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Kölner HaieVertragsgespräche mit Lanxess Arena ziehen sich in die Länge

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Lanxess Arena

Die Lanxess Arena in Köln-Deutz.

Köln – Die Kölner Haie und die Lanxess Arena gehören praktisch untrennbar zusammen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten trägt der KEC seine Heimspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Deutzer „Henkelmännchen“ aus. Trotz gegenseitiger Verbundenheit ziehen sich die Gespräche über eine Verlängerung des zum 30. April ausgelaufenen Mietvertrages jedoch weiter in die Länge. Eine schnelle Einigung erscheint eher unwahrscheinlich: „Wir befinden uns in harten Verhandlungen, bei denen wir uns in vielen Punkten einig sind. Wirtschaftlich liegen wir aber auseinander, das kann noch mehrere Wochen dauern“, gab Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher am Montag einen Einblick in den Stand der Dinge.

„Das ist extrem“

Der bereits vor Monaten begonnene Vertragspoker steht mittlerweile ganz im Zeichen der Corona-Pandemie, von der Deutschlands größte Veranstaltungshalle in massiver Weise betroffen ist. Das bis zum 31. August geltende Verbot von Großveranstaltungen hat die Lanxess Arena dazu gezwungen, bereits 120 Events mit insgesamt 1,5 Millionen erwarteten Besuchern zu verlegen. Löcher sieht einen finanziellen Schaden in Höhe von 20 Millionen Euro auf die Arena zurollen. „Das ist extrem“, klagt er.

Die Verhandlungen mit dem KEC um dessen Geschäftsführer Philipp Walter über einen neuen Zweijahresvertrag plus einer einjährigen Verlängerungsoption gestalten sich auch deshalb so kompliziert, weil derzeit noch nicht absehbar ist, ob das deutsche Eishockey-Oberhaus wie geplant am 18. September in die neue Spielzeit starten kann. Verschiebt sich der Saisonauftakt aufgrund der Corona-Krise nach hinten, müssten für die Heimspiele der Haie neue Termine ausgehandelt werden. In diesem Fall drohen Kollisionen mit anderen bereits gebuchten Veranstaltungen.

Terminfindung zwischen März und Mai 2021 wird schwer

Besonders schwierig gestaltet sich die Terminfindung für die von Veranstaltungen stark nachgefragte Phase zwischen März und Mai 2021, in der der KEC mehr als 20 Termine für mögliche Playoff-Spiele benötigt – ohne zu wissen, ob der Club die Endrunde um die deutsche Meisterschaft tatsächlich auch erreicht. In der nach der Hauptrunde abgebrochenen Saison 2019/2020 hatten die Haie zum erst dritten Mal in ihrer Vereinshistorie die Playoffs verfehlt.

„Die Planungssicherheit ist momentan in vielfacher Weise erschwert“, sagt Stefan Löcher seufzend. Deshalb möchte der Arena-Chef bei den Verhandlungen mit den Kölner Haien auch keine vorschnellen Entscheidungen fällen: „Grundsätzlich haben wir noch etwas Zeit.“ Für das Trainingszentrum des KEC an der Gummersbacher Straße („Kölnarena 2“) wurde derweil eine Übergangslösung zumindest für den Monat Mai gefunden. „Da brennt nichts an“, versichert Löcher.

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Die Kölner Haie rechnen derweil fest mit einem baldigen erfolgreichen Abschluss des Verhandlungsmarathons: „Wir sind in guten, intensiven Gesprächen“, hieß es dazu am Montag wiederholt von Clubseite. Ein wichtiges Argument des KEC lautet: Mit durchschnittlich 13.333 Zuschauern konnten die Haie in ihren 26 Hauptrunden-Heimspielen der abgelaufenen Saison so viele Besucher in der Lanxess Arena begrüßen wie noch nie in der eigenen Geschichte. Das bedeutete Platz eins in der Zuschauer-Tabelle der DEL und europaweit den drittbesten Wert.