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Corona-Klauseln der Kölner HaieKEC will einen „fairen Dialog“ mit den Spielern

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Eine Fahne mit dem Logo der Kölner Haie

Köln – Uwe Krupp weilt weiterhin bei seiner Familie in Prag. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Der Trainer der Kölner Haie hat seine Rückkehr ins Rheinland erst für Anfang Juli anvisiert, dann soll seine künftige Bleibe bezugsfertig sein. Ein Problem stellt Krupps örtliche Abwesenheit derzeit nicht dar. Im Zuge der Corona-Pandemie ist noch völlig unklar, ob die Deutsche Eishockey Liga (DEL) überhaupt wie geplant am 18. September in die neue Saison starten kann. Zudem ist der Transfermarkt in diesen unsicheren Zeiten praktisch zum Erliegen gekommen. Auch der KEC hat seit den bereits im März veröffentlichten Unterschriften von Star-Verteidiger Maury Edwards (ERC Ingolstadt) und Offensiv-Waffe James Sheppard (Eisbären Berlin) die Füße stillgehalten.

Verzicht auf Transfers bis Ende Juni

Spielerverpflichtungen werden aktuell meist nur vorbesprochen und selten finalisiert. Eine noch in der Planung befindliche gemeinsame Vereinbarung aller DEL-Clubs sieht nach Rundschau-Informationen vor, sogar bis Ende Juni gänzlich auf Transfers zu verzichten. Wirtschaftliche Sicherheit ist im deutschen Eishockey gerade momentan oberstes Gebot: Durch die Absage der Playoffs ist der DEL eigenen Berechnungen zufolge im Frühjahr ein rund 20 Millionen Euro hoher Verlust entstanden. Auch die Clubs wurden von der Corona-Krise kalt erwischt und leiden unter Einnahmeausfällen.

„Corona-Klauseln“ zur Absicherung

Um ihren Vereinen etwas mehr Sicherheit zu geben, arbeitet die DEL laut dem Fachmagazin „Eishockey News“ gemeinsam mit ihnen an verschiedenen Lösungsmöglichkeiten. So sollen in Spielerverträgen künftig wohl sogenannte „Corona-Klauseln“ zur Absicherung aufgenommen werden. Diese sehen unter anderem eine aufschiebende Wirkung vor: Verträge sollen erst dann Gültigkeit erlangen, wenn das Training zum Start der Saisonvorbereitung auch wirklich beginnen kann und nicht durch behördliche Vorschriften untersagt wird. Für den Fall, dass sich der Saisonstart verzögert, sollen die Spieler für bis zu zwölf Monate und mindestens der Hälfte der vereinbarten Arbeitszeit ihre Bereitschaft zur Kurzarbeit signalisieren.

„Wir wollen den Vereinen etwas an die Hand geben“, erklärt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, der bei diesem Vorhaben offenbar schon weit vorangekommen ist: „Ich gehe davon aus, dass wir unsere Gespräche und Diskussionen in der nächsten Woche oder bis spätestens Mitte Mai abschließen werden und die ‚Corona-Klauseln‘, so nenne ich sie jetzt mal, dann Bestandteil neu abgeschlossener Verträge sein werden.“

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Bei den Kölner Haien begrüßt man die Überlegungen der DEL. „Es macht Sinn, verschiedene Szenarien durchzugehen, um die wirtschaftliche Sicherheit der Vereine im Sinne einer stabilen Finanzplanung so gut wie es geht zu gewährleisten“, sagt Philipp Walter. Dem KEC-Geschäftsführer geht es dabei um einen „offenen, fairen Dialog“ mit seinen Spielern, den er derzeit – stellvertretend für die gesamte Kölner Mannschaft – mit Kapitän Moritz Müller führt. Walter möchte „kooperative Lösungen“ finden mit dem Ziel, „alle Eishockey-Standorte gemeinsam gut durch diese Krise zu führen“. Die „wichtigste Botschaft“ laute dabei: „Wir wollen wieder Eishockey spielen.“