Nach dem 3:1 über Unterhaching rudert Trainer Olaf Janßen beim Thema geplatzter Aufstiegstraum zurück.
Viktoria KölnSaid El Mala meldet sich mit Tor und vergebenen Großchancen zurück

Said El Mala (r.) und Vorbereiter Tyger Lobinger bejubeln das 3:1 gegen Unterhaching.
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Am späten Samstagabend gab es noch einen Stimmungsdämpfer für Said El Mala. Seine künftigen Teamkollegen des 1. FC Köln hatten eine 0:1-Heimpleite gegen Hertha BSC kassiert, die Tabellenführung der 2. Bundesliga eingebüßt und einen Rückschlag im Aufstiegsrennen erlitten. „In der Bundesliga wäre es natürlich schöner. Aber egal, ob Erste oder Zweite Liga: Ich werde alles geben und habe einfach Bock auf die Herausforderung. Ich freue mich“, hatte Said El Mala kurz zuvor erklärt – mit breitem Grinsen nach einem unterhaltsamen Nachmittag im Sportpark Höhenberg.
Viktoria Köln hätte Ergebnis zweistellig gestalten können
Sein FC Viktoria Köln konnte sich nach ein paar Startschwierigkeiten mit 3:1 (1:1) gegen das abgeschlagene Drittliga-Schlusslicht SpVgg Unterhaching durchsetzen. Said El Mala gab nach auskurierter Muskelverletzung sein Liga-Comeback und konnte sich direkt in die Torschützenliste eintragen – allerdings „nur“ einmal. Denn der 18-Jährige hatte Torchancen für mindestens drei Treffer, scheiterte aber gleich mehrfach. Wie auch alle seine Offensiv-Kollegen.
Die Viktoria hätte die Partie problemlos zweistellig gestalten können, in der zweiten Halbzeit gab es von den bayrischen Gästen, trainiert vom langjährigen Bundesliga-Profi Sven Bender, kaum nennenswerte Gegenwehr. „Wir müssen hier ganz klar mit mehr Toren rausgehen. Aber es ist im Endeffekt egal“, meinte Said El Mala. Durch die drei Punkte und den Patzer des 1. FC Saarbrücken ist Viktorias Rückstand auf den neuen Tabellendritten Bielefeld auf sechs Punkte geschrumpft – und der Sensations-Pokalfinalist ist zum Abschluss der anstehenden Englischen Woche zu Gast in Höhenberg (Sonntag, 19.30 Uhr).
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Trainer Olaf Janßen hatte die Kölner Aufstiegsträume nach dem 1:3 in Ingolstadt vom vergangenen Spieltag eigentlich für geplatzt erklärt – nun ruderte er ein Stück weit zurück. „Ich hatte einen Haken an das Thema gemacht, weil ich den vollen Fokus auf das Pokal-Halbfinale gegen Teutonia Weiden legen wollte“, erklärte Janßen. Das hatte die Viktoria dank Semih Güler mit 1:0 gewonnen und darf im Heimfinale am 24. Mai vom Titel und der Qualifikation für den DFB-Pokal träumen. Nach dem Sieg gegen Haching und dem Übertreffen der 45-Punkte-Marke, die den sicheren Klassenerhalt mit einer festen Zahl verknüpfen soll, gab Janßen seiner Mannschaft ein neues Ziel mit auf den Weg: „Nach unseren Spielen am Dienstag in Stuttgart (19 Uhr, d. Red.) und am Sonntag gegen Bielefeld gucken wir auf die Tabelle. Dann wollen wir mal sehen, ob wir den Traum noch irgendwie erreichen können.“ Said El Mala sah das ähnlich: „Wir wollen in jedem Spiel unsere Hausaufgaben machen. Dann gucken wir mal, was sich ergibt.“
Dienstag ist Viktoria Köln zu Gast in Stuttgart
Gegen Unterhaching hatte es vor 6204 Zuschauern zunächst nicht so ausgesehen, als könne sich die Viktoria noch einmal ins Aufstiegsrennen einschalten. Das Schlusslicht begann mutig und ging nach einem Stellungsfehler von Zoumana Keita bereits in der zweiten Minute durch Leander Popp in Führung. Wenig später vergab der Angreifer eine Großchance aufs 2:0. Ein Abwehrfehler der Gäste ermöglichte Tyger Lobinger den Ausgleich (28.). Schon vor der Pause hätte Donny Bogicevic die Viktoria in Führung schießen müssen, doch der Kreativspieler scheiterte gleich dreimal.

Fassungslosigkeit bei Sidny Cabral (vorne) und Said El Mala nach einer der vielen vergebenen Großchancen.
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Nach dem Seitenwechsel kam Köln zum 2:1, ein Eigentor des Ex-FC-Profis Johannes Geis (51.) brachte die Janßen-Elf auf Kurs. Die Viktoria kam nun im Minutentakt zu Chancen. Lobinger, Said El Mala und der eingewechselte Semih Güler übertrumpften sich im teils grotesken Vergeben von Möglichkeiten. Lobinger schoss aus fünf Metern einen Verteidiger auf der Linie an. Said El Mala hatte aus drei Metern das leere Tor vor sich und spielte eine Art Querpass durch den Strafraum. Und Güler stand mit dem Ball am Fuß einige Sekunden im Fünfmeterraum, verzögerte und schoss links vorbei. Das 3:1 durch Said El Mala nach 60 Minuten war deshalb der Endstand. „Das nächste Mal sind die wieder drin“, kündigte der Angreifer an.
Viktoria Köln: Dudu – Cabral, Keita, Greger (65. Dietz), Sticker – Lofolomo, Engelhardt (78. Velasco) – de Meester (65. May), Bogicevic (46. Eisenhuth), S. El Mala (72. Güler) – Lobinger. – Zuschauer: 6204. – Tore: 0:1 Popp (2.) 1:1 Lobinger (28.), 2:1 Geis (51., Eigentor), 3:1 S. El Mala (60.).