Eine Brauerei aus dem US-Staat Kalifornien bietet ihr Bier künftig auch im Flugzeug an. Rechtlich gibt es einige Fragezeichen.
Nicht in Köln gebrautUS-Airline nimmt überraschend „Kölsch“ ins Sortiment auf
Die US-Fluggesellschaft Alaska Airlines hat überraschend angekündigt, künftig auch Kölsch an Bord ihrer Flugzeuge zu servieren. Bereits ab Dezember wird das alkoholfreie Kölsch kostenlos in der First und Business Class angeboten, in der Economy Class können es Passagiere bei der Crew kaufen.
„Wir sind immer auf der Suche nach gesünderen Lebensmitteln und Getränken, die es unseren Gästen ermöglichen, ihren Lebensstil beizubehalten, ohne auf den Geschmack [...] der Produkte verzichten zu müssen“, sagte Todd Traynor-Corey, zuständig für das Bordsortiment bei Alaska Airlines. Das angebotene alkoholfreie Kölsch stammt allerdings nicht aus Köln, sondern aus San Francisco.
USA: Alaska Airlines nimmt überraschend Kölsch ins Sortiment auf
Gebraut wird es von der US-Brauerei Best Day Brewing, die laut eigenen Angaben „die Nummer eins der alkoholfreien Kölsch“ in den USA ist. Die Brauerei aus dem US-Bundesstaat Kalifornien bietet in ihrem Sortiment auch „belgisches Weizenbier“ und Indian Pale Ale an. „Best Day's Kölsch ist leicht, erfrischend und hat ein schönes Röstmalzaroma und einen leichten Hopfengeschmack“, heißt es auf der Website der Brauerei.
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„Im Kern geht es bei der Partnerschaft mit Alaska Airlines und Best Day Brewing darum, das Leben zu feiern. Unser alkoholfreies Kölsch in mehr als 10.000 Metern Höhe zu genießen, bedeutet, alle Vorteile eines großartig schmeckenden Bieres zu genießen und zu erkennen, dass die Reise nach der Landung gerade erst beginnt“, sagte Tate Huffard, CEO von Best Day Brewing.
Alaska Airlines: Kölsch-Brauerei aus den USA verkündet Zusammenarbeit – rechtliche Fragezeichen
Rechtlich ist der Name „Kölsch“ für das Bier eigentlich nicht ganz legal, da die Marke Kölsch als „geschützte geografische Angabe“ und als Marke in der Europäischen Union geschützt ist. Der Kölner Brauerei-Verband geht regelmäßig gegen Brauereien vor, die innerhalb der EU Bier unter dem Namen „Kölsch“ verkaufen wollen.
„Die Zahl der Verstöße gegen die Kölsch-Konvention nimmt seit Jahren stetig zu“, sagte Rechtsanwalt Christian Kerner, Geschäftsführer des Brauerei-Verbands im vergangenen Jahr dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. 16 bis 18 solcher Fälle registriert der Verbandschef inzwischen pro Jahr, Tendenz steigend. Außerhalb der EU verzichtet der Verband aus Kostengründen allerdings auf Klagen.
Köln: Brauerei-Verband verbietet erfolgreich Export von „Sölsch“ nach Nordrhein-Westfalen
So gibt es in den USA und Brasilien bereits seit Jahren mehrere Brauereien, die Bier nach kölscher Brauart brauen. In den Vereinigten Staaten gibt es sogar Wettbewerbe, in denen um das beste „kölsch-style beer“ gerungen wird. In der ehemaligen deutschen Kolonie Blumenau in Brasilien stellt die Brauerei Eisenbahn ihr eigenes Kölsch her.
Im vergangenen Jahr hatte der Kölner Brauerei-Verband erfolgreich gegen die Marke „Sölsch“ aus dem österreichischen Wintersport Sölden geklagt. Der Verband hatte Erfolg, „Sölsch“ darf seit dem vergangenen Jahr nicht mehr nach Nordrhein-Westfalen exportiert werden. (shh)