Das Kölner Lokalduell in der Fußball-Regionalliga West rückt immer näher. Aufkommende Derby-Euphorie tritt Evangelos Sbonias, Trainer der U21 des 1. FC Köln, vor dem Duell am Sonntag (14 Uhr) gegen den SC Fortuna allerdings entschieden entgegen. Der Übungsleiter habe in den Tagen vor dem Spiel keine besondere Anspannung oder Motivation bei seinen Schützlingen erkennen können. „Dann wäre ich aber auch persönlich beleidigt“, schmunzelt der Coach. Denn sein Anspruch an die Spieler sei es, dass sie „bei jedem Spiel und jedem Training einhundert Prozent geben“, unabhängig davon, wie der kommende Gegner heißt.

Dabei können die Junggeißböcke selbstbewusst in das Derby gehen, das rein tabellarisch als Spitzenspiel firmiert: Der Tabellenzweite aus der Südstadt ist beim Vierten zu Gast. „Die Früchte hängen hoch“, ahnt Sbonias jedoch mit Blick auf den kommenden Gegner. Bei dem sehe sich der Coach bestätigt in seiner These vor dem Saisonstart: „Fortuna Köln ist nah dran am MSV Duisburg.“ Die Fortuna als „absolute Top-Mannschaft“ werde „ein sehr guter Gradmesser“ für sein Team: „Da können wir schauen, wie weit die Jungs schon sind.“

1. FC Köln U21 ist mit sieben Punkten aus drei Spielen gestartet

Nach den ersten drei Pflichtspielen zieht Sbonias eine erste kleine Bilanz: „Wir können absolut zufrieden sein. Wir hatten zwei sehr gute Spiele gegen Hohkeppel und Paderborn und ein schwächeres in Düsseldorf.“ Selbstzufriedenheit ist dem Coach jedoch fern: „Ich komme jeden Tag ans Geißbockheim und lege den Finger in die Wunde. Man sieht mich eigentlich selten zufrieden.“ Im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel am vergangenen Samstag (0:0) wünscht sich der Trainer „mehr Intensität“ von seiner Mannschaft sowie „mehr Phasen, in denen wir unser Spiel durchbringen“.

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Erschwerend kommt dabei hinzu, dass die Partie am Sonntag im Franz-Kremer-Stadion einen Auswärtscharakter bekommen dürfte. Da der 1. FC Köln am Sonntag parallel im DFB-Pokal beim SV Sandhausen im Einsatz ist, dürften nur wenige FC-Fans zur U21 pilgern. Die Fortuna hingegen ist mit einem lautstarken Anhang im Grüngürtel zu erwarten. „Wir hätten so ein Spiel natürlich gerne vor unseren Fans gespielt“, merkt Sbonias an, „aber das Stadion wird letztlich nicht leer sein und bietet einen guten Vorgeschmack auf den Profi-Fußball für die Jungs.“

1. FC Köln U21:Emin Kujovic und Teoman Akmestanli vor Rückkehr

Emin Kujovic und Teoman Akmestanli sind am Sonntag wieder Optionen für die Startelf. Beide kamen in Düsseldorf eine Woche nach den blutenden Kopfwunden aus dem Paderborn-Spiel lediglich von der Bank in die Partie. „Beide waren in den Tagen zuvor noch etwas vorsichtig bei Kopfball-Duellen. Das war mir in Düsseldorf gegen einen Gegner, der viel mit langen Bällen agiert, zu gefährlich.“

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Zudem wird auch Olli Schmitt wieder im Kader erwartet, nachdem der Stürmer zuletzt kurzfristig mit Knie-Problemen ausfiel. „Er ist wieder voll im Training“, bestätigt Sbonias. Für Schmitt ist das Derby als gebürtiger Kölner und mittlerweile Gesicht der U21 sicherlich ein besonderes. Seine Wucht aus den ersten beiden Spielen wurde am Flinger Broich in der Vorwoche auch schmerzlich vermisst.

Torhüter Jonas Nickisch fällt aus

Jonas Nickisch wird derweil weiterhin ausfallen. Der Keeper sei nach seiner Schulterverletzung weiterhin noch nicht voll einsatzfähig und bestreite nur Teile des Mannschaftstrainings, verriet Sbonias. Daher dürfte einmal mehr Sandro Blazic zwischen den Pfosten stehen. Ansonsten stehe jedoch der gesamte Kader zur Verfügung, sodass es für den einen oder anderen Spieler wieder eine Enttäuschung geben werde, wenn es nicht für das Derby-Aufgebot gereicht hat.