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Verstärkung ist im AnflugTelekom Baskets holen lettischen Nationalspieler

Lesezeit 3 Minuten
In der Saison 2020/21 gastierte Rihards Lomazs (rechts) mit der BG Göttingen bei den Baskets und AlexHamilton.

In der Saison 2020/21 gastierte Rihards Lomazs (rechts) mit der BG Göttingen bei den Baskets und AlexHamilton.

Champions League am Mittwoch findet noch noch ohne Rihards Lomazs statt – Nur ein Auswärtssieg bewahrt Bonn vor dem Aus

Der Name kursierte schon seit Freitag im Lager der Telekom Baskets, jetzt haben die Bonner offiziell bestätigt, dass der lettische Nationalspieler Rihards Lomazs der Neuzugang ist, über den seit einigen Wochen spekuliert worden ist. Der 28-Jährige, der zuletzt in der Türkei beim Erstligisten Merkezefendi Beledijesi Denizli unter Vertrag stand, trifft zwar das Anforderungsprofil der Bonner, die auf der Suche nach einem gelernten Spielmacher waren, nicht zu 100 Prozent.

Aber Headcoach Roel Moors ist überzeugt, dass Lomazs, der mal als Shooting Guard, mal als Small Forward gelistet wird und als Combo-Guard gilt, die Positionen eins und zwei gleichermaßen ausfüllen kann. „Auch wenn er nicht der reine Aufbauspieler ist, den wir ursprünglich gesucht haben, bringt er alles mit, was ein Point Guard leisten kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass er schon mit Roel Moors zusammengearbeitet hat“, sagt Baskets-Sportdirektor Savo Milovic.

Beim Champions-League-Spiel dabei

Der 1,89 Meter lange Lette unterschrieb bei den Baskets einen Vertrag bis zum Saisonende, er wird am Mittwoch mit seiner Familie in Bonn erwartet, steht also für das enorm wichtige Champions-League-Spiel in Reggiana (Mittwoch, 20 Uhr, Dyn Sport) noch nicht zur Verfügung.

Die Ausgangslage ist eindeutig: Verlieren die Baskets nach dem 91:94 in der Vorwoche auch das zweite Spiel der „Best-of-three“-Serie in den Play-Ins, ist für sie der internationale Wettbewerb beendet. Nur ein Sieg verhilft ihnen zu einem entscheidenden dritten Spiel am Dienstag, 21. Januar, in Bonn.

Wobei die Korbdifferenz keine Rolle spielt: Den Baskets reicht ein Sieg mit einem Punkt Unterschied. Sie müssen nur an die gute Vorstellung anknüpfen, die sie in den ersten drei Vierteln von Spiel eins gezeigt hatten. Da führten sie mit 16 Punkten (72:56). Dass sie dann in den letzten zehn Minuten einen kapitalen Einbruch erlebten und sich von den Italienern mit 19:38-Punkten im Schlussviertel aus der Spur bringen ließen, war höchst ärgerlich – zeigt aber letztlich auch, dass Reggiana nicht stärker war als die Bonner, sondern kaltschnäuziger.

Mut machen kann den Bonnern auch ein Blick knapp zwei Jahre zurück, als sie im April 2023 im Viertelfinale der Champions League vor einer identischen Drucksituation standen: Sie hatten gegen SIG Strasbourg ebenfalls das erste Spiel in eigener Halle mit 76:77 verloren und waren im Auswärtsspiel vom Ausscheiden bedroht. Aber die Baskets schafften in Straßburg mit einem 76:66 den 1:1-Ausgleich und feierten in Spiel drei mit 83:77 den Vorstoß ins Final-Four-Turnier.

Moors sieht realistische Chancen aufs Weiterkommen: „Wir haben in Spiel eins gezeigt, dass wir mit ihnen mithalten können. Ich hatte in einigen Momenten den Eindruck, dass wir Angst vor dem Gewinnen hatten. Wenn es uns gelingt, das abzustellen, können wir auch in Italien gewinnen.“

Reggianas Assistenztrainer Frederico Fuca, der Headcoach Dimitris Priftis vertreten musste, weil der in Spiel eins mit zwei technischen Fouls disqualifiziert worden war, ist überzeugt, dass im Rückspiel noch eine hohe Hürde auf seine Mannschaft wartet: „Das war jetzt nur das 1:0. Wir wissen, dass wir noch ein zweites Spiel gewinnen müssen, um die Runde der besten 16 zu erreichen.“

In der italienischen Meisterschaft unterlag Reggiana am Sonntag beim Euroleague-Club Olimpia Mailand nur knapp mit 106:108. Reggiana half es auch nicht, dass sie 15 Dreier bei nur 30 Versuchen trafen. Kwan Cheatham hatte dabei mit acht Dreiern bei nur zehn Würfen ein besonders heißes Händchen.