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Haie-Geschäftsführer Philipp WalterAuf der Suche nach dem neuen Sportdirektor

Lesezeit 3 Minuten
Philipp Walter

Philipp Walter, Geschäftsführer der Kölner Haie

  1. Haie-Geschäftsführer Philipp Walter schärft weiter das Stellenprofil für den neuen Sportdirektor.
  2. Worauf er besonders Wert legt, hat er auch beim "Fan-Stammtisch" verraten.
  3. Bei den Fans fand er auch deutliche Worte zur aktuellen Krise.

Köln – Philipp Walter hält die Stellung. Während Coach Mike Stewart die Spieler der Kölner Haie nach einer einwöchigen Trainingspause erst am Sonntag wieder um sich versammelt, verbringt der Geschäftsführer des KEC die Länderspiel-Unterbrechung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Clubzentrum an der Gummersbacher Straße. Von dort treibt der 45-Jährige die Suche nach einem Nachfolger des zu Wochenbeginn nach dem historischen Vereins-Negativrekord von 13 Niederlagen in Folge entlassenen Mark Mahon voran.

Bei der Sichtung von Kandidaten ist Walter eine Sache besonders wichtig: Der künftige Sportdirektor soll die eingeschlagene Neuausrichtung, verstärkt einheimische Talente in den Profikader einzubinden, weiter fortsetzen. „Das Anforderungsprofil ist ganz klar an die Philosophie des Vereins gekoppelt“, betonte Walter bei seinem Besuch des „Fan-Stammtischs“, einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung des Haie-Fanprojekts.

Mahons Schwächen beim Kader

Die Schwächen Mahons lagen allerdings in einem anderen Bereich. Dem Kanadier war es während seiner vierjährigen Amtszeit nur selten gelungen, starke ausländische Profis für den KEC zu gewinnen. Wahrscheinlich auch deshalb ist Walter derzeit damit beschäftigt, das Stellenprofil des Sportchefs „gründlich zu überprüfen und weiter zu schärfen“. Als Alleinverantwortlichen für die sportlich desaströse Situation möchte Walter seinen ehemaligen Sportlichen Leiter jedoch nicht verstanden wissen: „Es ist offensichtlich, dass wir nicht alles richtig gemacht haben. Alle Themenfelder werden kritisch hinterfragt.“

Die Trennung von Mahon ordnete Walter indes als „zukunftsorientierte Entscheidung“ ein. Heißt: Der neue Kaderplaner – gehandelt wird der gebürtige Kölner und frühere Haie-Coach Uwe Krupp (54) – soll die Chance erhalten, das Team der kommenden Saison maßgeblich mitzugestalten. Dabei gibt es reichlich zu tun: Gleich 16 Spielerverträge laufen aus, dem Kader stehen größere Umbaumaßnahmen bevor.

Mike Stewart weiter in Doppelfunktion

Bis der Mahon-Nachfolger gefunden ist, übernimmt Mike Stewart (47) die personellen Planungen in Doppelfunktion. Der kanadische Coach hat im Zuge der Entlassung Mahons von den Club-Verantwortlichen die Zusicherung erhalten, unabhängig vom drohenden Scheitern in der laufenden Saison definitiv auch in der kommenden Spielzeit hinter der Haie-Bande stehen zu dürfen. Bei sieben Punkten Rückstand auf den Tabellenzehnten Augsburger Panther und nur noch neun ausstehenden Hauptrundenspielen steht der mit Ambitionen auf die Top Sechs gestartete KEC kurz davor, erstmals seit 2015 die Playoffs wieder zu verfehlen.

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In dem trotz der frustrierenden Lage durchweg sachlich geführten Austausch mit den Fans versuchte Philipp Walter erst gar nicht, die Dinge zu beschönigen: „Wir drohen auf fundamentale Weise Schiffbruch zu erleiden“, räumte der Geschäftsführer ein. „Das ist massiv enttäuschend.“ Noch gibt Walter die Saison aber nicht verloren: „Wir werden alles geben, um zumindest noch auf Pre-Playoff-Platz zehn zu springen“, versprach er. Und danach? „Unser Anspruch ist, den Club Schritt für Schritt an die Spitze zurückzuführen“, blickte Walter voraus und fügte einen entscheidenden Zusatz an: „Mike Stewart ist dabei ein ganz wichtiger Baustein.“