Die Bonner erwarten am Sonntag Heidelberg - Abstiegsbedrohte Gäste laufen mit dem Ex-NBA-Spieler Paul Zipser und vielleicht einem neuen Aufbauspieler auf
Heidelberg zu GastDen Baskets fehlt es weiter an Konstanz
Cheftrainer Roel Moors hatte es schon mehrfach beklagt, am Dienstag bestätigte sich, dass seine Kritik an der eigenen Mannschaft immer noch aktuell ist: Die Telekom Baskets ziehen zwar immer mal die Blicke mit einer starken Partie auf sich, aber ihnen fehlt ein Attribut, das für ein Spitzenteam unabdingbar ist: Konstanz.
Da zwingen sie an dem einen Abend den Topfavoriten Bayern München in die Knie (88:83) oder überrennen die BG Göttingen mit 101:77. Nur zwei Tage später folgt am Dienstag in der Champions League aber eine 82:92-Heimschlappe gegen Bursaspor/Türkei, das mit dem 2,13-Meter-Center Johnny Hamilton auf einen der stärksten Spieler sogar verzichten musste. Mit der 2:2-Bilanz hat Bonn in der Champions League zwar noch alle Optionen, aber die Mannschaft muss sich im Endspurt anders präsentieren – auch weil sie in Holon/Israel und in Breogan/Spanien nur noch auswärts antreten muss.
Baskets und Breogan führen die Gruppe F an
Im Duell zwischen diesen beiden Konkurrenten gab es am Mittwochabend einen 82:72-Erfolg von Breogan, durch den die vier Teams noch enger zusammengerückt sind: Die Baskets und Breogan führen die Gruppe F mit 2:2-Siegen an, Holon (2:1) und Bursaspor (1:2) sind aber in Schlagdistanz. So ist gut möglich, dass alle sportlichen Entscheidungen erst am letzten Spieltag am 21. Dezember fallen werden, wenn Breogan und Bonn sowie Holon und Bursaspor aufeinandertreffen.
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Dass die Schlappe vom Dienstag bei den Baskets im besten Fall zu einem Weckruf für die Bundesligapartie am Sonntag gegen Heidelberg (15.30 Uhr, Telekom Dome) werden könnte, darauf setzt Aufbauspieler Sam Griesel: „Wir hatten jetzt ein paar Tage um uns vorzubereiten. Wir müssen zusammenhalten und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.“
Telekom Baskets hoffen auf Wiedergutmachung
Während die Baskets also am Sonntag auf Wiedergutmachung aus sind, will Heidelberg den nächsten Schritt weg vom Tabellenende machen. Denn der 93:86-Erfolg am Montag im Kellerduell in Crailsheim ließ die Stimmung in der Mannschaft schlagartig steigen – nachdem der Verein sich nur drei Tage zuvor von seinem Spielmacher Mike McGuiri getrennt hatte, der immerhin zweitbester Werfer (11,9 Punkte) und bester Passgeber (5,7 Assists) der Heidelberger war.
Aber auf der anderen Seite leistete sich McGuiri 4,7 Ballverluste pro Spiel – offenbar für Trainer Joonas Iisalo, den Bruder des letztjährigen Baskets-Coaches Tuomas Iisalo, Anlass genug, bei der Besetzung dieser zentralen Position die Reißleine zu ziehen. Nicht ausgeschlossen ist, dass die Academics schon am Sonntag in Bonn mit einem neuen Point Guard auflaufen. Prominentester Spieler im Kader ist mit Paul Zipser ein ehemaliger deutscher Nationalspieler, der von 2016 bis 2018 insgesamt 104 Spiele für die Chicago Bulls in der nordamerikanischen Profiliga NBA machte und danach zu Bayern München zurückkehrte.
Im Juni 2021 erlitt er eine Hirnblutung, wurde notoperiert und arbeitete mehr als ein Jahr an seinem Comeback. Vor der Saison nach Heidelberg gewechselt, erzielt der 29-Jährige inzwischen 6,3 Punkte und 3,6 Rebounds pro Spiel.
Auffälliger agierten da zuletzt die Forwards Tim Coleman, der seine 17 Punkte gegen Crailsheim alle im letzten Viertel erzielte, und Jeffrey Carroll, der mit 28 Punkten Topscorer war. Schwachpunkt von Heidelberg ist dagegen die Defense, die im Schnitt pro Spiel fast 95 Punkte zulässt.