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Azubimesse in KölnSo lief das Azubi-Meet-Up in der Lanxess-Arena

Lesezeit 3 Minuten
Man sieht zwei Hände eines jungen Mädchens, die ein dünnes Stück Holz unter eine Dekupiersäge hält.

Auf der Ausbildungsmesse Azubi Meet-up in der Lanxess-Arena können sich junge Mädchen an der Säge und der Bohrmaschine ausprobieren.

Auf der Ausbildungsmesse Azubi-Meet-Up lädt die Handwerkskammer Köln junge und interessierte Menschen in die Lanxess-Arena, um mit Betrieben auf Tuchfühlung zu gehen und die Berufe besser kennen zulernen.

Zwei junge Mädchen stehen am Handwerkstisch. Eine mit Bohrmaschine ausgestattet, die andere sägt ein Loch in die dünne Holzplatte, die mal eine Handyablage werden soll. Am Stand des Handwerkerinnenhauses e.V. betreut Andrea Roth die jungen Mädchen bei der Arbeit an den Werkszeugen. Sie unterstützt den Kölner Verein auf Messen und bei den Kursen. Am Dienstag ist sie in der Lanxess Arena beim Azubi-Meet-Up mit dabei.

Der Verein setzt sich Schwerpunktmäßig für mehr Chancengleichheit in Handwerksbetrieben ein: „Die Betriebe können zu uns kommen und sich weiterbilden lassen in der Frage: Wie kann ich meinen Betrieb so präsentieren, dass Mädchen sich dafür interessieren?“ Für junge Mädchen mit Schulmüdigkeit oder Fluchtgeschichte bietet der Verein Praxiskurse an, zum reinschnuppern und praktische Erfahrungen sammeln. 

Auch wir haben Probleme Auszubildende zu finden. Heute haben wir bereits knapp sieben Bewerbungen bekommen. Das freut uns natürlich
Niklas Meckel. Junior Chef der Firma Meckel Metallbau GmbH

Alion Barry (18) schlendert durch die Arena in der sonst Sport- oder Konzertveranstaltungen stattfinden. Er kommt frisch aus der Schule und will KFZ-Mechatroniker werden - oder Handwerker. Er interessiert sich sehr für Handwerksberufe und möchte auf der Messe einfach mal schauen, welche beruflichen Möglichkeiten es noch gibt.

Barry fand die Messe im vergangenen Jahr im Rhein-Energie-Stadion besser. „Weil dort, meiner Meinung nach mehr Arbeitgeber vor Ort waren, mir hat es geholfen direkt mit dem Chef zu sprechen und den Betrieb so besser kennenzulernen.“ Doch auch beim Azubi-Meet-Up in der Lanxess-Arena hilft ihm der direkte Kontakt zu den Auszubildenden der Betriebe.

Ein Junior-Chef vor Ort: Niklas Meckel von „Meckel Metallbau“. Er ist in der dritten Generation Teil des Ossendorfer Familienbetriebes und für seinen Betrieb ist die Azubi-Messe ein voller Erfolg: „Auch wir haben Probleme Auszubildende zu finden. Heute haben wir bereits knapp sieben Bewerbungen bekommen. Das freut uns natürlich.“ Neben ihm steht Sylvia Leuter sie hat damals die Ausbildung bei der Meckel GmbH absolviert und würde sich freuen, wenn ihr mehr junge Frauen in den Betrieb folgen würden.

Praktische Tipps beim Azubi Meet Up

Hoch hinaus geht es heute schon für Sophie Tkotsch, die sich für den Beruf der Gerüstbauerin interessiert. Die Firma Odendahl um Junior-Chef Leon hat ein exemplarisches Gerüst mitten in die Lanxess-Arena gestellt. Dort klettert Sophie jetzt hoch - in voller Montur mit Helm und Gurt ausgestattet. Odendahl Junior zeigt ihr ein paar nützliche Tricks am Seil. „Ich kann mit das schon sehr gut vorstellen.“, verrät sie und klettert gleich noch einmal rauf. 

Ein Mann steht mit zwei Frauen auf einem Baugerüst in der Arena und erklärt etwas. Hinter ihnen sieht man weitere Messestände und Menschen.

Pierre Lapsien erklärt Sophie Tkotsch und ihrer Mutter auf dem Gerüst worauf es bei dem Beruf ankommt.

Neugierde, Robustheit und der Respekt vor Höhe, das seien Eigenschaften die Menschen mitbringen müssen in diesem Job, erzählt Pierre Lapsien technischer Leiter der Firma Odendahl. „Dann freuen wir uns über alle, die sich bewerben, egal welches Geschlecht oder woher jemand kommt.“ Es sei schwieriger geworden Menschen für das Handwerk zu begeistern, für Lapsien fängt das schon in den Schulen an. „Dort muss man den jungen Menschen bereits früh nahbringen, dass das Handwerk wichtig ist. Technischer Fortschritt ist auch wichtig, aber wer baut das alles?“, fragt er und greift um ein Rohr des vier Meter hohen Gerüsts.

Die Mitmachstationen waren auch bei der Firma „Stuck Belz“ einem Bonner Stuckateur- und Malerbetrieb sehr beliebt. Lynn Christmann ist im zweiten Ausbildungsjahr und super zufrieden in ihrem Betrieb. Auch sie haben zwei oder drei Bewerbungsunterlagen bekommen. „Die Mitmachstationen ziehen die Menschen an und wecken das Interesse.“, erzählt Lynn. Mit insgesamt 1500 Besuchenden an rund 60 Ständen und vielen Mitmachaktionen war das Azubi-Meet-Up dieses Jahr laut Handwerkskammer ein voller Erfolg.