Chorweiler – In der andauernden Covid-19-Pandemie stellen Tests und Schnelltests immer noch eines der wichtigsten Mittel gegen eine Ausbreitung des Coronavirus dar. In Köln stehen hierfür mehrere Testzentren zur Verfügung – vorwiegend in der Innenstadt oder im Kölner Westen, wie etwa der Uni-Klinik. Dieter Höhnen, Vorsitzender des Bürgervereins Heimersdorf/Seeberg-Süd, würde es jedoch gerne sehen, wenn auch die Bewohner der Stadtteile des Kölner Nordens in näherer Umgebung eine Möglichkeit erhielten, Schnelltests durchführen zu lassen.
Eigenes Testzentrum in Köln-Chorweiler
Dies hatte er nicht nur Oberbürgermeisterin Henriette Reker vorgeschlagen – die seiner Aussage nach diesem Vorschlag positiv gegenüber gestanden habe – sondern auch Dr. Jürgen Zastrow, dem Vorsitzenden der Kreisstelle Köln der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), der sich gegenüber einer solchen Einrichtung ebenfalls prinzipiell offen gezeigt hatte. „Angesichts der Ausbreitung von Corona muss jetzt gehandelt, organisiert und zu den laufenden Maßnahmen eine notwendige und unverzügliche Ergänzung erfolgen“, so Höhnen. Jedoch stehen der Einrichtung eines Testzentrums in Chorweiler noch diverse Hürden im Weg.
Unterbringung in ehemaliger Notfallpraxis
Da wäre zunächst die Frage der Unterbringung, für die Höhnen ursprünglich die Räume der ehemaligen Notfallpraxis in der Florenzer Straße favorisiert hatte, die dort bis 2019 betrieben worden war. „Anfang November erfuhren wir jedoch von der Eigentümerin des Gebäudes, der GAG, dass die Räume nicht mehr zur Verfügung stehen, sondern bereits vermietet wurden und 2021 dort eine neue Arztpraxis entstehen wird“, bedauert Höhnen.
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Als Alternative schwebt Höhnen nun eine mobile Einrichtung auf dem Parkplatz des Busbahnhofs am Turkuplatz vor, unter gemeinsamer Federführung der KVNO und der Stadt Köln. Doch Zastrow möchte keine allzu hohen Erwartungen wecken. „In der Verwaltung der KV haben sich juristische Bedenken aufgetan, dergestalt, dass nach den Vorgaben der Krankenkassen und der Politik immer ein Arzt in so einem Abstrichzentrum anwesend sein muss“, so der Mediziner. „Das können wir gar nicht leisten, denn die Ärzte sind ja tagsüber in ihren Praxen.“
Abstrichzentrum in Köln-Rodenkirchen geplant
In Rodenkirchen nehme demnächst ein Abstrichzentrum der KVNO den Betrieb auf, „dort wollen wir mit einem Supervising durch einen Arzt arbeiten, der dadurch nicht anwesend sein müsste, aber im Moment ist die Frage der ärztlichen Anwesenheitspflicht juristisch noch zu klären.“
Desweiteren sei er vom Gesundheitsamt der Stadt Köln informiert worden, dass die städtischen Abstrichzentren nicht ausgelastet seien. „Solange sie noch Termine frei haben, sieht die Stadt keine Veranlassung, ein neues Testzentrum zu unterstützen. Ich habe also weder die Räumlichkeiten, noch die Ärzte, und offensichtlich auch keinen Bedarf für ein weiteres Testzentrum“, so Zastrow. Bei ihm bestehe weiterhin die Bereitschaft, Testmöglichkeiten im Bereich Chorweiler anzubieten, sagt Zastrow. „Dann, wenn wir es organisieren können, und wenn der Bedarf dort besteht.“