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Ausbau-Pläne am Geißbockheim1. FC Köln könnte 2,7 Millionen Euro verlieren

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Geißbockheim

Das Geißbockheim im Grüngürtel. 

Köln – Fußball-Bundesligist 1. FC Köln muss die bislang investierten 2,7 Millionen Euro in die Ausbau-Pläne am Geißbockheim möglicherweise abschreiben, wenn er die neuen Trainingsplätze im Grüngürtel nicht bauen kann – und danach sieht es aktuell wegen einer Klage und des fehlenden Pachtvertrages aus. Zur Frage, ob der Club sich die Summe per Klage wiederholen will, äußert sich der FC wie Ende des Jahres nicht. Vermutlich will er das emotional diskutierte Vorhaben nicht weiter aufladen, es ist ja jetzt schon völlig verkantet.

Die 2,7 Millionen Euro sind im Geschäftsbericht notiert, demnach hat der Club schon „zahlreiche juristische und architektonische Planungsaufwendungen“ durchgeführt.

Es geht um ein zweigeschossiges Nachwuchs-Leistungszentrum am Geißbockheim, drei neue Kunstrasenplätze und vier Kleinspielfelder auf den unbebauten Gleueler Wiesen. Der Club will rund 25 bis 30 Millionen Euro investieren. Im Bericht heißt es: „Sollte die 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA aus behördlichen/juristischen Gründen an den Ausbauplänen gehindert werden, wären die bisher getätigten, als geleistete Anzahlungen im Anlagevermögen bilanzierten Aufwendungen von ca. EUR 2,7 Mio. ergebniswirksam aus dem Anlagevermögen zu entfernen.“ Auf Nachfrage bestätigt der Club, dass es sich um tatsächliche Kosten und nicht nur einen bilanziellen Wert handelt.

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Wie berichtet, hatte der Stadtrat den Bebauungsplan vorigen Juni beschlossen, doch dann kam die Kommunalwahl am 13. September und plötzlich fehlte angesichts des Siegeszugs der Grünen die nötige Mehrheit für den nötigen Pachtvertrag, die Fläche gehört ja der Stadt. Der Club hatte also die Genehmigung, aber keine Fläche, später zurrten Grüne, CDU und Volt noch ein Moratorium zur Gleueler Wiese fest. Die CDU, zuvor Befürworter des Projektes, hatte ihre Position geändert, garniert mit einer Schuldzuweisung durch Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau: „Bei anderen Projekten ist es üblich, dass zunächst die Grundstücksangelegenheiten geklärt werden und dann Baurecht geschaffen wird. Das hat der FC als Projektträger versäumt.“

Bürgerinitiative klagt gegen Ausbau

Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte: „Der Club kannte den Wahltermin, dass die Grünen stärker werden würden, kam nicht ganz überraschend.“ Schon vorher hatte sie ihre Position geändert, dem FC einen anderen Standort empfohlen, möglicherweise Marsdorf. Es folgte noch die Klage der Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“ vor dem Oberverwaltungsgericht Münster.