Die Bonner schlagen den Titelfavoriten mit 88:83 nach Verlängerung. Fobbs glänzt mit 25 Punkten, Watson mit 22 und Pape mit 20.
Den Favoriten entzaubertBaskets Bonn zwingen die Bayern erneut in die Knie
Die Telekom Baskets sind gegen Bayern München immer für eine Überraschung gut. Nachdem sie in der vergangenen Spielzeit beide Spiele gewonnen hatten, gelang ihnen auch in dieser Saison gleich wieder ein Sieg über den klaren Titelfavoriten: Vor 6000 begeisterten Zuschauern im Telekom Dome zwangen sie am Sonntag die bajuwarische Star-Truppe nach Verlängerung mit 88:83 (20:20, 12:23, 26:14, 17:18, 13:8) in die Knie. Es war schon die dritte Niederlage der Münchner, die damit in der Tabelle sogar hinter die jetzt punktgleichen Bonner (beide 8:6-Punkte) rutschten.
„Wir hatten das nötige Selbstvertrauen, um am Ende die wichtigen Punkte zu machen“, sagte Bonns Spielmacher Glynn Watson, der von seinen 22 Punkten 20 in der zweiten Halbzeit und Verlängerung machte. Noch besser traf Brian Fobbs, der 25 Punkte mit fünf Dreiern erzielte und sich dazu sieben Rebounds schnappte.
Bonn weiter ohne Spielmacher Frey
Münchens Headcoach Pablo Laso, der von den neun Ausländern seines EuroLeague-Kaders in der Bundesliga immer nur sechs einsetzen darf, hatte vor allem auf den großen Positionen seine beste Besetzung mit Ex-NBA-Mann Serge Ibaka, Devin Booker und dem 2,16-Meter-Kroaten Danko Brankovic aufgeboten. Ibaka führte sich auch gleich spektakulär ein, als er mit zwei Würfen die 5:0-Führung besorgte.
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Aber die Bonner, die weiter auf ihren Spielmacher Harald Frey (Gehirnerschütterung) verzichten mussten, reagierten nicht geschockt, sondern konterten über Till Pape, der neun Punkte im Auftaktviertel erzielte, und Fobbs, der dort schon drei Dreier traf zur 27:26-Führung (13.) traf.
Baskets zeigen Nehmerqualitäten
In der Folge schalteten die Bayern in ihrer Defense aber mehrere Gänge hoch und erzwangen dadurch die Wende. Minutenlang kamen die Baskets mit ihren Angriffen nicht durch, auf der Gegenseite ermöglichte dies den Münchnern leichte Fastbreakpunkte. Mit drei Dreiern legte der Favorit eine 15:2-Serie hin, nach der die Bayern kurz vor der Pause 41:29 in Front gingen.
Erneut zeigten die Baskets Nehmerqualitäten und drehten die Partie nach dem Seitenwechsel ein weites Mal. Angeführt von Watson, der neun Punkte in Folge erzielte, gelang den Bonnern im dritten Abschnitt ein 18:6-Lauf, der den nächsten Führungswechsel zum 50:49 brachte – damit war die Partie vor dem Schlussviertel wieder völlig offen. Dort gab es einen offenen Schlagabtausch, wobei die Bayern zunehmend Mühe hatten, dem Bonner Siegeswillen Gleichwertiges entgegenzusetzen.
Die Baskets zogen bis auf acht Punkte weg (72:64), aber über Ibaka und Nick Weiler-Babb mit einem Dreier glichen die Gäste zum 73:73 wieder aus. Freiwürfe auf beiden Seiten brachten zehn Sekunden vor Schluss das 75:75, Watson konnte aber den letzten Angriff nicht nutzen – es ging in die Verlängerung.
Dort warf Watson sein Team per Dreier direkt in Front – und den Bonnern gelang es, diese Führung ins Ziel zu retten. Die Baskets haben in dieser Woche eine Pause in der Champions League, in der Bundesliga geht es am nächsten Sonntag mit dem Gastspiel bei der BG Göttingen weiter, die am Samstag nach zwei Verlängerungen mit 118:123 gegen Hamburg verlor und damit bei 2:8-Punkten weiter auf ihren zweiten Sieg wartet.
Baskets (Punkte/3er): Flagg (8), Griesel (7/1), Udanoh, Watson (22/3), Fobbs (25/5), Pape (20/2), Kirkwood, Sengfelder, Turudic (6); Rebounds: 42 (Flagg 8); Assists: 16 (Watson 9); Trefferquote Feld: 44 % (33/75); Dreierquote: 33 % (11/33); Freiwurfquote: 58 % (11/19). München (Punkte/3er): Weiler-Babb (8/2), Francisco (11/2), Edwards (4), Weidemann, Giffey (6), Bolmaro (14/1), Obst (8/2), Ibaka (21/1), Harris (5), Brankovic, Booker (6); Rebounds: 41 (Ibaka 12); Assists: 16 (Francisco 4); Trefferquote Feld: 46 % (31/68); Dreierquote: 31 % (8/26); Freiwurfquote: 76 % (13/17).