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Revanche im BlickBaskets haben mit Vechta eine Rechnung offen

Lesezeit 3 Minuten
Der Bonner Rivaldo Soares (Mitte) feuert seine Mitspieler Till Pape (l.) und Darius McGhee an.

Der Bonner Rivaldo Soares (Mitte) feuert seine Mitspieler Till Pape (l.) und Darius McGhee an.

Die Bonner trafen beim 75:83 im Hinspiel miserabel. Karneval hat dem Team einen doppelten Schub gegeben.

Vielleicht werden die Telekom Baskets und ihre Fans erst im Rückblick auf die Saison erkennen, wie wichtig der 83:72-Erfolg am Karnevalssamstag gegen Rostock war. Nicht nur, dass damit die Durststrecke von sieben Niederlagen in Folge endete, die Euphorie aus dem Telekom Dome übertrug sich auch anderthalb Tage später auf die große Baskets-Gruppe, die beim Bonner Rosenmontagszug mit einem eigenen Wagen für einen der Höhepunkte sorgte.

Das waren zweifellos Momente, die Spieler, Trainer und Fans fester zusammenschweißen können als jede geplante „Teambuilding“-Maßnahme. Damit erhöhen sich auch die Krisenfestigkeit der Mannschaft und ihre Fähigkeit, sich in einem Spiel aus kritischen Situationen auch selbst zu befreien. In Ansätzen war dies gerade auch gegen Rostock schon zu beobachten, als die Baskets nach einer 21-Punkte-Führung (58:37) nur mit Mühe eine negative Wende im Spiel vermeiden konnten.

Als da im letzten Abschnitt der Verlust der Führung drohte, übernahm Phlandrous Fleming Verantwortung. Er erzielte die ersten acht Bonner Punkte im Schlussviertel, die Hausherren blieben dadurch und getragen von den Anfeuerungen von den Rängen in Führung. Sogar Gästecoach Przemyslaw Frasunkiewic zeigte sich von der überbordenden Stimmung im Telekom Dome beeindruckt: „Das war das erste Mal, dass ich so eine Atmosphäre erlebt habe – das war unglaublich.“

Baskets könnten Siegesserie starten

Nun müssen die Baskets aber in den kommenden Wochen an diese Vorstellung anknüpfen, wollen sie noch in den Kampf um Playoffs oder Play-Ins eingreifen. Der Terminplan der kommenden Wochen meint es da ausgesprochen gut mit den Baskets, die eine kleine Siegesserie starten könnten, wenn sie zuvor am Freitag im Heimspiel gegen den Tabellenvierten Vechta sofort nachlegen und die nächsten Punkte einfahren können. Denn danach geht es nacheinander gegen fünf Mannschaften auf den Plätzen 12 bis 17: Bamberg (15. Platz, 8:12-Siege), Göttingen (17., 1:18), Hamburg (12., 9:11), Oldenburg (14., 9:11) und Frankfurt (15., 5:14).

Wichtig wäre, dass die Baskets zuvor am Freitag gegen Vechta (20 Uhr, Telekom Dome) ihren Heimvorteil nutzen und sich gegen den Tabellenvierten nicht gleich wieder einen Rückschlag leisten. Die Mannschaft aus Niedersachsen war in der vergangenen Saison als Sechster zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte vor den Bonnern gelandet.

Um Chancen gebracht

Bislang trafen beide Teams in der Bundesliga zwölfmal aufeinander, die Bilanz spricht mit 8:4-Siegen noch klar für die Baskets, in der aktuellen Saison schnappte Vechta ihnen jedoch am ersten Spieltag im Schlussviertel noch den Sieg weg (75:83), nachdem sie lange geführt hatten. Im dritten Abschnitt lagen die Bonner mit 49:44 in Front und hätten sich absetzen können, wenn sie ihre Chancen besser genutzt hätten. Aber mit einer unterirdischen Trefferquote von 34 Prozent brachten sie sich selbst um alle Chancen, da Vechta gleichzeitig die Hälfte seiner Würfe ins Ziel brachte. Ausgerechnet die Bonner Topscorer hatten da einen rabenschwarzen Tag erwischt, als Darius McGhee 13 Fehlwürfe hatte (er traf nur 3 von 16) und Phlandrous Fleming 10 (8 von 18).

Insofern haben die Baskets mit Vechta noch eine offene Rechnung. Viele kleine Details sprechen aber dafür, dass das doppelte Basketballfest mit Karnevalsspiel und Rosenmontagszug den Baskets als Team einen weiteren emotionalen Schub geben konnte. Headcoach Marko Stankovic stellte auch noch einmal die Rolle der Anhänger heraus: „Ich will unseren Fans für die unglaubliche Unterstützung danken. Nicht nur heute Abend, sondern auch in den vergangenen Wochen, in denen wir nicht gewonnen haben, hatten wir das Gefühl, dass wir von unseren Fans und dem ganzen Verein unterstützt werden.“