Spannend bis zum Schluss ging es am Freitagabend im Deutzer Haifischbecken zu.
Wechselbad der GefühleKölner Haie mit spätem Sieg im Penaltyschießen
Ihr Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg konnten die Kölner nach 65 kämpferischen Minuten erst im Penaltyschießen mit 3:2 (1:1,0:1,1:0) gewinnen. „Das war ein großartiger Sieg für uns“, jubelte Siegtorschütze Alexandre Grenier nach dem wichtigen Erfolg im Playoff-Rennen.
„Dass wir im letzten Drittel nochmal zurückgekommen sind, war wichtig“, fuhr der Matchwinner im Duell Vierter gegen Achter fort, „den Siegtreffer vor dieser Kulisse zu machen, ist fast unbeschreiblich“.
Haie laufen in regenbogenfarbenen Sondertrikots auf und gedenken Jouko Öystilä
Schon vor dem Start des vierten und letzten Heimspiels binnen einer Woche hatte es in der Lanxess Arena ein Wechselbad der Gefühle gegeben. Dass die Hausherren am „Tag der Vielfältigkeit“ in regenbogenfarbenen Sondertrikots aufliefen, erheiterte die 16.712 Zuschauer in Deutz. Die Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Ex-Hai und Deutschen Meister von 1976/77, Jouko Öystilä erdete sie wieder.
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Und 74 Sekunden nach dem Eröffnungs-Bully durfte die Lanxess-Arena erstmals jubeln: Da war Maximilian Kammerer rechts durchgebrochen und passte gefährlich vor Hannibal Weitzmanns Tor. Der ehemalige Kölner zwischen den Grizzlys-Pfosten war beim 1:0 chancenlos, weil sein Vordermann, Ryan O`Connor die Scheibe unglücklich ins eigene Tor abgefälscht hatte (2.). Mit Jan-Luca Sennhenn, der genau wie Marco Münzenberger ins Line-up zurückgekehrt war, verteidigte der KEC diesen Vorsprung konsequent und überstand auch das erste Unterzahlspiel (10.).
KEC lässt nach – Gäste kontrollieren Spiel
Im zweiten Vier-gegen-Fünf schlug es aber doch hinter Julius Hudacek ein: Brady Austin ließ sich den Puck hinter dem eigenen Tor von Wolfsburgs Spencer Machacek abjagen und dessen Zuspiel wuchtete Darren Archibald zum 1:1 ins rechte Eck (20.). Nicht nur im zweiten Powerplay hatten die Gäste viel Energie aufs Eis gebracht, sondern kontrollierten auch den Start ins Mitteldrittel.
Archibald (21.), O’Connor (24.) und Fabio Pfohl (25.) prüften Hudacek. Der reagierte jeweils stark und machte klar, warum er immer noch den Vorzug vor dem wieder einsatzbereiten Nummer eins-Goalie Tobias Ancicka erhält. Auf der Gegenseite tauchte Kevin Niedenz frei vor Weitzmann auf, verzockte sich aber (26.). Auch Juhani Tyrväinen verpasste den erfolgreichen Tip-in bei Moritz Müllers Schuss (31.).
Wolfsburg geht in der Arena in Führung
Anders als bei den bisherigen beiden 2:1-Siegen für Köln, ging das zielstrebigere Wolfsburg dann aber in Führung: Janik Möser störte sich nicht an seiner Schussposition aus spitzem Winkel, sondern traf mit viel Platz von links ins rechte Eck (35.). Die erste Gästeführung hatte nach Justin Schütz‘ vergeblichem Versuch (38.) und Veli-Matti Vittasmäkis missglücktem Bauerntrick (40.) auch zu Beginn des Schlussabschnitts Bestand.
Dort hatte Matthew White bei einer Zwei-auf-Eins-Situation sogar das 1:3 auf dem Schläger, schloss aber zu überhastet ab. So konnte Josh Currie im Gegenzug entschlossen zum Tor ziehen und auf 2:2 stellen (45.). Auch ohne den verletzten Topscorer Gregor MacLeod, der zwar wieder auf dem Trainings-Eis, aber noch nicht in der Arena mitwirken konnte, waren die Haie dem dritten Sieg im vierten Heimspiel des neuen Jahres (nach München und Berlin) nun nah. Allerdings war gegen die körperbetont zu Werke gehenden Wolfsburger kein Durchkommen mehr.
Lanxess Arena tobt nach Sieg der Haie
So ging es in die fünfminütige Verlängerung und hier waren die Haie ganz klar bissiger: Sowohl Vittasmäki, Maxi Kammerer (62.) als auch der doppelte Currie (63., 65.) hätten schon im Drei-gegen-Drei für den Extrapunkt sorgen können. Ihre vergebenen Chancen beschworen aber das Penaltyschießen herauf.
Hier traf Maximilian Kammerer für den KEC und White antwortete für die Grizzlys. Weil Hudacek alle anderen Wolfsburger Versuche entschärfte, hatte Alexandre Grenier seine zweite Chance und nutzte sie. Sein Schuss prallte von Hannibal Weitzmanns Schoner zum 3:2 ins Tor. Der Rest war ohrenbetäubender, ausgelassener Jubel.
Kölner Haie: Hudacek; Sennhenn, Vittasmäki; Müller, Austin; Almquist, Glötzl; Grenier, Aubry, Schütz; Storm, Tyrväinen, Kammerer; Niedenz, Currie, Tuomie; Lindner, Wohlgemuth, Van Calster; Münzenberger.
Schiedsrichter: Hunnius, Moosberger. Zuschauer: 16.712.
Tore: 1:0 Kammerer (1:14/Tyrväinen, Müller), 1:1 Archibald (19:35/PP1), 1:2 Möser (34:21), 2:2 Currie (44:22/Grenier), 3:2 Grenier (65./PEN).
Strafminuten: Köln 10, Wolfsburg 4.