Köln – Die Zahl der diagnostizierten Infektionen mit der – durch das Coronavirus ausgelösten – Krankheit Covid-19 in Köln hat sich im Laufe des Montags um einen weiteren erhöht. Derzeit sind fünf Fälle in Köln bestätigt, hinzu kommen zwei Feuerwehrmänner, die in Weidenpesch stationiert waren. Alle Infizierten hatten Kontakt mit Menschen aus dem Kreis Heinsberg. Sie alle sind in häuslicher Quarantäne. 17 weitere Kölner Kontaktpersonen werden durch das Gesundheitsamt betreut. „Wir nehmen die Lage ernst, aber für Panik gibt es keinen Grund“, betonte Oberbürgermeisterin Henriette Reker erneut
Am Montag ist ein Infektionsschutzzentrum an der Uniklinik Köln in Betrieb gegangen. Es wird gemeinsam von der Stadt Köln, der Kassenärztlichen Vereinigung und Mitarbeitern der Uniklinik betrieben. Niedergelassene Ärzte können sich im Zentrum beraten lassen und im begründeten Verdachtsfall ihre Patienten auf das Coronavirus testen lassen. Anlaufstelle für die Patienten sind nach wie vor die niedergelassenen Ärzte. Fragen beantwortet das Gesundheitsamt auch telefonisch. „Das Bürgertelefon wird sehr gut angenommen“, teilt die Stadt auf Anfrage mit.
Fieber löst Verdacht im Gefängnis aus
In der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Ossendorf gab es am Montagmorgen einen Verdachtsfall. Ein Gefangener, der am 20. Februar aus einer bayrischen JVA überstellt worden war, hatte Fieber und klagte über Kopf- und Gliederschmerzen. Die Folge: Der Erkrankte wurde in seiner Zelle isoliert. Aus dem Haus, in dem er sich mit weiteren 78 Inhaftierten befindet, wurden keine Gefangenen in Gerichte oder in andere Häuser transportiert. Zwei JVA-Mitarbeiter, die mit dem Verdachtsfall Kontakt hatten, gingen vorsorglich in häusliche Quarantäne. „Wir erwarten das Testergebnis am späten Montagabend“, sagte Anstaltsleiterin Angela Wotzlaw. Wegen der hohen Auslastung der Labore gäbe es derzeit eine längere Wartezeit.
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Nach Hamsterkäufen vor allem vor dem Wochenende, ist in den Kölner Supermärkten wieder weitgehend Normalität eingekehrt. Nudeln, Tomatensoße, Kidneybohnen – die Mitarbeiter eines Supermarkts in der Innenstadt hatten am Montag alle Hände voll zu tun, die Regale wieder aufzufüllen. Palettenweise stand Nachschub in den Gängen. Besonders vor dem Wochenende klafften vielerorts Löcher in den Regalen.
Keine Engpässe in der Warenversorgung
Die Sorge vor Einschränkungen infolge von Infektionen mit dem Coronavirus bewegte viele Kölner dazu, Vorräte anzulegen. Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Lebensmitteln hatten die Hamsterkäufe jedoch nicht. „Es gibt keine Engpässe in der Warenversorgung. Die Frequenz der Belieferung der Märkte haben wir erhöht. Wir sind gut auf die Situation eingestellt“, teilte eine Sprecherin der Rewe-Group auf Anfrage mit. Auch andere Lebensmittelketten bestätigen diese Aussage. Einen besonderen Anstieg verzeichnet die Rewe-Group auch bei ihrem Lieferservice, bei dem Menschen online Lebensmittel bestellen und sich diese nach Hause liefern lassen. „Hier kann es daher vorübergehend zu Wartezeiten kommen“, sagt die Rewe-Sprecherin. Derzeit gehe man von „wenigen Tagen Wartezeit“ aus bis eine Lieferung erfolge.
Bürgertelefon: (0221) 221 33 500