Wochenmarkt in KölnBürgervereine diskutieren über Corona-konformes Marktgeschehen
Köln-Chorweiler – Jeden Donnerstag- und Samstagvormittag findet auf dem Liverpooler Platz der Chorweiler Wochenmarkt statt, der nicht nur aus dem unmittelbaren Umfeld Kunden anzieht, sondern auch die Bewohner der umliegenden Stadtteile. Unter den Bedingungen der derzeit aufgrund der Pandemie geltenden Kontaktbeschränkungen wird diese für den Bezirk zentrale Bedeutung jedoch zum Problem, wie Dieter Höhnen, der Vorsitzende des Bürgervereins Heimersdorf und Seeberg-Süd, beobachtet hat.
„Wenn alle gleichzeitig auf den Markt strömen und an den gleichen Ständen zugreifen wollen, dann kommt es praktisch zwangsläufig zu Gedränge und körperlicher Nähe“, sagt er. „Dabei halten sich eigentlich die meisten Marktbesucher an die Abstandsregeln, aber die Raumordnung macht ein Abstandhalten und Ausweichen schwierig, bis unmöglich.“
Bürgervereinsmitglieder besuchen Wochenmarkt
Höhnen hatte sich selbst ein Bild von der Problematik gemacht, nachdem Mitglieder seines Vereins ihn darauf aufmerksam gemacht hatten. Er kontaktierte daraufhin Vertreter der Verwaltung, so etwa den Chorweiler Bezirksamtsleiter Norbert Rummel und die Leiterin des Marktamtes, Andrea Fassbender.
Fassbender begleitete Höhnen und weitere Mitglieder des Vorstandes schließlich bei einer gemeinsamen Begehung des Marktes. „Dabei konnten wir wieder die weitgehende Disziplin der Marktbesucher beobachten, aber auch die Probleme, die die Anordnung der Marktstände verursachen. Daneben gab es unter den Marktbeschickern einige wenige Ausnahmen, die offenbar große Mühe hatten, Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer Maske zu ergreifen“, berichtete Höhnen. Diese waren zwar nach der Ansprache durch Fassbender durchaus einsichtig, doch das Problem der allzu dicht stehenden Stände blieb bestehen.
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Höhnen und weitere Mitglieder seines Vereins haben daher ein Konzept entwickelt, wie der Markt Corona-konform gestaltet werden kann. „Wenn man mit Politik und Verwaltung Lösungen für Probleme entwickeln will, sollte man auch selbst mit Vorschlägen aufwarten können“, begründete er seinen Vorstoß. Besonders dringlich und wirksam wäre seiner Ansicht nach eine Entzerrung des Innenraums, der derzeit noch von vier Reihen von Marktständen eingenommen wird, die auf beiden Seiten Verkaufsflächen aufweisen.
„Dazu schlagen wir vor, dass eine dieser Reihen an den nordöstlichen Rand des Marktes verlagert wird, der zurzeit für gewöhnlich frei bleibt“, so Höhnen. Dadurch könne der Raum entzerrt werden. Weiterhin schlägt er vor, die Verkaufsflächen der Stände an den Markträndern nach außen zu drehen, um Staubildungen im Marktinnenraum zu vermeiden.
Einsatz von Veedelskümmerern geplant
Er regt außerdem an, den Markt nur an festgelegten Eingängen zugänglich zu machen und hier „Veedelskümmerer“ einzusetzen, die etwa die Einhaltung der Maskenpflicht bei den Marktbesuchern kontrollieren sollen. „Diese könnten noch durch ein bis drei Personen ergänzt werden, die befugt wären, Verstöße im Marktinnenraum zu ahnden und bei Verstößen Gebühren zu erheben.“