AboAbonnieren

Kommentar zu Mahons EntlassungKlare Sprache gegen den aktuellen Kader der Kölner Haie

Lesezeit 2 Minuten
Trainer Haie

Haie-Trainer Mike Stewart (M.) mit Geschäftsführer Philipp Walter (l.) und Sportdirektor Mark Mahon (r.).

Köln – Philipp Walter hat es während des Heimspiels gegen München deutlich gesagt. Es gibt nicht nur einen Grund für die heftige sportliche Krise der Kölner Haie. Die Sache ist komplex. Die Freistellung von Mark Mahon könnte deshalb ein Versuch der Clubspitze sein, der beispiellosen Negativserie einen Impuls entgegen zu setzen. Ganz sicher aber ist sie ein Vorgriff auf die nächste Saison und erklärt, warum sich der KEC im freien Fall befindet.

Zweimal Viertelfinale, einmal Halbfinale: Die Bilanz von Mahon liest sich keineswegs wie die eines gescheiterten Managers. Es gab für die Geschäftsführung gute Gründe, den Vertrag mit dem Kanadier vorzeitig bis 2021 zu verlängern und 13 Niederlagen auszuhalten. Wenn Mahon sich neben den für einen Manager unvermeidlichen Fehleinschätzungen bei Spielerverpflichtungen und Vertragsverlängerungen etwas vorzuwerfen hat, dann seine zurückhaltende Art.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Haie sind eine Marke, die auf der Position des Sportchefs einen Macher mit mehr öffentlicher Strahlkraft gut vertragen kann – wenn nicht sogar braucht.

Uwe Krupp soll auf Mahon folgen

Letztlich ist Mahon aber am Spannungsfeld mit seinem „Wunschtrainer“ Mike Stewart gescheitert. Der neue Coach hatte wohl weniger mit der Zusammenstellung des Kaders für diese Saison zu schaffen, als vermutet und ist offensichtlich nicht bereit die Suppe seines Landsmannes auszulöffeln. Dass die Geschäftsführung Stewart einen Freibrief für nächste Saison ausgestellt hat und ihm damit demonstrativ den Rücken stärkt, spricht eine klare Sprache gegen den aktuellen Kader. Die Vorstellung, dass der Trainer seine Mannschaft in der längst laufenden Planung für die nächste Saison hat spüren lassen, dass er in Teilen an ihrer Qualität zweifelt, könnte auch den Leistungseinbruch erklären.

Mahons Freistellung hat neben dem Zeitpunkt Länderspielpause sicher auch mit Uwe Krupp zu tun. Es ist längst mehr als ein Gerücht, dass der 2014 rausgeworfene Trainer Mahon beerben soll. Mit Stewart und einem neuen Kader könnte Krupp an seine Erfolge mit dem KEC anknüpfen, den er nach der Fast-Insolvenz 2010 erst sportlich entwickelte und dann 2012 und 2013 zweimal ins Playoff-Finale geführt hat. Und der Stanley-Cup-Sieger würde mit Frau Claire und den beiden Kindern heimkehren - in seine Stadt, zu seinem Club.