Bonn – Diese Rechnung machen die Fans der Telekom Baskets in jedem Jahr auf: Mit nur vier Siegen zum Titel. Mit Blick auf den Pokalwettbewerb machen sie sich damit Hoffnung, dass ihr Team endlich mal in einem nationalen Wettbewerb am Ende auf dem obersten Treppchen steht. Achtmal standen die Bonner schon in einem Finale, fünfmal in der Meisterschaft und dreimal im Pokal – und jedes Mal kehrten sie als „Vize“ zurück.
Im Pokal möglich: mit vier Siegen zum Titel
Während es aber in der Meisterschaft immer eine Herkulesaufgabe sein wird, gegen die Euroleague-Clubs Berlin oder Bayern in einer Play-off-Serie drei Partien zu gewinnen, ist dies im BBL-Pokal viel eher möglich: Da reicht es, die Nummer eins oder zwei der Branche einmal auf dem falschen Fuß zu erwischen und sie in einem K.o.-Spiel zu bezwingen.
Dieses Kunststück wollen die Baskets zum Abschluss des Achtelfinales am Montag (19 Uhr, Live auf Magenta-Sport) gleich in der ersten Runde des Wettbewerbs vollbringen. Denn das Los bescherte ihnen die höchste Hürde wieder direkt zu Beginn: Sie müssen bei Titelverteidiger ALBA Berlin antreten, der im Finale im Februar gegen Crailsheim 86:76 triumphierte.
Weitere Spiele
Achtelfinale:
Merlins Crailsheim – Niners Chemnitz 86:72
Towers Hamburg – MHP Eisen Ludwigsburg 86:92
Mitteldeutscher BC – medi Bayreuth 69:75
Würzburg – Oldenburg 87:91
Löwen Braunschweig – Academics Heidelberg 84:85 n.V.
BG Göttingen – Ratiopharm Ulm 86:82
Brose Bamberg – FC Bayern München 68:85
Berlin – Telekom Baskets Bonn (Montag, 19 Uhr) (lh)
Überragender Mann im unterlegenen Team war damals mit 30 Punkten, 5 Rebounds, vier Assists und vier Steals ein gewisser TJ Shorts – der ja inzwischen bei den Telekom Baskets für Furore sorgt und gerade am Mittwoch in der Champions League gegen Karsiyaka/Türkei eine ähnliche Glanzleistung zeigte.
Nicht nur, weil Bonn mit Shorts kommt, werden die Berliner gewarnt sein: Denn vor gut einem Jahr gab es in der Hauptstadt in kurzem Abstand gleich zwei dieser Prestigeduelle zwischen Berlin und Bonn: Bei der Saisoneröffnung der Bundesliga gelang den Baskets im ersten Spiel unter Coach Tuomas Iisalo mit einem 88:86-Auswärtssieg ein Paukenschlag, der bundesweit nachhallte.
Im dritten Jahr in Folge in der ersten Runde in Berlin
Zehn Tage später kam es im Pokal-Achtelfinale zur Revanche, in der die Baskets bei einer 70:63-Führung zwei Minuten vor Schluss erneut Siegchancen hatten und erst in der Verlängerung mit 80:83 unterlagen.
Es ist jetzt das dritte Mal in Folge, dass die Bonner in der ersten Pokalrunde bei den Albatrossen antreten müssen, auch im November 2020 mussten sie sich mit 82:90 geschlagen geben.
In der laufenden Saison haben beide Teams ihren Rhythmus gefunden, beide sind in der Bundesliga noch ungeschlagen. Wie die Baskets in der Champions League haben die Berliner in der Euroleague beeindruckt: Am Freitag gewannen sie bei Olimpia Mailand nach Verlängerung mit 80:74 und gehören nach zwei Spieltagen zu den fünf noch ungeschlagenen Teams.
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Viel wird für die Bonner davon abhängen, ob sie in der Verteidigung solch einen Druck entwickeln können wie in den beiden letzten Spielen. Das war für Iisalo der entscheidende Faktor beim Sieg gegen Karsiyaka: „Mit unserer guten Defense haben wir an die zweite Halbzeit gegen Bamberg angeknüpft. Das ist die Identität unserer Mannschaft.“
Da die Berliner mit dem italienischen Guard Gabriele Procida und dem neuseeländischen Nationalspieler Yannick Wetzell (Center, 2,07 Meter) nur zwei neue Spieler im Kader haben, hat sich ihre Spielanlage nicht geändert: „Sie beruht viel weniger auf Dribblings und mehr auf Pässen als bei anderen Teams“, analysierte Iisalo.
Offen ist, ob bei Berlin Nationalspieler Maodo Lo einsatzbereit ist. Wegen Schmerzen im Sprunggelenk war der Aufbauspieler, der mit Deutschland bei der EM Bronze gewann, am Freitag in Mailand geschont worden.