Bonn – In der Basketball-Bundesliga beginnt die beste Zeit des Jahres. Nach 34 Hauptrundenspieltagen geht es für die besten acht Teams in drei Playoff-Runden darum, die Deutsche Meisterschaft auszuspielen. Nach zwei sportlich enttäuschenden Saisons und 1004 Tagen ohne Playoff-Spiel sind auch die Telekom Baskets Bonn wieder dabei. Als Tabellenzweiter der 34 Spieltage umfassenden Hauptrunde bekommt es die Baskets im nach dem Modus „Best of five“ ausgetragenen Viertelfinale mit den ehrgeizigen Hamburg Towers (7.) zu tun.
Telekom Baskets: Tuomas Iisalo ist Trainer des Jahres
Auf dem Papier gehen die Rheinländer als klarer Favorit in das Matchup. Mit Headcoach Tuomas Iisalo (Trainer des Jahres) und Parker Jackson-Cartwright (wertvollster Spieler) hat Bonn gleich zwei Akteure in den eigenen Reihen, die unlängst für ihre Leistungen prominent ausgezeichnet wurden. Dabei wird es vor allem spannend sein, wie gut das Mannschaftsgefüge der Baskets funktioniert, nachdem „PJC“ zum Ende der Hauptrunde aufgrund eines Trauerfalls in der Familie in den Vereinigten Staaten weilte und sich dadurch die Hierarchie innerhalb des Kaders verschob.
Der Aufbau ist mit seinen durchschnittlich 19,3 Punkten und 7,4 Assists eine absolut dominante Figur, die bislang kaum ein Gegner im Oberhaus in den Griff bekommen hat. In der Abwesenheit von Jackson-Cartwrights tat sich in Javontae Hawkins ein Flügelspieler hervor, der in den letzten fünf Spielen mit je 22 Punkten und fünf Rebounds zu gefallen wusste.
Herausforderer der Telekom Baskets sind Hamburg Towers
Der Herausforderer aus Hamburg ist entsprechend gewarnt, dass Bonn weitaus mehr als eine One-Man-Show darstellt. Dennoch wird sich der seit Jahren bei der Berücksichtigung um den Award für den besten Verteidiger stets in der Diskussion befindliche Max DiLeo vornehmlich um den Baskets-Strippenzieher kümmern. Gleichzeitig hat die Truppe von Trainer Pedro Calles – der die Nordlichter im Sommer gen spanische Heimat verlässt – in Caleb Homesley einen unberechenbaren Faktor, den wiederum die Baskets nicht aus dem Auge lassen dürfen. Homesley ist durchschnittlich für 16 Punkte gut, jedoch auch jederzeit in der Lage statistische Ausreißer nach oben zu produzieren. Das bekamen die Bonner zu spüren, als der US-Amerikaner gegen sie seine Saisonbestleistung von 33 Zählern erzielte.
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Der abgeänderte „Best of Five“-Modus kommt allerdings dem tabellarischen Außenseiter entgegen. Wechselte früher nach jeder Partie das Heimrecht, finden nun die ersten beiden Begegnungen in Bonn statt, ehe anschließend maximal zweimal an der Waterkant gespielt wird und eine eventuell fünfte und entscheidende Partie wieder auf dem Hardtberg ausgetragen würde (2-2-1). Konkret bedeutet dies, dass die Baskets darauf erpicht sein müssen, die beiden Auftaktspiele zu gewinnen, um in Hamburg auf fremdem Terrain nicht unnötig unter Zugzwang zu geraten.
Das Viertelfinale
Alba Berlin (1.) - Brose Bamberg (8.): Freitag, 19 Uhr
Telekom Bask. Bonn (2.) - Hamburg Towers (7.): Freitag, 19 Uhr
FC Bayern München (3.) - Niners Chemnitz (6.): Freitag, 20.30 Uhr
MHP Riesen Ludwigsburg (4.) - ratiopharm Ulm (5.): Samstag, 20.30 Uhr
In Klammern die Tabellenplatzierung
Mit einer Heimbilanz von 15 Siegen und nur zwei Niederlagen fuhren die Rheinländer das beste Ergebnis aller Erstligisten ein – wobei eine dieser Pleiten durch die Towers zustande kam (80:92). Es wird demnach spannend zu beobachten, wie Bonn sich am Freitagabend (19 Uhr) und am Sonntag (15 Uhr/beide MagentaSport) im wahrscheinlich mit 6000 Zuschauern voll besetzten Telekom Dome vor eigenem Publikum präsentiert, ehe sich die Serie Ende kommender Woche nach Hamburg verlagert.
Nachdem erst am Mittwoch Ludwigshafen sein letztes Hauptrundenspiel mit 98:83 gegen Heidelberg gewonnen hat und dadurch Vierter geblieben ist, stehen auch die übrigen drei Viertelfinals fest. Ludwigshafen trifft mit Heimrecht ab Samstag auf Ulm. Die Titelfavoriten Alba Berlin und Bayern München duellieren sich mit Bamberg beziehungsweise Chemnitz.