungen zwischen einzelnen Taten sowie die Beweisführung für die Existent einer kriminellen Vereinigung.