Bonn – Die Telekom Baskets haben am Samstag ihre weiße Weste in der Bundesliga verteidigt, benötigten dafür aber einen echten Kraftakt und eine enorme Steigerung in der zweiten Halbzeit. Mit 84:76 (17:19, 22:24, 25:12, 20:21) fuhren die Bonner gegen den früheren Serienmeister Bamberg den zweiten Saisonsieg ein und bleiben im nationalen Wettbewerb ungeschlagen.
Nachdem die Mannschaft am Mittwoch in der Champions League die erste Niederlage erlitten hatte, kam sie auch gegen Bamberg schlecht aus den Startlöchern. Sie wirkte wenig dynamisch, traf schlecht und sah sich von Anfang in Rückstand, der im zweiten Durchgang auf zehn Punkte wuchs (30:40, 17.).
Magere Ausbeute in der ersten Hälfte
Vor allem die sonstigen offensiven Trümpfe stachen zunächst nicht: Topscorer TJ Shorts vier Punkte, Jeremy Morgan drei Zähler und Tyson Ward zwei Punkte – so lautete die magere Ausbeute in der ersten Hälfte. Nur Sebastian Herrera hielt die Bonner mit drei Dreiern vor der Pause im Rennen: „Unsere Leistung in der ersten Halbzeit war etwas energielos“, kritisierte auch Chefcoach Tuomas Iisalo die Vorstellung seiner Truppe.
Bamberg dagegen konnte ein kurzes Aufbäumen der Baskets zum 39:43-Pausenstand nach dem Seitenwechsel sofort kontern und zog wieder auf neun Zähler weg (41:50, 23.) – nichts deutete darauf hin, welch ein Sturmlauf die Gäste in den nächsten sieben Minuten überrollen sollte.
Aus Neun-Punkte-Rückstand wird Neun-Punkte-Führung
Plötzlich schlugen in kurzer Folge Dreier von Morgan, Ward und Finn Delany ein, Leon Kratzer nutzte seine Chancen am Korb entschlossen (zehn Punkte ohne Fehlschuss). Bis zum Ende des dritten Viertels erzielten die Bonner 23:5-Punkte und machten aus dem Neun-Punkte-Rückstand eine Neun-Punkte-Führung (64:55) – auch, weil sich Bamberg in diesem Durchgang sieben Ballverluste leistete.
Spätestens als Morgan das Schlussviertel mit zwei weiteren Fernschüssen eröffnete und den Abstand auf 15 Zähler ausbaute (70:55, 32.), herrschte bei den 5030 Zuschauern im Telekom Dome Feierlaune. Etwas vorschnell. Denn in der Folge packte auch Bamberg seine Dreier aus und kam kurz vor Schluss auf 81:76 heran. Erst Shorts beseitigte mit einem Drei-Punkt-Spiel zum 84:76 letzte Zweifel.
Sonderlob des Trainers für die Bonner Bankspieler
Der kleine Point Guard hatte am Ende doch wieder 16 Punkte und 9 Assists auf dem Konto, Herrera war mit 15 Punkten und vier Vorlagen der zweite Motor im Spielaufbau. In Iisalos Fazit überwog das Positive: „Ich bin sehr stolz auf unsere Leistung in der zweiten Halbzeit. Unsere Second Unit, die sogenannten Bankspieler, hat uns unglaublich viel Energie gegeben.“
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Dagegen äußerte sich Gästecoach Amiel Oren, der die dritte Niederlage im dritten Spiel wegstecken musste, zwiegespalten: „Wir haben drei Viertel gewonnen, aber während des Bonner Laufs haben wir sie nicht gestoppt.“
Das dritte Heimspiel in nur acht Tagen folgt für die Baskets schon am Mittwoch (12.10.). In der Champions League ist dann der türkische Erstligist Pinar Karsiyaka aus Izmir zu Gast (20 Uhr).
Baskets (Punkte/3er): Shorts (16/1), Ward (7/1), Ensminger (4), Herrera (15/3), Tadda, Malcolm (7/1), Morgan (12/4), Kratzer (10), Williams, Delany (13/1); Rebounds: 29 (Morgan 5); Assists: 20 (Shorts 9); Trefferquote Feld: 49 % (31/63); Dreierquote: 46 % (11/24); Freiwurfquote: 73 % (11/15). Bamberg (Punkte/3er): Bell (12/1), Wright-Foreman (17/2), Kariniauskas (8), Wohlrath (8/2), Bohacik (2), Chachasvili (8), Young (2), Reaves (3/1), Heckmann, Sengfelder (16/3); Rebounds: 27 (Sengfelder 6); Assists: 18 (Wright-Foreman 4, Kariniauskas 4); Trefferquote Feld: 54 % (26/48); Dreierquote: 45 % (9/20); Freiwurfquote: 83 % (15/18).