Kari Jalonen hat die Kölner Haie gleich in seinem ersten Jahr in das Finale um die Deutsche Eishockey Meisterschaft geführt. Es war der erste Finaleinzug seit 2014.
Kölner Haie„Um erfolgreich zu sein, muss es in der Kabine stimmen“

Haie-Trainer Kari Jalonen geht nach dem verlorenen DEL-Finale am Pokal vorbei.
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Kari Jalonen hatte nur wenige Tage Zeit, um das bittere Ende im Finale um die Deutsche Eishockey Meisterschaft zu verdauen. Nach den drei 0:7-Niederlagen und dem 1:4 in der Serie gegen die Eisbären Berlin traf sich der 65-jährige Trainer der Kölner Haie mit Alexander Wolf und sprach mit ihm …
... über die Gefühlslage nach dem ersten Finale für seit elf Jahren: „Es braucht Zeit, um zu realisieren, was passiert ist. Natürlich ist die Enttäuschung über die letzten drei Spiele da. Aber gleichzeitig müssen wir den Gegner respektieren und anerkennen, dass Berlin die Liga seit Jahren dominiert. Wenn man sieht, wie sie diese Saison beendet haben, ist das eine Botschaft an alle anderen Klubs in der Liga, wie man Jahr für Jahr arbeiten muss, um dahin zu kommen. Auch für uns.“
... über das eigene, starke Abschneiden mit den Playoff-Siegen gegen Bremerhaven und Ingolstadt: „Der Prozess, den wir vor neun Monaten angestoßen haben, die Höhen und Tiefen, in 69 Spielen, haben wir mit Silber abgeschlossen. Da war ganz viel Positives dabei. Es ging erstens darum, einen Teamspirit zu entwickeln. Wenn du erfolgreich sein willst, muss es in der Kabine stimmen. Zweitens brauchten wir einen Gameplan, ein taktisches System. Drittens mussten die Spieler ihre Rollen akzeptieren und viertens wollten wir eine Siegermentalität entwickeln. Während der Saison und speziell in den Playoffs haben wir das gezeigt. Alle wollten gewinnen und haben dafür gebrannt. Wir sind wirklich All-in gegangen.“
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Ich möchte nie der alleinige Entscheider sein.
... über die größte Überraschung seiner ersten DEL-Saison:„Diese Liga ist sehr gut. Besser als ich angenommen habe. Wenn die finnische Eishockey-Föderation ihr nächstes Meeting in Stockholm, am 18./19. Mai hat, werde ich auch da sein und den Liga-Coaches, den Managern und Sportchefs erzählen, wie stark die DEL ist. Darum wurde ich gebeten und darauf auf werde ich mich gut vorbereiten. In Finnland können sie sich nicht vorstellen, wie gut diese Liga ist.“
... über die Einführung eines speziellen Führungsstils: „Ich möchte nie der alleinige Entscheider sein und habe deswegen die Captains-Group einberufen. Diesen Spielern, um unseren Kapitän Moritz Müller, wollte ich Verantwortung geben und sie mit einbeziehen. Er und die anderen haben mir geholfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
... über seinen erinnerungswürdigsten Moment der Premieren-Saison: „Da fällt mir das Schütz-Tor in der Overtime des sechsten Halbfinals gegen Ingolstadt ein. Das war unglaublich, dieses Gefühl nach dem Finaleinzug in der Lanxess-Arena. Ich weiß noch, wie ich auf mein Interview auf dem Eis gewartet habe und die Freude der Spieler mit den Fans gesehen habe. Das war ein Erlebnis, das man sicher nur einmal im Leben hat.“
... über die Gründe für drei 0:7-Klatschen zum Abschluss der Finalserie gegen Berlin: „Manchmal kann man im Hockey keine Gründe finden, warum es so gelaufen ist. Diese letzten drei Spiele kann ich noch nicht erklären und sagen, was wir anders hätten machen können. Berlin hat eine Dynastie aufgebaut. Sie wissen, was es braucht, um den ganzen Weg zu gehen. Der ganze Klub, die Coaches, Spieler, sind zusammen groß geworden. Diese Stärke haben wir zu spüren bekommen, vor allem in den Spielen drei, vier und fünf.“
... über Pläne für die neue Saison: „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Jetzt geht es erstmal darum, am Freitag die Fans zu treffen und den Saisonabschluss zu feiern. Natürlich haben wir einen Plan für das Team der nächsten Saison, aber in die genauere Analyse werden Matthias Baldys und ich erst noch gehen.“
Ich freue mich auf den Sommer am See und vielleicht auch auf das ein oder andere Bier.
... über die vielen Ausfälle in der entscheidenden Saisonphase: „Wir hatten fast jede Woche Spieler, die verletzt oder krank waren. Da hatten wir Pech. Louis-Marc Aubry ist sogar zweimal verletzt ausgefallen und andere Jungs haben Fieber bekommen. Dagegen kann man nichts machen. Du brauchst an diesen Stellen auch etwas Glück.“
...über die bevorstehende Freizeit in seiner finnischen Heimat: „In Turku sind die Golfplätze offen. Da werde ich sicher einige Runden spielen. Ich werde viel Zeit in meiner Sommerresidenz verbringen. Entspannen mit Familie und Freunden. Ich freue mich auf den Sommer am See und vielleicht auch auf das ein oder andere Bier.“