Bonner sind wieder auf Rang 15 gerutscht – Am Samstag geht es gegen den Tabellennachbarn Bamberg.
Druck wächstBaskets-Konkurrenten holen überraschende Punkte

Bonns Bodie Hume (rechts) zieht zum Korb, Jonathan Bähre (l.) schaut gebannt zu.
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Es ist eine ganz simple Rechnung: Wollen die Telekom Baskets noch in den Play-Ins in den Kampf um einen Viertelfinalplatz eingreifen, müssen sie bis zum Ende der Hauptrunde vom aktuellen 15. Platz (18:24-Punkte) noch mindestens auf den zehnten Rang klettern. Diesen nehmen derzeit die Rostock Seawolves mit 20:22-Punkte ein. Auf den ersten Blick scheint es für die Bonner eine einfache Aufgabe zu sein – sie müssen ja „nur“ zwei Punkte Rückstand aufholen.
Aber seit Wochen rennen die Baskets vergeblich an. Statt aufzuholen, verloren sie am vergangenen Spieltag weiteren Boden auf die vor ihnen platzierten Teams, die überraschende Punkte einfuhren: Oldenburg zwang als Dreizehnter den Tabellendritten Braunschweig mit 102:90 in die Knie, Hamburg knöpfte den punktgleichen Rostockern beim 78:77-Erfolg wichtige Zähler ab, und Bamberg, am Samstag nächster Gegner der Bonner (18.30 Uhr, Telekom Dome), stürzte am Dienstag Tabellenführer Bayern München mit einem 69:68-Sieg von der Spitze.
Drei Konkurrenten der Bonner konnten also ihr Punktekonto unerwartet aufstocken, während die Baskets stagnierten. Bei elf ausstehenden Hauptrundenspielen wächst der Druck, endlich eine Siegesserie zu starten. Partien wie am Samstag gegen den Tabellennachbarn Bamberg kommt dabei besondere Bedeutung zu, treffen hier doch direkte Konkurrenten in einem sich zuspitzenden Kampf aufeinander – was aktuell auch an der beschleunigten Rotation des Trainerkarussells abzulesen ist.
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Stankovic will mit den Baskets siebte Heimniederlage verhindern
Nach den Bonnern, die Ende Januar den Belgier Roel Moors als Chefcoach feuerten und durch dessen Assistenten Marko Stankovic ersetzten, folgte in dieser Woche Ex-Meister ALBA Berlin, der sich nach fast vier Jahren von seinem spanischen Headcoach Israel Gonzales trennte und dessen Landsmann Pedro Calles ebenfalls den Co-Trainer zum Chef beförderte.
Der Kreis schloss sich am Mittwoch, als bekannt wurde, dass Roel Moors wieder bei seinem Heimatverein Antwerpen untergekommen ist, bei dem er schon von 2015 bis 2019 arbeitete. Auch nun unterschrieb Moors einen langfristigen Vertrag über dreieinhalb Jahre bis 2028.
Bei den Baskets will Stankovic im Spiel gegen die Bamberger unbedingt die siebte Heimniederlage vermeiden, die den Playoff-Ambitionen schon den Todesstoß versetzen könnten. Der Blick auf das Hinspiel, in dem die Bonner mit 73:92 deutlich den Kürzeren zogen, macht nicht gerade Mut. Denn das Baskets-Spiel krankte genau wie zuletzt gegen Vechta an einer klaren Reboundunterlegenheit: Die von Anton Gavel trainierten Franken erkämpften bei den Abprallern mit 55:35 eine klare Lufthoheit – für Stankovic war dies auch gegen Vechta das größte Manko: „Die Rebounds waren ein wichtiger und spielentscheidender Punkt. Wir sind nicht zufrieden mit unserer Rebound-Performance.“
Dass die Baskets (Rang 15) und Bamberg (Platz 14) Tabellennachbarn in der BBL sind, hat in der Historie der Duelle beide Clubs Seltenheitswert. Denn über mehr als ein Jahrzehnt dominierten die Bamberger die Liga, als sie zwischen 2005 und 2017 neunmal Meister und viermal Pokalsieger wurden. Diese Dominanz führte auch dazu, dass die Bonner Fans der fränkischen Konkurrenz mit herzlicher Abneigung begegneten und Niederlagen als besonders schmerzvoll empfanden.
Eine Ausnahmestellung nahm hier nur Karsten Tadda ein, der von 2021 bis 2023 das Baskets-Trikot trug und dabei als Kapitän zum Publikumsliebling in Bonn wurde. Nun lässt Tadda als 36-Jähriger seine Karriere in seiner Bamberger Heimat ausklingen. Tadda ist in der Statistik der meisten BBL-Spiele mit 630 Partien die Nummer zwei hinter Alex King mit 638 Einsätzen (für Berlin, Bonn, München, Würzburg).