AboAbonnieren

Torschütze Parker Tuomie„Ich fühle mich bei den Kölner Haien immer wohler“

Lesezeit 4 Minuten

Die bestmögliche Ausgangslage für die Playoffs strebt Parker Tuomie (rechts, gegen den Berliner Korbinian Geibe) mit den Kölner Haien an.

Parker Tuomie hat erfolgreich an seinen Mankos gearbeitet. Beim 5:3-Heimsieg der Kölner Haie gegen die Eisbären Berlin beendete der Sommer-Zugang seine lange Torflaute.

Auf der Ehrenrunde mit seinen Kollegen huschte Parker Tuomie ein Lächeln über das Gesicht. Die Erleichterung nach dem 5:3-Statementerfolg in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen den Meister Eisbären Berlin war dem Stürmer der Kölner Haie sichtlich anzumerken. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen die abstiegsbedrohten Augsburger Panther war der Nationalspieler nicht nur mit dem KEC in die Erfolgsspur zurückgekehrt, er beendete auch seine 13 Spiele lange persönliche Torflaute. Zuletzt hatte Tuomie beim 4:2-Heimerfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers am 26. November 2024 getroffen.

Nun gelang dem Neuzugang von den Straubing Tigers das frühe 1:0 (2.). Dabei überraschte der Kölner Angreifer Eisbären-Torwart Jake Hildebrand mit einem Schuss aus ganz spitzem Winkel. „Natürlich steht im Vordergrund der Sieg mit der Mannschaft, aber es ist schön, mal wieder selbst getroffen zu haben“, sagte Tuomie, für dessen Team außerdem Frederik Storm, Louis-Marc Aubry, Alexandre Grenier und Maximilian Kammerer trafen.

Insgesamt ist mein Spiel in den letzten Wochen viel besser geworden.
Parker Tuomie, Haie-Stürmer

Nach einem guten Saisonstart war der 29-jährige Tuomie in ein kleines persönliches Loch gefallen, aus dem er sich allerdings in den letzten Wochen selbst herausbiss. Dabei hilft ihm die Unterstützung seiner Formation mit Josh Currie und Kevin Niedenz. „Wir finden immer besser zusammen. Mit Kevin habe ich eine besondere Chemie. Er ist ein unheimlich schneller Spieler, der mich sucht und den Puck gibt. Das hat mir sehr geholfen. Insgesamt ist mein Spiel in den letzten Wochen viel besser geworden“, freut sich Tuomie.

Das liegt auch an der Zusammenarbeit mit dem Trainerteam. Chefcoach Kari Jalonen gibt immer wieder kleine Tipps, die Parker Tuomie umsetzten will. Genauso wichtig ist das Videostudium mit den Assistenten Manuel Kofler und Frederik Norrena für den Mann mit der Rückennummer 62. „Die Beiden haben mir viele gute, aber auch schlechte Sequenzen gezeigt. Und ich bin mittlerweile in einem Alter, in dem ich weiß, wenn ich Dinge mal nicht gut mache. Ein Manko war, dass ich nicht eng genug bei der Scheibe war. Dazu haben wir noch ein paar Kleinigkeiten verändert. Wir haben versucht, mehrere Dinge zu verbessern“, verrät Tuomie.

Bei den Tigers hatte ich mehr Freiheiten, nicht zu schummeln, aber hinter die gegnerischen Verteidiger zu gehen und zu stören. Jetzt versuche ich schon, mehr in der Defensive gutzustehen.
Parker Tuomie

Zudem musste sich der Stürmer auf ein neues Spielsystem einstellen. In Straubing wurde unter Trainer Tom Pokel wesentlich offensiver agiert, bei den Haien setzt Kari Jalonen zunächst auf eine stabile Defensive, um danach seinen Angreifern den nötigen Raum in der Offensive zu geben. „Bei den Tigers hatte ich mehr Freiheiten, nicht zu schummeln, aber hinter die gegnerischen Verteidiger zu gehen und zu stören. Jetzt versuche ich schon, mehr in der Defensive gutzustehen.“

Aber nicht nur der Spielstil ist ein anderer. Auch sein Wechsel aus dem beschaulichen Niederbayern in die Millionenstadt Köln war eine Umstellung. „Es ist natürlich alles etwas größer. Aber ich glaube, mit den Siegen und den konstanten Leistungen der Mannschaft habe ich mich mittlerweile gut zurechtgefunden. Ich fühle mich mit der Zeit immer wohler und wohler im Trikot der Kölner Haie“, gibt der im unterfränkischen Haßfurt geborene Tuomie zu.

Aktuell liegt der KEC auf Rang sechs, der zur direkten Teilnahme am Playoff-Viertelfinale berechtigen würde. Für Tuomie ist das aber nur ein Zwischenziel: „Der Kampf zwischen Platz drei und acht ist schon verdammt eng. Wir wollen am Ende der Hauptrunde die bestmögliche Ausgangslage für die Playoffs erreichen. Dafür sammeln wir jeden Punkt ein. Wenn wir konstant weiterspielen, werden wir am Ende dort stehen, wo wir hingehören.“

Kölner Haie: Nächstes Heimspiel am Freitag gegen Verfolger Wolfsburg

Einen ihrer Verfolger können die Haie am Freitagabend (19.30 Uhr, Magenta Sport) weiter auf Distanz halten. Mit den Grizzlys Wolfsburg kommt der aktuelle Tabellenachte in die Lanxess Arena. Mit einem weiteren Dreier würden die Niedersachsen bereits auf 13 Zähler distanziert werden. Allerdings warnt Tuomie vor dem Team des ehemaligen Haie-Trainers Mike Stewart: „Wolfsburg ist eine gefährliche Mannschaft mit vielen Veteranen und guten Torhütern. Für uns ist es wichtig, von Spiel zu Spiel zu schauen. Denn mit einem Lauf kann auch Wolfsburg schnell wieder nach oben rücken.“

Das wollen die Kölner unbedingt verhindern und wie gegen Berlin zum richtigen Zeitpunkt die nötigen Tore erzielen. Um Jalonen nach dem perfekten Geschenk zum 65. Geburtstag ein weiteres Präsent zu machen. „Kari hat uns einen Kuchen gebacken. Vielleicht gibt es nach einem Sieg gegen Wolfsburg ein paar Bierchen. Aber es war auch schön für den Coach zu sehen, dass wir einen so großen Gegner wie Berlin schlagen konnten“, sagte Tuomie.