Bonner verlieren in Hamburg 84:91 – Ist der Lette Rihards Lomazs die erhoffte Nachverpflichtung?
Playoffs in GefahrBaskets-Schlappe nach Fehlwurffestival
So langsam wird die Situation bedrohlich, denn die Telekom Baskets sind gerade dabei, ihre Saisonziele innerhalb weniger Tage aus den Augen zu verlieren: Wenn sie am Mittwoch in Reggio Emilia eine Niederlage kassieren, ist für sie die Saison in der Champions League beendet. Auch in der Bundesliga gerät die Playoff-Teilnahme nach dem erneuten Rückschlag vom Freitag mit der 84:91 (19:24, 24:15, 18:25, 23:27)-Schlappe bei den Hamburg Towers ernsthaft in Gefahr.
Was zu denken geben muss, ist die Art und Weise, wie die Baskets die Spiele verlieren. Denn in Hamburg führte eine einseitige taktische Ausrichtung zu dem Spielverlust: Die Bonner versuchten, ihr Glück mit insgesamt 41 Distanzschüssen zu erzwingen, davon gingen aber gleich 29 Würfe daneben.
Gerade die sonstigen Topscorer und Spielmacher übertrafen sich bei den Fehlwürfen: Rekordschütze Darius McGhee schoss neun „Fahrkarten“ (6 von 15), Phlandrous Fleming sogar zehn (5 von 15), und Rivaldo Soares, der zwei Tage zuvor bei seinen 17 Punkten gegen Reggiana noch ohne Fehlwurf geblieben war, brachte auch nur einen von acht Würfen ins Ziel.
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Mit einer Trefferquote von 39 Prozent (30 von 76) lässt sich eben kein Spiel gewinnen, auch wenn die Bonner zehn Würfe mehr auf die Reise schickten als die Hamburger, die dafür aber auf eine Trefferquote von 52 Prozent kamen (34 von 66). Durch dieses Fehlwurffestival gerieten die Baskets auch nach guten Phasen in Rückstand: Nach einem 11:5-Start erlaubten sie den Towers eine 12:0-Serie, eroberten später eine Sieben-Punkte-Führung zurück (43:36), auf die Hamburg aber mit einem 14:3-Lauf zum 46:53 antwortete.
In der zweiten Halbzeit, die mit 52:41 klar an die Gastgeber ging, brachte sich die Truppe von Headcoach Roel Moors durch defensive Schwächen endgültig um ihre Siegchance. Immer wieder durchbrachen die Hamburger die löchrige Abwehr der Bonner und zogen fast ungehindert zum Korb.
Das Fazit von Moors: „Wir sind nach der Pause sehr schlecht aus der Kabine gekommen, und das hat Hamburg neue Hoffnung gegeben. Zwar sind wir noch einmal zurückgekommen, aber das hat nicht mehr gereicht. Mit solch einer Defensivleistung kann man kein Spiel gewinnen.“
Nach der siebten Bundesliga-Niederlage stellt sich die Frage nach einer Nachverpflichtung in neuer Dringlichkeit. Seit Freitagabend gibt es nun einen konkreten Spieler, der mit den Baskets in Verbindung gebracht wird: Rupert Fabig, ein gewöhnlich gut vernetzter Basketball-Journalist, berichtet, dass Rihards Lomazs, ein 28-jähriger Shooting Guard aus Lettland, ein heißer Kandidat sei. Bonn wäre für ihn schon die dritte Bundesligastation: In Göttingen und Oldenburg hatte er 30 BBL-Einsätze.
Im März 2021 hinterließ er einen bleibenden Eindruck bei den Baskets: Beim 102:99-Erfolg nach Verlängerung von Göttingen gegen Bonn war er mit 38 Punkten und sieben Dreiern der Matchwinner für Göttingen. Trainer bei den Norddeutschen damals: ein gewisser Roel Moors . . .
Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (17/5), Bähre (8/1), Griesel (10), Fleming (17/3), Soares (3/1), Hume (11/2), Pape (3), Thiemann (2), Kennedy (13); Rebounds: 44 (Kennedy 10, Soares 5); Assists: 15 (Fleming 7, Kennedy 4); Trefferquote Feld: 39 % (30/76); Dreierquote: 29 % (12/41); Freiwurfquote: 67 % (12/18). Hamburg (Punkte/Dreier): Brae (17/2), Rich Igbineweka (7), Lottie (15), Grey, Giessmann (4), Wimberg (6), Barnett (8/1), Stove (15/2), Kuath (8), Ogbe (11/1); Rebounds: 44 (Barnett 9); Assists: 14 (Lottie 7); Trefferquote Feld: 52 % (34/66); Dreierquote: 29 % (6/21); Freiwurfquote: 77 % (17/22).