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Viele Worte, keine TatenKölner Haie verlieren auch in Schwenningen

Lesezeit 3 Minuten
Kölner Haie Krise

Die Krise bei den Kölner Haien scheint unaufhaltsam zu sein.

Schwenningen – Viele Worte, keine Taten: Anstatt alles in den Kampf um die Playoffs zu werfen, haben sich die Kölner Haien am Freitagabend der Peinlichkeit ergeben. Das 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) beim abgeschlagenen Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga Schwenningen bedeutete die 14. Niederlage in Folge und das Aus im Kampf um Platz zehn. Dabei hatten die Schwarzwälder nach Verteidiger Simon Danner in der Länderspielpause mit Matt Carey, Markus Poukkala, Jordan Caron und Torwart Ilya Sharipov vier Spieler aus Kostengründen abgegeben. In der Verfassung dieses Freitagabends haben die Haie auch rein gar nichts in den Playoffs zu suchen.

Viel war in der Woche vor dem Spiel in Schwenningen von einem Neustart die Rede. Zu sehen war davon nichts. Haie-Coach Mike Stewart ließ Verteidiger Jakub Kindl als überzähligen Importspieler draußen und musste auf den gesperrten Lucas Dumont verzichten. Seine Sturmreihen änderte der 47-Jährige im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage vor der Länderspielpause gegen RB München nicht.

Kölner Haie: Niederlage auch in Schwenningen

Für ein Team, für das es um die letzte Chance auf die Playoffs geht, agierten die Kölner allerdings zu leidenschaftslos. Man hätte den schwachen Auftritt auch mit Nervosität und fehlendem Selbstbewusstsein erklären können. Neuzugang Justin Fontaine jedenfalls vertändelte als Ex-NHL-Profi im ersten und einzigen Powerplay des ersten Drittels den Puck leichtfertig und ermöglichte Daniel Pfaffengut bei Schwenninger Unterzahl die große Chance zum 1:0. Gustaf Wesslau im Kölner Tor war jedoch zur Stelle (6.). Bei den Haien sorgte lediglich die Reihe mit Freddy Tiffels, Zach Sill und Jason Akeson für etwas Druck. Chancen für die enttäuschenden Kölner hatten auch Jason Bast und Colby Genoway (17.).

Im zweiten Drittel wuchsen die Sorgen bei den Gästen. Offensiv weiter ideenlos kamen die Wild Wings durch eine Strafe gegen Sebastian Uvira (30.) mächtig auf. Allein Wesslau verhinderte, dass die Haie in Rückstand gerieten. Auf der anderen Seite hätte ein Jon Matsumoto in Normalform sicher zum 1:0 getroffen (33.). Und Kapitän Moritz Müller fehlte auf der Suche nach seinem ersten Saisontor das Glück. Schwenningens Keeper Dustin Strahlmeier ließ den Schuss zwar durchrutschen, er strich dann aber um Zentimeter am Tor vorbei (39.). „Jeder weiß, in welcher Situation wir stecken“, erklärte KEC-Stürmer Alexander Oblinger die Leistung der ersten 40 Minuten und sagte, worauf es allein ankommt: „Wir müssen irgendeinen Weg finden, das Spiel zu gewinnen.“

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Die Haie fanden aber nur den Weg zur nächsten Niederlage. Zach Sill wanderte im Schlussdrittel gleich zweimal auf die Strafbank (45./47.). Und das eigene Powerplay, dass Mike Stewart die ganze Woche über intensiv hatte trainieren lassen, war noch harmloser als vor der Pause (52./(58.). Und da war es schon das schlechteste der DEL. So kam, was kommen musste. Dominik Tiffels musste auf die Strafbank und Andreas Thuresson traf bei seinem Comeback nach zweimonatiger Verletzungspause zum entscheidenden 1:0 (57.) für das Team von Ex-Haie-Coach Niklas Sundblad.

Der Einstieg nach der Pause hat allen Kölnern gezeigt, dass dieses Team nicht mehr an sich glaubt und kein Team mehr ist. Durch die eigene Niederlage und den Augsburger Sieg in Bremerhaven ist der Rückstand auf Platz zehn und den letzten Playoff-Platz bei acht ausstehenden Hauptrundenpartien auf neun Punkte angewachsen. Und am Sonntag geht es zum Derby nach Düsseldorf.

Köln: Wesslau; Aronson, Gagné; Mo. Müller, D. Tiffels; Zerressen, Ugbekile; Akeson, Sill, F. Tiffels; Fontaine, Matsumoto, Ma. Müller; Oblinger, Smith, Hanowski; Bast, Genoway, Uvira. – SR.: Piechaczek/Rohatsch. - Zuschauer: 3271. – Tor: 1:0 Thuresson (56:55/PP1). – Strafminuten: Schwenningen 6; Köln 10.